Kampfspiel in der Stählerwiese, TuS Ferndorf verliert hauchdünn gegen Bietigheim

(wS/Kr) Kreuztal 03.06.2021 | TuS Ferndorf stand kurz vor einer kleinen Sensation

Der TuS Ferndorf ist wieder in aller Munde, denn seit dem 17. Februar hat er kein Spiel mehr in der Stählerwiese verloren. In den letzten 6 Heimspielen holte er 10:2 Punkte und heute wollte er  das Punktekonto mit dem 7. Spiel in Folge  auf 12:2 Punkte erhöhen. Das wäre auch toll gewesen, denn es wäre der ERSTE Sieg der Ferndorfer gegen die Baden-Württemberger von der Enz gewesen und das wäre dann eine „kleine Sensation“ gewesen. Vor Jahren wäre das noch ein David gegen Goliath-Spiel gewesen und jetzt verlor der TuS  hauchdünn mit nur 1 Tor, aber sie waren dran, doch die SG BBM Bietigheim war zum Schluß cleverer oder hatte mehr Glück, das könnte man sich jetzt aussuchen.

Foto: Peter Bleil – Ferndorfer Füchse.

Stimmen VOR dem Spiel:
Brian Ankersen -Trainer SG BBM Bietigheim

  • Ferndorf wird ein richtig schweres Spiel für uns
  • Ferndorf ist im Moment-mit uns- eine der formstärksten Mannschaften
  • Eine der Stärken der Ferndorfer ist die Torgefährlichkeit von praktisch allen Positionen
  • Die nach dem TuS-N-Lübbecke beste Wurfquote spricht für die Qualität des Ferndorfer Angriffsspiels

Robert Andersson -Trainer TuS Ferndorf

  • Wenn man wenig Fehler macht, spielt man konstant und stabil
  • Das Zusammenspiel zwischen Jonas Faulenbach und Torben Matzken klappt super
  • Die Leistung wird auf allen Positionen immer besser, wir werden Gas geben bis zum Ende
  • Unsere Mannschaft ist sehr gut drauf
  • Bietigheim spielt mit viel Tempo und Tempowechsel, sie haben eine gute Zusammenarbeit mit  ihren Kreisläufern
  • Ihr Spiel aus dem Rückraum oder auch auf Linksaußen  ist sehr gut
  • Für mich ist Bietigheim leichter Favorit

Wir sahen ein richtig gutes Spiel von den Ferndorfer Jungs, diese Hünen aus Baden-Wüttemberg machten uns das Leben ganz schön schwer. Aber die Ferndorfer hatten in den letzten Wochen an Athletik und Spielpraxis zugelegt und brachten den Gästetrainer Brian Ankersen mit ihren guten Aktionen und natürlich auch Toren schier zur Verzweiflung. Ruhig auf der Bank sitzen war nicht, er tanzte am Spielfeldrand und machte seinem Unmut Luft.

Viele haben unsere Gäste vor der Saison im oberen Tabellenbereich eingeordnet, aber sie hatten einen extrem schlechten Saisonstart, haben sich aber mehr als gefangen und Brian Ankersen hat ein kampfstarkes Team aus ihnen gemacht. Nach dem gestrigen Sieg haben sie den 5. Tabellenplatz eingenommen und da gehören sie eigentlich auch hin.

Nach dem 0:1 von Tim Dahlhaus kam prompt der Konter vom torhungrigen Andreas Bornemann, der diesem Spiel mit 9 Toren seinen Stempel aufdrückte. Noch in der gleichen 1. Minute erzielte er krachend das 1:1, gefolgt von einem Rückraumtor von Patrick Rentschler, der Gast erzielte das 1:2.

Danach kamen starke Minuten von Ferndorf, Andreas Bornemann, Thomas Rink und Torben Matzken erhöhten auf 4:2, es hätte auch ein 5:2 sein können, Mattis Michel hatte aber bei einem Siebenmeter Pech. Der beste Gästespieler Jonas Link verkürzte auf 4:3 und der TuS machte da weiter, wo er gerade mit aufgehört hatte, nämlich Tore am Fließband zu produzieren. Und immer waren es andere Spieler, die sich in die Torschützenliste eintrugen, jetzt waren Lucas Pechy, Josip Eres und Jonas Faulenbach an der Reihe und in der 11. Minute stand es 7:3. Es war während des gesamten Spiels ein offener Schlagabtausch, nie konnte sich ein Team um mehr als 2 Tore absetzen, es war qualitativ gesehen hochwertiger Handball, den die ca. 150-170 Zuschauer geboten bekamen und man sah und hörte ihnen an, dass sie dieses Erlebnis „Handball LIVE in der Stählerwiese“ vermisst haben. Unterstützt von 6 Trommlern des „Abbauteams“ war es schon ein Highlight, sogar Gästetrainer Brian Ankersen bedankte sich zum Ende der Pressekonferenz für das tolle Spiel, für die tollen Zuschauer und die lautstarke Unterstützung, es hätte richtig Spaß gemacht hier zu spielen.

