EJOT Team TV Buschhütten brillierte in den bayerischen Voralpen – Gleich drei Siege konnten die Nordsiegerländer am Schliersee/Spitzingsee feiern

(wS/red) Kreuztal / Schliersee 27.06.2023 | Das 2. Rennen der 1. Triathlon-Bundesliga am Schliersee auch in diesem Jahr wieder zu einem großartigen Erfolg für EJOT Team TV Buschhütten. Sahnten die Jungs und Mädels aus dem Kreuztaler Vorort im Vorjahr gleich alle vier zu vergebenden Tagestitel ab, kehrten sie am Sonntagabend glücklich mit drei Tagessiegen im Gepäck zurück von der längsten Auswärtsreise der Saison.

Nur rund sieben Kilometer Luftlinie von Österreich entfernt, waren die EJOT-Athlet*innen am Spitzingsee Dauergäste bei der Siegerehrung der 14. Schliersee-Bundesliga-Auflage auf dem Podium. Die Frauen bestachen beim anspruchsvollsten Wettbewerb der Saison wie bereits im Kraichgau mit totaler Dominanz und deklassierten in der Teamwertung die Konkurrenz um Längen. Die bestmögliche Platzziffer 6 sorgte vor allem bei den mitfiebernden Supportern des Teams für Begeisterung.

Nach 750 Metern Schwimmen im Schliersee, 15,5 Kilometer schweißtreibendem Radfahren, bei dem ein 9,8 km langer Anstieg bis zum Spitzingsattel (1129 Meter) überwunden werden musste, der den Sportler*innen – 350 Höhenmeter waren zu meistern – alles abverlangte, sowie dem abschließenden 5-Kilometer-Lauf (2 Runden à 2,5 Kilometer) entlang des Spitzingsees, bekam das aus Lisa Tertsch, Rachel Klamer (NED), Tanja Neubert und der Ungarin Dominika Peszleg bestehende Quartett die Siegertrophäe überreicht, deren Gewinn zu keiner Zeit gefährdet war.

In der Einzelwertung standen ein Frauen-Trio im roten Jersey ganz oben am Stockerl. Vorjahresschampion Lisa Tertsch, die zusammen mit Klamer und Neubert auf die Laufstrecke gegangen war, hatte am Schluss die größten Reserven im Tank und triumphierte dank der besten Laufzeit von 15:29 Minuten in 1:00:36 Stunden, womit sie gerade einmal drei Sekunden vor Klamer das Ziel erreichte.

„Die Gesamtperformance war heute entscheidend. Schwimmen, Radfahren, Laufen. Es hat alles zusammengepasst heute, ich bin total gerne hier, die Berge sind sehr schön“, analysierte Tertsch. „Es ist oft ein Ausscheidungsrennen beim Laufen am Ende. Es hat Spaß gemacht mit dem Team an diesem Wochenende. Die DM in Düsseldorf und die WM in Hamburg sind meine nächsten großen Ziele“, so die hochzufriedene 24-jährige Darmstädterin.

Neubert musste gegen Ende etwas abreißen lassen und finishte in 1:01:00 Std. als Dritte. Sie imponierte mit der zweiten Radzeit von 32:15 Minuten, wodurch sie Anschluss zu Tertsch und Klamer an der Spitze fand.
Neuzugang Peszleg beendete das Rennnen unter wolkenlosem Himmel und Temperaturen von um die 21 Grad Celsius im Ziel mit einem 13. Platz in 1:04:57 Stunden.

Einige Minuten vorher durften schon die Männer ihren Tagessieg in vollen Zügen auskosten. Das mannschaftlich sehr geschlossen agierende Quintett um Sergio Baxter Cabrera (ESP), Vorjahressieger Mark Devay (UNG), Maximilian Sperl, Richard Murray (RSA) und Stefan Zachäus (LUX) erklomm die Siegertrophäe mit Platzziffer 23 vor dem Hylo Team Saar, das sich wie im Kraichgau im Platz zwei (Platzziffer 62) geschlagen geben musste und den Tagesbesten mit einer ausgiebigen Bierdusche „gratulierte“. Platz drei ging an das Pusch-Data Team AST Süßen (Platzziffer 74).

