Der erste Sieg in den Play-offs wird für Ferndorf zum Kracher, sie fegen Hildesheim mit 37:23 aus der Halle

(wS/red) Ferndorf/Hildesheim 02.05.2023 | Im „Wiedergutmachungsspiel“ hatte Hildesheim nicht den Hauch einer Chance

TuS Ferndorf gegen HC Eintracht Hildesheim 37:23 (18:13)

Wiedergutmachungsspiel ??, jaa, Roberts Jungs hatten etwas gutzumachen, denn der Negativ-Hattrick in den Play-offs bescherte den Ferndorfern nicht nur diese 3 Niederlagen sondern auch das Aus in der Aufstiegsrunde. Wo sie zum Ende der 8 Spiele stehen werden weiß noch keiner, doch bei den ersten 2 Aufstiegsplätzen haben sie kein Wörtchen mehr mitzureden.

Gestern war viel Wut und Frust im Bauch, nicht dass sie überhart oder unfair spielten, aber jetzt sollte es krachen und Hildesheim bekam es ab, denn die Ferndorfer wollten es allen zeigen und Hildesheim kam sich vor wie im falschen Film. Ja, sie hatten auch mit Ausfällen zu kämpfen, aber sah es denn bei uns besser aus? Unseren Kreis gab es nicht wirklich, Rene weg, Mattis weg und Valentino ebenso, also hieß es improvisieren. Und das ging ganz gut, da unser eigentliche Linksaußen, der Portugiesische Nationalspieler Gabriel da Rocha Viana auf den Kreis gesetzt wurde, denn Kreis kann er auch und er überzeugte mit insgesamt 6 Toren. Und da war ja auch noch Leander von Mende aus der 2. Mannschaft (Oberliga), er wurde schon in Braunschweig mit ins Boot geholt und machte einen guten Job. Auch gestern bekam er seine Einsatzzeiten und er war kaum eine Minute drin, da krachte es schon im Gebälk, Leander hatte in der 27. Minute unter großem Beifall der Fans das 17:11 erzielt und es gab mächtig Stimmung auf der Tribüne.

Eine detaillierte Analyse des Spiels ist eigentlich unnötig, denn der TuS hat eine beeindruckende Abfolge von großartigen und sehenswerten Aktionen gezeigt. Sowohl Trainer Robert Andersson als auch die Spieler waren begeistert, ebenso wie die 918 Zuschauer. Hätte die Mannschaft in den ersten drei Spielen auch nur annähernd diese Leistung gezeigt, wer weiß, wo Ferndorf heute stehen würde. Das Beispiel des TuS Vinnhorst zeigt jedoch, wie schwer solche Play-offs sind. Wir schätzen, dass dieses Team zu den beiden Aufsteigern gehört, aber Vinnhorst hat es bereits drei Jahre lang versucht und ist immer knapp gescheitert.

Gestern hatte Ferndorf einen sensationellen Start und führte bereits in der 6. Minute mit 6:1. Der Trainer der Gäste, Daniel Deutsch, nahm daraufhin sein erstes Team-Time-Out. Obwohl sein Team danach das 6:2 und 6:3 erzielte, änderte sich das Spiel nur unwesentlich. Als Fabian Hecker, (der Vollstrecker) in der 15. Minute das 12:4 erzielte, zog der Gästetrainer erneut die grüne Karte und nahm sein zweites Time-Out.

Im Anschluss wurde Josip Eres bei einem Tempogegenstoß gefoult und stürzte auf den Hallenboden. Er verblieb einige Zeit liegen und wurde dann zur Bank geführt, wo er weiterbehandelt wurde. Später konnte er jedoch wieder am Spiel teilnehmen. Fabian Hecker übernahm nun den Platz auf der rechten Außenbahn und fehlte somit im Innenblock, wo er zuvor gemeinsam mit Niklas Diebel sehr gut agiert hatte. Dadurch kam ein wenig Unruhe ins Spiel, die Gäste nutzten dies für eine fünfminütige Schönheitskorrektur, die jedoch beim Stand von 14:9 endete. Danach übernahm der TuS wieder die Kontrolle. Auch Robert Andersson nahm eine Auszeit und bis zur Halbzeitpause erzielte jedes Team noch vier Tore, was zum Halbzeitstand von 18:13 führte.

Was Robert Andersson dort für einen Trank angerührt hat, wissen wir nicht, aber es sollte für den HC Eintracht Hildesheim zum Debakel werden.

Ferndorf war außer Rand und Band, das war richtig gute Werbung für diesen tollen Sport und alle daheim gebliebenen haben wirklich etwas verpasst. Überragender Spieler war, wie schon in der 1. HZ Josip Eres, der hatte einen Sahnetag erwischt, seine Tempogegenstöße waren ein Highlight in diesem Spiel. Und noch einer hat sich „freigespielt“, es war Rostyslav Polishchuck, seine 4 Megakracher waren sensationell, ihm fehlt ganz einfach mehr Spielzeit um auch mehr Selbstvertrauen zu bekommen. Er war mit 3 Treffern auch Hauptakteur, als Ferndorf nach einem 27:19 durch Fabian Hecker in der 45. Minute bis zum 33:19 in der 51. Minute durchmarschierte. Der Drops war lange schon gelutscht und der TuS spielte sein Ding runter und gewann hochverdient mit 37:23.

