TuS Ferndorf setzt in Nordhorn ein Ausrufezeichen und schlägt Erstliga-Absteiger HSG Nordhorn-Lingen mit 29:27

(wS/red) Nordhorn/Ferndorf 12.08.2021 |  Die HSG Nordhorn-Lingen hat in ihrem dritten Testspiel erstmals verloren.

Und zwar gegen den TuS Ferndorf, denn die haben ein  gutes Kampfspiel hingelegt und hatten einen Klasse Lukas Puhl im Tor stehen. Es war eine Augenweide zu sehen, wie er Angriffe des Gastgebers zunichte machte, er spielte erstmalig seit langer Zeit komplett 60 Minuten durch und das, was wir sahen, machte Spaß auf mehr.

Eine besondere Begrüßung erfuhr TuS-Trainer Robert Andersson, der Hallensprecher begrüßte ihn wie einen ALTEN FREUND. Kein Wunder, von 1/1998 bis 1/2003 spielte er bei ihnen, wurde dort Meister der 2. Handball-Liga Nord, stieg auf in die Handball-Bundesliga, spielte Final Four und EHF-Pokal.

Das Spiel war vom Tempo und vom Kampfgeist der Ferndorfer in Halbzeit 2 noch besser, man zwang den Gegner zu vielen Fehlwürfen, im gesamten Spiel waren es derer 27 und in der 2. HZ alleine 16, das gefiel Coach Daniel Kubes überhaupt nicht, genommene Auszeiten halfen ihm da auch nicht weiter.

Simon Strakeljahn

Die Mannschaftsleistung war schon wirklich gut. Wir standen in der Abwehr kompakter und haben im Angriff auch ein bisschen geduldiger und sicherer gespielt als in den vorherigen Spielen. Alles in allem war es auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung.

Er bemängelte die Chancenverwertung, aber das lag auch an Lukas Puhl und der guten Abwehr des TuS, Lukas Puhl kam auf unfassbare 18 Paraden. Dabei legte die HSG direkt mit 2:0 vor, bevor Branimir Koloper vom Kreis verkürzte und die HSG direkt nachlegte. Ferndorf antwortete nun mit einem Dreierpack von 2 x Josip Eres und Rutger ten Velde und der TuS führte in der 8. Minute erstmals mit 3:4.

Kim Voss-Fels

Ich denke dass es ein sehr gelungenes Testspiel für uns war , in dem viele Dinge die wir uns vorgenommen haben gut funktioniert haben. Wir haben sehr geduldig gespielt und uns so gute Torchancen erarbeitet. Die Chancenauswertung war trotzdem ausbaufähig, Nordhorn hatte eine hervorragende Torhüterleistung. Unsere Abwehr findet auch mehr und mehr zusammen, Puhl hat zudem überragend gehalten. Alles in Allem war es ein guter Test für uns als Team, allerdings sollten wir diesen Test auch absolut einzuordnen wissen. Es gab viele Ansatzpunkte die wir in den nächsten Wochen gemeinsam aufarbeiten können um uns somit zu verbessern.

Und dann brachte es der TuS fertig, zwischen der 17. und der 20. Minute 3 Siebenmeter zu verwerfen (!!!???) und so konnte Nordhorn-Lingen beim 11:8 , 12:9 oder 14:11 den Vorsprung immer auf 3 Tore halten. Ferndorf bäumte sich vor der Pause noch einmal auf und machte beim Spielstand von 15:12 den Sack zu und erzielte mit Jonas Faulenbach, Rutger ten Velde und Simon Strakeljahn den Halbzeitstand von 15:15. Schon vorher in der 22. Minute verletzte sich Josip Eres und wurde hinkend aus der Halle geführt, wir wünschen gute Besserung und hoffen, dass es nur eine Blessur ist.

Trainer Robert Andersson

Es war ein gutes Trainingsspiel gegen einen guten Gegner. Wir müssen natürlich noch viel arbeiten, aber Abläufe und System fangen langsam an zu sitzen.