Und wieder wechselten sich die Teams ab, jetzt bekam der TuS einen Dreierpack vom Gegner, führte aber immer noch 7:6, was Josip Eres in der 18. Minute auf 8:6 erhöhte. Es war auch ein Spiel zweier starker Abwehrreihen, jede Mannschaft hatte seine Schwierigkeiten mit dem gegnerischen Innenblock und Ferndorf stand da ja immer einem Rudel von Hünen gegenüber, sie mussten schon richtig kämpfen und das taten und konnten sie auch, drei Time Out der Bietigheimer sprechen da eine deutliche Sprache. Brian Ankersen stellte dann immer das Team um und da hatten die Ferndorfer anfangs immer Probleme mit. Wie gesagt, niemand konnte sich wirklich absetzen und so ging man nach einem Treffer von Chrissi Klasmann mit einem 11:11 zum Pausentee.

Ferndorf hatte Anwurf, doch der Gegner ging mit 11:12 in Führung, nachdem Chrissi Klasmann den Ball verworfen hatte, doch er bügelte seinen Fehler direkt aus und im Duett mit Mattis Michel erzielten sie das 13:12. Danach ging der Schlagabtausch weiter, mal 1 Tor für Ferndorf, mal 2 Tore für Bietigheim danach wieder umgekehrt. Nach der 45. Minute, in der Mattis Michel das 20:20 erzielt hatte, schnappte sich Julian Schneider den Ball, stürmte los und versenkte das harzige Spielgerät im leeren Bietigheimer Tor. Das war leer, weil kurz vorher Jonas Link eine 2-Minuten-Strafe erhalten hatte und der Torwart für einen 6. Feldspieler das Feld geräumt hatte.

Nach Mattis Tor in der 45. Minute nahm der Gast wieder eine Auszeit, die fruchten sollte. Nachdem Julian Schneider ins leere Tor getroffen hatte, schickte sich aber erst noch sein Bruder Lucas Schneider an, per Tempogegenstoß das 22:20 zu erzielen.

Es ging in die Crunchtime und Andreas Bornemann läutete die mit dem 23:21 ein, doch der Gegner agierte jetzt cleverer, nach Bornemanns Tor erzielte Bietigheim zwei Tore und das wiederholte sich 3 mal, immer war es Andreas Bornemann, der einen Treffer erzielte und immer legten die Wüttemberger jeweils 2 Tore nach. Das sah am Schluss so aus, das Andreas Bornemann zwischen der 50. und der 59. alle vier Ferndorfer Tore erzielte. Auf der Anzeigetafel stand jetzt folgerichtig ein 26:28 und dieses 28. Tor war ein Siebenmeter der Gäste, den Christian Schäfer verwandelte. Jetzt stand auf der Hallenuhr aber auch schon 59:41, also nur noch 19 Sekunden zu spielen, die Gäste nahmen ihre dritte Auszeit, dann folgte noch die Disqualifikation von Juan De La Pena Morales die einen Siebenmeter für Ferndorf brachte und mit der Sirene verwandelte Mattis Michel diesen zum Endstand von 27:28.

Aber man kann den Ferndorfern jetzt keinen Vorwurf machen oder irgendwelche Fehlwürfe als Grund für die Niederlage aufführen, das Spiel hätte jeder gewinnen können, denn beide Teams spielten auf Augenhöhe und Ferndorf war ganz nah dran. Zehn TuS-Spieler waren an den 27 Toren beteiligt und die, die die wenigsten Tore erzielt haben, haben sich genau so „zerrissen“ wie die, die die meisten Tore erzielt haben. Mal erzielen wir im Spiel die meisten Tore über die Aussenpositionen, mal aus dem Rückraum und mal vom Kreis, je nachdem, wo der Gegner seine Schwachstellen hat.

So, OK, nach dem Spiel ist vor dem Spiel, jetzt stehen noch 4 Heimspiele in Folge an und den Anfang macht der TV Emsdetten am kommenden Mittwoch um 19:30. Und alle 4 Gegner sind Teams, die dem TuS eigentlich liegen sollten, zumal drei von ihnen in der Tabelle hinter Ferndorf angesiedelt sind. Ob dann wieder mehr Zuschauer in der Halle zugelassen sind, bleibt abzuwarten, aber wenn  die Corona-Zahlen so bleiben oder sich noch verbessern, dürfte einer Erhöhung der Zuschauerzahlen nichts im Wege stehen. Und wie sprechen da von 400 bis 500 Zuschauer.

Torschützen:

Andreas Bornemann 9

Mattis Michel 4/3

Torben Matzken 3

Thomas Rink, Christopher Klasmann, Josip Eres und Lucas Pechy je 2

Lucas Schneider, Julian Schneider und Jonas Faulenbach je 1

Im Tor:

Tim Hottgenroth 7 Paraden

Marin Durica 1

Zum Vergleich, die Torhüter des Gegners kamen auf insgesamt 7 Paraden.

Stimmen NACH dem Spiel:

Brian Ankersen -Trainer SG BBM Bietigheim

  • Es sind Kleinigkeiten, die heute dieses Spiel entschieden haben
  • Der Torwartwechsel kurz vor Schluss dürfte für uns spielentscheidend gewesen sein
  • Es war Klasse hier vor Zuschauern zu spielen, es war mega-mega-geil

Robert Andersson -Trainer TuS Ferndorf

  • Es war ein sehr gutes Handballspiel, ich bin stolz auf meine Jungs
  • Bietigheim ist eine Topmannschaft, es ist schwer, da mitzuhalten
  • Wir sind jetzt sehr, sehr nah dran an diesen Mannschaften und das macht mich stolz

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