Neue Lebenstürme im Kurpark von Bad Laasphe: Ein Paradies für Insekten und Tiere

(wS/bl) Bad Laasphe 02.05.2023 | Seit Kurzem bereichern zwei neue Lebenstürme im Kurpark von Bad Laasphe die heimische biologische Vielfalt und bieten einer Vielzahl von Insekten, Wildbienen, Hummeln, Käfern, Florfliegen, Ohrwürmern aber auch Eidechsen und zahlreichen anderen Tieren Unterschlupf und damit neuen Lebensraum.

„Die beiden Türme sind in Anlehnung an das Projekt „100 Lebenstürme für die Mosel“ entstanden, auf welches wir durch einen Bürgerhinweis aufmerksam gemacht wurden. Die Idee hinter diesem Projekt hat uns überzeugt, so dass wir uns dem Thema angenommen und es auch hier umgesetzt haben“, berichtet Volker Walther von der TKS. „Unterstützt hat uns beim Aufbau tatkräftig der städtische Bauhof, der nicht nur für die Fundamente sondern auch für das Anlegen eines artgerechten Umfelds gesorgt hat, und den Bereich um die Türme auf- gearbeitet und neu bepflanzt hat.“

Im Gegensatz zum Insektenhotel sind die Türme höher, dreidimensional und bieten vom Boden bis zum Dach Lebensraum für nicht nur für in Röhren brütenden Wildbienen. Auch viele anderen Insekten, Kleinsäuger, Reptilien, Schnecken und Co finden hier ein vor unwirtlichen Witterungseinflüssen geschütztes Umfeld.

Beim Aufbau der Türme spielt die Anordnung der einzelnen Lebensraumelemente eine wichtige Rolle. Diese müssen so gestaltet sein, dass sie für die jeweiligen Zielgruppen erreichbar sind. Im Totholz lebende Käfer lieben es bodennah, Reptilien verstecken sich gerne unter den warmen Steinen und Fluginsekten ziehen die höheren Etagen vor.
Die unterste Schicht der hier errichteten Türme bildet eine Trockenmauer aus ortstypischen Steinen (Schiefer), darüber folgt ein Totholzlager mit Bohrungen und Laubabdeckung, es folgen Schilfstängel als Wildbienenhotel und Lehmsteine mit Bohrungen für Schlupfwespen. Stroh- und Heulager decken Zwischenräume ab und dienen als Dämmung und Schutz gegen Zugluft.

Nicht zu vernachlässigen ist das Umfeld des Turms, welches zu den Bedürfnissen der Turmbewohner passen muss. Ein isoliert in lebensunfreundlicher Umgebung stehender Turm wird nicht funktionieren. Einfach gesagt, um den Turm herum muss es blühen, vom Frühling bis zum Herbst, um mit Blütenpollen und -nektar das Lebenselixier der Insekten zu bilden, welche wiederum Nahrungsgrundlage für räuberische Tierarten sind.

Lebenstürme haben nicht nur eine positive Wirkung auf Flora und Fauna, sondern sind auch umweltpädagogische Projekte. Bei ihrem Aufbau sind unter Berücksichtigung von bestimmten Mustern der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Wer sich selbst ein Bild machen möchte, findet die Türme in der Nähe des Ehrenmals oberhalb des Kurparkteiches. Vielleicht regen die Lebenstürme auch zum eigenen Handeln an und schaffen damit den Anstoß zur Errichtung kreativer neuer Lebensräume in den heimischen Gärten oder als gemeinschaftliche Schulprojekte.

Fotos: Stadt Bad Laasphe

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