In der Einzelwertung wusste Baxter Cabrera mit der drittbesten Laufzeit von exakt 14 Minuten zu überzeugen und setzte sich dadurch noch auf den dritten Rang in 53:23 Min. vor Devay in 53:42 Min. – bester Schwimmer mit 9:13 Minuten. Der führte nach dem Radfahren zusammen mit dem späteren Sieger Lasse Nygaard Priseter (52:33 Min.) und dem Zweitplatzierten Rico Bogen (53:21 Min., Team Berlin) das Spitzentrio mit etwa 15 Sekunden Vorsprung vor dem 22-jährigen Spanier an.

„Es war mein erstes Rennen auf dieser Sprint-Distanz seit November 2022. Es ist eine großartige Erfahrung. Ich bin sehr glücklich, jetzt zurück zu sein. Ich habe mich in allen Disziplinen sehr stark gefühlt. Es war ein harter Radkurs, der mir in die Karten gespielt hat. Das Team hat eine hervorragende Leistung gezeigt. Wir haben nicht nur das beste Team im Rennen, sondern auch außerhalb. Es herrscht eine großartige Atmosphäre im Team, wir helfen uns immer gegenseitig. Ich hoffe, dass ich mal wieder ein freies Wochenende für die Bundesliga finde“, sagte der Sohn einer spanischen Mutter und eines ehemaligen englischen Triathleten, der aufgrund von Problemen mit der Airline erst mit mehrstündiger Verspätung in der Nacht zu Samstag im Teamhotel Best Western Premier Bayerischer Hof in Miesbach eingetroffen war, sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen ließ.

Sperl sank total erschöpft als Fünfter (54:33 Min.) zu Boden, Murray zündete auf der Laufstrecke den Turbo und arbeitete sich durch die fünftbeste Laufzeit (14:04 Min.) nach einige Positionen nach vorne auf Platz 11 (55:15 Min.) und Stefan Zachäus schwanden als 17. (55:51 Min.) mehr und mehr die Kräfte, was aber der Freude über den anvisierten Teamsieg keinen Abbruch tat.

Sehr zufrieden mit den beiden Teamauftritten zeigte sich EJOT Team-Sportdirektor Rainer Jung, der die Sportler*innen am Vorabend des Rennens detailiert über alle wichtigen Aspekte der ganz speziellen Herausforderung Schliersee-Triathlon gebrieft hatte.

„Ich denke, die kompakt gute Aufstellung war ausschlaggebend für die beiden Teamsiege. Es ist immer schön, wenn es auch in der Einzelwertung Podiumsplatzierungen gibt. Gewinnen oder verlieren tut man aber Rennen auf den Positionen drei und vier. Und wir waren durchweg gut aufgestellt. Selbst wenn die Streichresultate noch in die Wertung gekommen wären, hätten wir mit beiden Teams gewonnen.

Mich haben beide Teams beeindruckt. Wir hatten eine Zielsetzung, Die wurde hevorragend umgesetzt. Das wir dann bei den Frauen auch in der Einzelwertung Platz 1 bis 3 belegen, ist natürlich super. Aber nicht allein die Sieger bestimmen Team Siege. „Es war wichtig gut zu schwimmen und am Berg/Anstieg mit dabei zu sein. Das haben alle gut umgesetzt.“

Mit zwei Doppel-Team-Siegen in den beiden ersten Bundesliga-Rennen sind die Weichen gestellt für zwei Meisterschaften in 2023.
„Es ist immer wichtig, in den ersten Rennen zu punkten und idealerweise zu gewinnen. Das haben wir mit beiden Teams gemacht. Aber es sind noch drei Rennen zu bestreiten. Und da kann viel passieren. Daher waren die Auftaktsiege ein wichtiger Schritt. Aber auch nicht mehr.“

Der Schliersee-Triathlon war nicht nur sportlich sondern auch in puncto Logistik das schwierigste Rennen der Saison. Umso mehr Bedeutung kam der mehrtägigen Arbeit des Support-Teams zu, das bereits zwei Tage vor dem Rennen angereist war, um bestens vorbereitet in den Wettkampf gehen zu können.