Dieser Sieg brachte sie vom 9. auf den 7. Tabellenplatz, aber wie oben schon erwähnt, haben wir mit dem Aufstieg nichts mehr zu tun. Aber vielleicht geht ja noch was in der Tabelle, warten wir es ab.

Was wäre gewesen wenn…., wäre Ferndorf schon bereit für die 2. Bundesliga gewesen oder wären sie dort nur Kanonenfutter in dieser knallharten 2. Liga geworden??

Wir wissen es nicht, keiner weiß es, warten wir ab was kommt, welche Spieler noch gehen(?), welche kommen und wer sie trainiert. Bei der Trainerfrage flatterten schon Gerüchte durch die Halle, aber wir beteiligen uns natürlich nicht daran.

So, nach dem Spiel ist vor dem Spiel, in der Glockeinspitzhalle in Krefeld werden die Ferndorfer am Samstag um 19 Uhr zum nächsten Spiel erwartet.

Robert Andersson sagte, dass sie dort hinfahren, dass sie versuchen werden so gut zu spielen wie gegen Hildesheim und versuchen wollen die Punkte mitzunehmen. Er hält Krefeld für eine robustere Mannschaft und einige Spieler verfügen seiner Meinung nach über ein wenig mehr Erfahrung. Aber sie wollen sich darauf vorbereiten und hoffen, dass sie vielleicht „etwas reissen können“.

Fazit: Die Spieler des TuS Ferndorf haben eine beeindruckende Leistung gezeigt und waren mit einem klaren Ziel vor Augen auf dem Platz. Die Mannschaft präsentierte sich mit einer hervorragenden Körperhaltung und einem unbedingten Willen, zu kämpfen und das Spiel zu gewinnen. Die Abwehrleistung war stark und auch die Torhüter überzeugten, während die Offensive mit einem hohen Tempo agierte und die Gegner keine Mittel dagegen fanden. Eine solche Leistung wünscht man sich öfter von den Ferndorfern.

Noch etwas zum Team:

Dass Mattis Michel den linken Fuß gebrochen hat und eine Orthese trägt ist hinlänglich bekannt, erstaunt hat uns gestern, dass sein Bruder Linus am rechten Fuß auch eine Orthese trägt. Auf Ansprache hat er uns dann gesagt, dass er Haarrisse im Mittelfuß hat. (Anm. der Redaktion: Haarrisse zählen zu den kleinsten Varianten eines Bruches, der Knochen ist dabei nicht vollständig gebrochen, jedoch in seiner Stabilität geschwächt.)

Statistik:

Tor: Tim Hottgenroth 5/1, Lucas Puhl 11

Torschützen:

Josip Eres 12

Gabriel Viana 6

Rostyslav Polishchuck und Jörn Persson je 4

Alex Reimann, Fabian Hecker, Julius Fanger und Niklas Diebel je 2

Marko Karaula, Marvin Mundus und Leander von Mende je 1

Auf Stimmenfang nach dem Match:

Robert Andersson

Ich bin sehr stolz auf die Jungs, die wollten unbedingt etwas zeigen. Die ersten Spiele waren nicht so gut gelaufen, wir hatten auch Verletzungspech in den Play-offs. Meine Mannschaft wollte ganz einfach zeigen, dass sie noch Handball spielen können vor diesem tollen Publikum. Wir haben uns nicht aufgegeben und werden weiter hart kämpfen. Diese Spieler entwickeln sich noch, sie lernen, diese Spiele spielen zu können, wir haben nie über etwas anderes geredet.

Gästetrainer Daniel Deutsch

Glückwunsch an den hochverdienten Sieger aus Ferndorf, sie haben uns direkt zu Beginn überrollt. In der 2. HZ brechen unsere Kräfte  zusammen und Ferndorf spielt sich in einen Rausch. Wir hätten noch 100 Stunden spielen können, wir hätten nie eine Chance gehabt.

Fabian Hecker

Es war heute die nötige Reaktion auf die letzten Spiele. Wir wollten unseren Fans hier zu Hause etwas zurückgeben. Bei den ersten 3 Spielen haben wir viele Fans enttäuscht und deswegen war es heute auch sehr wichtig, die Punkte in Ferndorf zu behalten.

Jörn Persson

Ich glaube, wir haben die richtige Reaktion nach den zuletzt verlorenen Spielen gezeigt. Wir wussten auch, dass es ohne Innenblock und ohne gelernten Kreisläufer sehr schwer wird. Wir sind weiter zusammengerückt und haben Reaktion gezeigt. Es war ein Spiel, in dem wir von Anfang an mit viel Energie und Power von hinten raus viele einfache Tore gemacht haben. Es waren in der 1. HZ ein paar Fehler drin, wie wir sie in allen Spielen haben, das müssen wir halt noch abstellen. In die 2. HZ kamen wir sehr gut, machen auch direkt 2 Tore, es sollte ja auch besser laufen wie in den vergangenen Spielen, wo in der 2. HZ immer ein Bruch rein kam. Wir haben das Spiel konsequent über die Bühne gebracht und es war auch ein sehr gutes Spiel für uns. Wir machen nun von Spiel zu Spiel weiter und genießen es.

Bericht: petro

Bilder: Peter Trojak und Andreas Domian

Foto: Andreas Domian

Foto: Andreas Domian

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Foto: Andreas Domian

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Foto: Andreas Domian

Foto: Peter Trojak

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Robert Andersson, er war sehr zufrieden. Foto: Peter Trojak

Foto: Peter Trojak

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