Extrem wichtiger 25:22 – Heimsieg der Ferndorfer gegen den TSV Bayer Dormagen

(wS/Kr) Kreuztal 27.12.2021 | Kai Rott..schäfer im Ferndorfer Tor mutierte zum „Rott..weiler“

Er war bissig, er hatte nur 13 Minuten Einsatzzeit, aber die hatten es in sich, denn er hat in diesen 13 Minuten 4 Paraden gehabt und es waren für den TuS die wichtigsten seit langem, denn er hielt alleine 3 Siebenmeter und das in einer ganz entscheidenden Spielphase.

Spielfilm:
56:17 – Parade von Kai Rottschäfer, Benjamin Richter vergibt von der Siebenmeterlinie
58:39 – Kai Rottschäfer bleibt Sieger im Siebenmeterduell gegen Jan Reimer
59:58 – Soeren Steinhaus scheitert an Kai Rottschäfer

Ferndorf fing mit einem sehr gut aufgelegten Lucas Puhl im Tor an, der in der 1. HZ auch auf tolle 7 Paraden kam. Er war ja nach seiner Krankheit noch nicht wirklich bei 100 % , umso höher ist seine Leistung zu bewerten. Nach einer Spielzeit von 47:45 kam für ihn Kai Rottschäfer ins Tor, vom Alter her (37) ein Handball-„Oldie“, aber nach seiner gestrigen Leistung streichen wir das Wort Oldie ganz schnell wieder. 😀

Das Spiel begann mit einem Lattenkracher von Lukas Siegler und der TSV nutzte diese Chance um mit 0:1 in Führung zu gehen, schade eigentlich, sonst hätten wir von einem Start-Ziel-Sieg sprechen können. Ja, es ist wirklich so, dieses 0:1 sollte die einzige Führung der Gäste sein, sie hatte auch nur 36 Sekunden Bestand, denn dann krachte es durch  zweimal Kim Voss-Fels und Julian Schneider im Gebälk, und es hieß 3:1. Ferndorf bestimmte diese erste HZ, denn die Abwehr stand wie ein Bollwerk, an dem sich der Gegner ständig festbiss und dem TuS dadurch leichte Gegentreffer ermöglichte. Sehr zum Leidwesen von Trainer Dusko Bilanovic, der an der Linie rumsprang, lautstark protestierte und sich in der Folge auch einmal GELB einhandelte.

Ferndorf schenkte den Gästen mehrfach im Doppelpack oder Dreierpack ein und Dormagen fand kein probates Mittel dagegen. Über ein 3:1, 6:2 und 11:6 kam man zu einem unglaublichem Pausenstand von 14:8.

Einziger Wermutstropfen, Simon Strakeljahn verletzte sich am Fuß, kam auf die Bank und musste dort behandelt werden, man kühlte die Stelle, aber er hatte wohl auch Schmerzen. Nach dem Spiel gab Trainer Andersson auf unsere Befragung Entwarnung, es sei nicht so schlimm, müsse behandelt werden und ist bis zum Rückrundenstart kein Thema mehr.

Simon Strakeljahn

Trainer Robert Andersson

Das war ein KO-Spiel für uns, in der 1. HZ haben wir das mit der Abwehr super hingekriegt, in der 2. HZ klappte es nicht so gut. Wir müssen Punkte holen und das haben wir geschafft.

Hatte Dormagen in der 1. HZ noch mit unserer offensiven 3-2-1-Abwehr Probleme, so änderte sich das nun, sie kamen besser mit dem TuS klar. Insgesamt ging die 2. HZ mit 14:11 an Dormagen und hätte Ferndorf den „Teufelskerl“ Kai Rottschäfer nicht gehabt, wer weiß, wie das ausgegangen wäre.

Aber auch, wenn der TSV die Ferndorfer Abwehr „durchschaut“ hatte, die Jungs von Trainer Robert Andersson hielt es nicht davon ab, genau da weiterzumachen, wo sie aufgehört haben, nämlich mit dem Torewerfen, davon zeugen schon die weiteren Zwischenergebnisse von 17:11, 19:14, 21:16 oder auch das 24:19 in der 51. Minute. Doch dann kam nochmal eine unerklärliche Leistungsflaute, Fehler schlichen sich ein, Dormagen machte nun die Tore und der TuS geriet in Gefahr, das Spiel aus der Hand zu geben, es wurde ein richtiger Krimi in der restlichen Spielzeit. Nach dem 24:19 in der 51. Minute durch Lucas Schneider dauerte es bis zur 60. Minute (59:03), bis Julian Schneider das erlösende 25:22 warf.

Trainer Robert Andersson

Kai`s gehaltene Siebenmeter waren ausschlaggebend. Zu der Phase ab der 51. Minute: Wir müssen diese Sachen besser machen, Spieler sind frei, aber wir nutzen das nicht.

Dazwischen lagen „Weltklasseleistungen“ der beiden Torhüter, auf der einen Seite Kai Rottschäfer (37 Jahre), auf der anderen das unglaubliche 21-jährige Torhütertalent Christian Ole Simonsen. Die Ferndorfer Fans bekamen eigentlich alles geboten, was zu einem guten Handballspiel gehört, die Festung Stählerwiese wurde wieder ihrem Namen gerecht und der bekannte Hexenkessel machte seinem Namen alle Ehre. Schön zu sehen, dass die jungen Spieler immer besser reinkommen und die Kombi zwischen „alten“ und „jungen“ Spielern immer besser harmoniert. Herausragend auch wieder die Leistung vom Langzeitverletzten Kim Voss-Fels, er war wieder einmal bester Torschützer auf Ferndorfer Seite mit 7 Treffern.

Und Dormagen hat damit wohl einen historischen Negativrekord aufgestellt, denn sie haben in der gesamten Hinrunde nicht ein einziges Auswärtsspiel gewonnen.

Trainer Dusko Bilanovic

Das war Abstiegskampf pur, großes Lob an euren Torwart. Ich habe in der letzten Viertelstunde noch gehofft, wir hatten aber auch zu viele vergebene Chancen und uns hat zum Schluß das Quäntchen Glück gefehlt, Glückwunsch an den TuS Ferndorf.

Fazit:

Die 819 Zuschauer haben ein spannendes Spiel gesehen, sie sahen zweikampfstarke Ferndorfer, sahen zwischendurch Weltklasseleistungen (Robert Andersson) sahen aber auch wieder etliche Minuten, in den die Jungs unerklärliche Fehler machten. Dies gilt es abzustellen und der Coach hat nun etliche Wochen Zeit dafür. Und unser Lazarett wird sich zum Rückrundentermin am 05.02.2022 wohl gelichtet haben, sodass Robert Andersson „aus dem Vollen schöpfen“ kann!!?? Nun können sich auch die Schneider-Brothers mal erholen, denn Julian hat Probleme mit einem Daumen und Lucas seit geraumer Zeit mit der Schulter, wir wünschen auch ihnen auf diesem Weg gute Besserung.

Robert wird die Auszeit bei seiner Familie in Ystad verbringen, er wird noch vor Silvester dort hinreisen, Grüße an seinen Sohn Julius Lindskog-Andersson haben wir ihm mit auf den Weg gegeben.

Statistik:

Lucas Puhl 8 Paraden,

Kai Rottschäfer 5 Paraden

Torschützen:

Kim Voss-Fels 7

Lucas Schneider und Rutger ten Velde je 4

Lukas Siegler und Mattis Michel je 3

Julian Schneider 2

Tim Rüdiger und Jörn Persson je 1

 



Bericht: Peter Trojak, Bilder Andreas Domian und Peter Trojak

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