Südwestfalen bekommt digitales Innovationszentrum für Europa

(wS/uni) Siegen 23.11.2022 | In Südwestfalen entsteht ein „European Digital Innovation Hub“ (EDIH) unter Federführung der Universität Siegen. Das Zentrum unterstützt Unternehmen aus der Region und in ganz Europa bei der digitalen Transformation. Es wird bis Ende 2025 mit mehr als 4 Mio. Euro gefördert.

Südwestfalen ist die drittstärkste Industrieregion Deutschlands und die mit Abstand stärkste Region in
Nordrhein-Westfalen. Das Rückgrat bilden dabei die vielen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU),
darunter mehr als 150 sogenannte „Hidden Champions“ – also Unternehmen, die mit ihren Produkten zu
den europäischen und weltweiten Marktführern gehören. Seit dem 1. November ist Südwestfalen
darüber hinaus Sitz eines „European Digital Innovation Hub“ (EDIH). Dabei handelt es sich um ein
Zentrum, das Unternehmen aus der Region und in ganz Europa bei der digitalen Transformation
unterstützt. Der EDIH Südwestfalen wird von der Universität Siegen geleitet und zunächst bis Ende 2025
mit mehr als 4 Mio. Euro gefördert. Der Hub ist Teil des EU-Programms „Digitales Europa“, mit dessen
Hilfe in der Europäischen Union ein flächendeckendes Netz solcher Innovationszentren aufgebaut
werden soll. Für Deutschland sind dabei zunächst 14 Hubs vorgesehen.
„Ich freue mich riesig, dass wir uns im nationalen und internationalen Wettbewerb durchsetzen konnten
und den Zuschlag für den EDIH Südwestfalen bekommen haben. Die Europäische Union setzt damit auf
die Potentiale unserer Region im europaweiten Verbund“, sagt Projektleiter Prof. Dr. Thomas Ludwig von
der Uni Siegen. Hintergrund für die Einrichtung der Innovationszentren ist die strategische Ausrichtung
der EU-Politik mit der Zielsetzung, Europa grüner und digitaler zu machen. Die Hubs sollen Unternehmen
– insbesondere KMU – sowie den öffentlichen Sektor bei diesem Prozess unterstützen. Dabei decken die
Zentren jeweils unterschiedliche Themenfelder ab. Kann ein spezifisches Problem nicht im lokalen Hub
bearbeitet werden, werden Anfragende an andere EDIHs im Netzwerk vermittelt. „Die Zentren verbinden
die Vorteile einer regionalen Anlaufstelle und eines europaweiten Netzwerks. Gerade für die
südwestfälische Wirtschaft mit ihrer hohen Exportquote entsteht so ein enormer Nutzwert“, erklärt
Ludwig.
Der EDIH Südwestfalen unterstützt Unternehmen insbesondere in den Bereichen „künstliche Intelligenz“
und „Cybersicherheit“, sowie beim Aufbau tiefergehender Digitalisierungskompetenzen. „Künstliche
Intelligenz ist eine wichtige Schlüsseltechnologie, die viele Betriebe bisher noch nicht richtig nutzen. Wir
beraten und unterstützen dabei, KI gezielt einzusetzen um Prozesse zu optimieren und die eigene
Wettbewerbsfähigkeit zu sichern“, erklärt Ludwig. Auch der Bereich der Cybersicherheit werde für
Unternehmen immer wichtiger: „Cyberangriffe kommen regelmäßig vor und werden immer
professioneller. Wir möchten Betrieben dabei helfen, eine benutzbare IT-Sicherheit zu etablieren, um
künftige Angriffe wirksam abzuwehren.“ Das heimische Innovationszentrum ist dabei nicht nur
Anlaufstelle für Unternehmen aus der Region, sondern bietet seine Dienste auch europaweit an.

„Wir beraten auch Firmen aus Barcelona oder Danzig“, sagt Ludwig, der mit dem Zentrum auch den EU-weiten
Austausch zwischen Unternehmen sowie den internationalen Wissenstransfer fördern möchte.
Passend zu seinen Schwerpunktthemen wird der EDIH Südwestfalen eine Reihe von Dienstleistungen und
Infrastrukturen für kleine und mittlere Unternehmen bereitstellen. Die jeweiligen MitarbeiterInnen
werden dabei eng in die Erstellung neuer Konzepte eingebunden und geschult. „Der wirtschaftliche
Erfolg des südwestfälischen Mittelstandes beruht auf dem über Jahrzehnte gewachsenen Know-how der
Beschäftigten. Unser Fokus liegt daher klar auf der Gestaltung von menschenzentrierter künstlicher
Intelligenz und mitarbeiterfokussierter Cyber-Sicherheit sowie soziotechnischer Assistenzsysteme“, sagt
Leiter Thomas Ludwig. Die Angebote des EDIH ergänzen bereits bestehende Projekte zur digitalen
Transformation von Unternehmen: Darunter das Mittelstand-Digital Zentrum der Universität Siegen
sowie das Forschungsprojekt „ATLAS – Automotive Transformationsplattform Südwestfalen“.
Hintergrund:
Neben der Universität Siegen sind am EDIH Südwestfalen auch die Fachhochschule Südwestfalen, die
Ruhr-Universität Bochum, die Gesellschaft zur Wirtschafts- und Strukturförderung im Märkischen Kreis
mbH, die gemeinnützige Gesellschaft für digitalisierte und nachhaltige Zusammenarbeit mbH (DNZ) aus
Siegen sowie die HAGEN.WIRTSCHAFTSENTWICKLUNG GmbH beteiligt. Das Innovationszentrum wird aus
Mitteln der Europäischen Union sowie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)
und des Ministeriums für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW gefördert. Die
Laufzeit für das EDIH beträgt zunächst drei Jahre, mit Tendenz zur Verlängerung.

Projektleiter Prof. Dr. Thomas Ludwig (links) und sein Team wollen mit dem EDIH Südwestfalen Unternehmen aus der Region und in ganz Europa bei der digitalen Transformation unterstützen. (Foto: Uni Siegen)

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