Jung: „Man muss schon ‚brennen‘ für diesen Job im Support-Team. Denn wenn man am Renntag entweder im Zielbereich sieben Stunden warten muss, dann die Athlet+innen nur noch zweimal an sich vorbei laufen sieht oder am Start nur sieht wie die Aktiven schwimmen und danach nichts mehr mit bekommt, dann ist dies nur machbar, wenn man viel Leidenschaft und Enthusiasmus mitbringt und dafür noch mehr als 1200 km durch Deutschland fährt. Aber unsere Supporter haben alle diese Eigenschaften. Dafür sind wir ihnen sehr dankbar.“

Doch ob die EJOT Teams auch im nächsten Jahr in der Traumkulisse am Schlier- und Spitzingsee für Furore sorgen können, steht noch in den Sternen.

„Ich bin zwar am Ende der Saison raus aus dem ‚Geschäft‘. Aber neben für die Aktiven schönen Wettkampfstrecken, bedarf es meiner Ansicht in der höchsten deutschen Triathlon-Liga auch unbedingt einer Sichtbarkeit der Rennen. Schliersee hat eine schöne Location. Aber das Rennen bekommt halt niemand mit. Weder die Betreuer, noch potentielle Zuschauer. Und wenn dann noch ein Livestream fehlt, dann ist dies nicht der Anspruch, den ich an eine höchste deutsche Liga habe.

Zudem gab es sicher einige Punkte die man auch in der Organisation anders oder besser hätte machen können. Wenn eine Stadt oder Region Austragungsort der weltbesten Triathlon-Liga sein will, bedarf es auch der nötigen Infrastruktur (z.B. Streckenführung, Livestream, Parkplätze, Zuschauertransfer, Wechselzone nicht auf einem Schotter-Parkplatz, etc., etc. ) dafür“, sagt Jung.

Die nächsten Jubelfeiern will das EJOT Team beim 3. Bundesliga-Rennen am 9./10. Juli in Düsseldorf im Rahmen der „Finals“ in Düsseldorf in Angriff nehmen. Bereits tags zuvor geht die Deutsche Meisterschaft in der Team Mixed Relay in der Rheinmetropole über die Bühne. Hier ist das EJOT Team TV Buschhütten Titelverteidiger und will erneut auf Deutschlands Thron.

Die Ergebnisse vom 2. Saisonrennen am Schliersee/Spitzingsee:

Frauen:
1. EJOT Team TV Buschhütten, Platzziffer 6
2. Absolute Teamsport KTT 01, Platzziffer 50
3. Sparda-Bank Team Hagen, Platzziffer 54

Einzelwertung Frauen:
1. Lisa Tertsch (EJOT Team TV Buschhütten) 1:00:36 Std.
2. Rachel Klamer (EJOT Team TV Buschhütten) 1:00:39 Std.
3. Tanja Neubert (EJOT Team TV Buschhütten) 1:01:00 Std.
13. Dominika Pezleg (EJOT Team TV Buschhütten) 1:04:57 Std.

Gesamtstand Frauen nach 2 von 5 Saisonrennen:
1. EJOT Team TV Buschhütten, 40 Punkte, Platzziffer 12
2. Team Berlin, 37 Punkte, Platzziffer 69
3. SSF Bonn Triathlon Team, 32 Punkte, Platzziffer 114

Männer:
1. EJOT Team TV Buschhütten Platzziffer 23
2. Hylo Team Saar, Platzziffer 62
3. Pusch-Data Team AST Süßen, Platzziffer 74

Einzelwertung Männer:
1. Lasse Nygaard Priester (Hylo Team Saar) 52:33 Min.
2. Rico Bogen (Team Berlin) 53:21 Min.
3. Sergio Baxter Cabrera (EJOT Team TV Buschhütten) 53:23 Min.
4. Mark Devay (EJOT Team TV Buschhütten) 53:42 Min.
5. Maximilian Sperl (EJOT Team TV Buschhütten) 54:33 Min.
11. Richard Murray (EJOT Team TV Buschhütten) 55:15 Min.
17. Stefan Zachäus (EJOT Team TV Buschhütten) 55:51 Min.

Gesamtstand Männer nach 2 von 5 Saisonrennen:
1. EJOT Team TV Buschhütten, 40 Punkte, Platzziffer 29
2. Hylo Team Saar, 38 Punkte, Platzziffer 77
3. hep Team NSU 33 Punkte, Platzziffer 130

Fotos: Thorsten Wroben, EJOT Team TV Buschhütten

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