Die Gastgeber hatten in der 2. HZ Anwurf und verwandelten direkt zum 16:15, aber Ferndorf nahm die gute Leistung vom Ende der 1. HZ mit und antworteten wieder mit einem Dreierpack, diesmal waren Rutger ten Velde, Tim Rüdiger und Simon Strakeljahn die erfolgreichen Schützen. Die Anzeigetafel ließ TuS-Fans schmunzeln, denn da stand nun ein 16:18, Ferndorf führte erstmals mit 2 Toren und das gegen die HSG Nordhorn-Lingen, die HSG, die die letzte Saison noch in der 1. Bundesliga spielte.

Es war absolut ein Spiel auf Augenhöhe und ein Klassenunterschied war nicht erkennbar. Die Antwort der Gastgeber waren 2 Tore in Folge zum Remis von 18:18. Ferndorf wäre nicht Ferndorf, wenn sie keine Antwort darauf gehabt hätten, die Antwort lautete Kim Voss-Fels, Jonas Faulenbach und Mattis Michel, man befand sich nun in der 40. Minute und Ferndorf verzeichnte den ersten 3-Tore-Vorsprung beim 18:21. Nun wechselte man sich im Tore werfen ab, der TuS verwarf wieder einen Siebenmeter und in der 54. Minute hieß der Zwischenstand 26:26, Lucas Schneider erzielte den Anschlußtreffer.

Rutger ten Velde

Aus Abwehrsicht war es ein gutes Spiel. Wir haben uns im Vergleich zu den letzten Spielen richtig gefordert und darauf können wir bauen. Im Angriff können wir zufrieden sein, aber ein paar technische Fehler waren schon dabei, ein paar überhastete Entscheidungen auch. Aber wir können aus diesem Spiel viel mitnehmen.

Die HSG blies zum Schlussmarsch, sie gingen unter den inzwischen leiser gewordenen Zuschauern mit 27:26 in der 55. Minute wieder in Führung und dann keimte Hoffnung bei ihnen auf, das dritte Testspiel doch noch zu gewinnen. Und wieder waren es die NEUEN im Kreis des TuS-Teams, die ihnen ihre Grenzen aufzeigten. 2 x Lukas Siegler und Rutger ten Velde beendeten ein tolles Spiel. Es machte Lust auf mehr und es war erfreulich zu sehen, dass die Mannschaft immer mehr zusammenwächst. Auf den Außenpositionen scheint der TuS hervorragend ausgestattet zu sein, Josip Eres, Tim Rüdiger und Rutger ten Velde erzielten fast die Hälfte aller Ferndorfer Tore.

Aber vergessen sollten wir nicht, dass es „nur“ ein Testspiel war, Daniel Kubes und Robert Andersson sind noch am Feinschliff und wenn die Saison losgeht, werden wohl die richtigen Pfeile im Köcher sein.

Torschützen:

Rutger ten Velde 7

Lukas Siegler und Simon Strakeljahn je 4

Josip Eres, Jonas Faulenbach und Tim Rüdiger je 3

Kim Voss-Fels 2

Lucas Schneider, Mattis Michel und Branimir Koloper je 1

Fazit: Ferndorf befindet sich auf einem guten Weg, die neuen Spieler bekamen viel Einsatzzeit und dankten es mit schönen Toren, Lukas Puhl scheint wieder „der Alte“ zu sein und unter Robert Andersson scheint da etwas Gutes heranzuwachsen. An der Trefferquote der Siebenmeter, es waren 5 (6?) Fehlwürfe zu verzeichnen, muss gearbeitet werden, das war definitiv zu viel. Julian Schneider und Niklas Diebel sind weiterhin verletzt und hoffen, so schnell wie möglich wieder spielen zu können.

Nachfolgend ein verwandelter Siebenmeter von Tim Rüdiger in Slow Motion.

Bericht/Video: Peter Trojak – Fotos: Lukas Trojak

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