Heiraten im Heimatmuseum: Neunkirchen bietet Paaren ein neues und zugleich altehrwürdiges Trauzimmer an

(wS/Ne) Neunkirchen 15.06.2022 | Neunkirchen bietet Paaren ein neues und zugleich altehrwürdiges Trauzimmer an

Mit der Schließung des Bürgerzentrums endete die Ära des dortigen Trauzimmers. Nun kann ein geschichtsträchtiger Ort den Beginn einer langen Ehe markieren: Im Museum am Leyhof haben die vier Standesbeamten einen adäquaten Platz gefunden, um den Bund fürs Leben zu besiegeln.

In Neunkirchen lassen sich im Jahr etwa 70 Paare trauen. Möglich sind Eheschließungen im gemeindlichen Traumzimmer, im Haus Henrichs und im Haus Toni Weber. Während Bürgerbüro, Bibliothek und Rentenstelle im April ins Rathaus umzogen, wurde an einer Örtlichkeit für das Trauzimmer gesucht. Standesbeamtin Daniela Kreutz hatte sofort das Heimatmuseum am Leyhof im Visier. Das Gebäude thront über dem Alten Dorf und ist in wenigen Minuten fußläufig aus der Ortsmitte zu erreichen.

Aus dem Fundus des Heimatmuseums stammt dieses historische Blechschild.

Das „Ja-Wort“ können sich heiratswillige Paare fortan im Erkerzimmer geben. Der helle Raum ist mit einem Massivholztisch und vier bequemen Stühlen für das Brautpaar und die Trauzeugen ausgestattet. Insgesamt finden bis zu 15 Personen Platz. Neben zwei Ölbildern des Neunkirchener Künstlers Helmut Plontke, schmückt ein antiker Brautkranz aus dem Jahr 1903 den Raum. Durch die drei Sprossenfenster bietet sich einen herrlichen Blick auf die evangelische Kirche und das umliegende Grün. Geschmückt mit ausgesuchten Accessoires, ist ein Ort zum Heiraten entstanden, der mit viel Charme und Geschichte aufwartet.

„Wir freuen uns sehr, den Bürgerinnen und Bürgern diesen schönen Rahmen für ihren bedeutenden Tag anbieten zu können“, erklärt Daniela Kreutz. Neben Daniela Keipert, Silke Strunk und Michael Hester ist sie eine der Standesbeamt:innen im Rathaus und hat „die Lizenz zum Trauen“. „Unser Dank gilt vor allem dem Heimatverein, der uns das Trauzimmer und den Vorraum zur Verfügung stellt“, ergänzt Daniela Keipert. „Hier wird hoffentlich der Grundstein für viele glückliche Ehen gelegt“, hoffen Kreutz und Keipert.

Daniela Keipert und Daniela Kreutz (v. l.) sind zwei der insgesamt vier in der Gemeinde Neunkirchen tätigen Standesbeamt:innen.

Martha Maass ließ das Haus 1924 erbauen und verkaufte es Ende der 1930er Jahre an die Deutsche Reichspost. Diese wiederum vermietete es zu Wohnzwecken. Nach dem Zweiten Weltkrieg erwarbt die Familie Sasse das Haus im Villenstil und errichtete dort 1952 eine private Ingenieurschule. 14 Jahre später kaufte die Gemeinde Neunkirchen das Gebäude, um dort die ersten Klassen des neu gegründeten Gymnasiums unterzubringen.

1976 übernahm der Heimatverein Neunkirchen die ersten Räume und sanierte bis 1996 peu à peu und in stundenlangem ehrenamtlichen Einsatz das ganze Gebäude. Heute haben hier mehr als 3.000 Exponate aus den Bereichen Land- und Haubergswirtschaft, Handwerk, Bergbau und Wohnraumgestaltung früherer Jahre ihr Zuhause gefunden. Träger des Gebäudes ist nach wie vor die Gemeinde.

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