(wS/red) Ferndorf 17.08.2023 | Vierter hochverdienter Sieg im 5. Testspiel
Der TuS Ferndorf setzt im fünften Testspiel nahtlos dort an, wo sie gegen Emsdetten aufgehört haben. Sie beherrschten das Spielgeschehen und waren von Anfang an präsent. Mit Zwischenergebnissen wie 3:0, 6:3, 10:4 und sogar 14:5 demonstrierten sie eindrucksvoll, wie schwierig es für den Gegner ist, auch nur einen oder zwei Punkte aus dem „Hexenkessel Stählerwiese“ mitzunehmen. Coach Ceven Klatt hat in dieser kurzen Zeit bereits seinen Einfluss auf das Team ausgeübt; seine Zielsetzungen sind klar erkennbar und deuten definitiv auf eine positive Entwicklung hin.
Im kommenden Verlauf wird sich das Team noch enger zusammenschließen, da es sich nach wie vor in der Phase der Findung befindet. Ein eigener Teamgeist wird sich entwickeln und sie werden ihren eigenen Weg verfolgen. Was am Ende dabei herauskommen wird, bleibt abzuwarten. Die bisherigen Eindrücke jedoch machen definitiv neugierig auf das, was noch kommen wird.
Ceven Klatt hegt ambitionierte Pläne für das Team und hat kürzlich seine Absichten betont, die beste Abwehr zu formen. Denn nur durch eine herausragende Abwehrarbeit lassen sich Meisterschaften oder der Aufstieg gewinnen.
Gestern wurde erneut ein bedeutsamer Schritt in diese Richtung unternommen, denn die Abwehrfestung Stählerwiese erwies sich als undurchdringlich, und der Gegner musste am eigenen Leib erfahren, dass es an diesem Tag nichts zu gewinnen gibt. Die mehr als 200 Zuschauer bekamen erneut einen TuS Ferndorf zu sehen, der auf brillante Weise agierte und den Gegner in sein Spiel zwang. Mit einer deutlichen Führung von 18:10 ging man in die Halbzeitpause, wobei der Halbzeitstand durchaus noch höher hätte ausfallen können.
Auf die Frage, was in der 2. HZ losgewesen wäre sagte Ceven Klatt:
Ich bin zufrieden, auch mit der 2. HZ, weil ich das Spiel benutzt habe, Dinge auszuprobieren, die wir uns im Training erarbeitet haben. Viele verstehen nicht, wann und warum man 7 gegen 6 spielt. Da ist natürlich immer die Situation eine klare Torchance zu kreieren. Aber das andere ist es auch, wenn man einen deutlichen Vorsprung hat, dann ist es nämlich ein gutes Mittel, diesen Vorsprung zu behalten und zu verwalten. Das haben wir heute trainiert, denn das kann uns in der Saison passieren, wir haben Ausfälle, wir haben mal einen kleinen Kader und wir spielen dann 7 gegen 6 um die Kräfte zu schonen. Daraus können sich gute Torchancen ergeben und dann ist es mir auch egal, wenn wir hinten ein, zwei Tore bekommen, weil ich weiß, wir machen vorne auch ein Tor. Das war ganz bewusst, dass wir das heute so trainieren. Die Absprache war, in der 1. HZ geben wir Gas, wir spielen Tempo nach hinten raus. Wir wollen das machen, was uns stark macht und ich glaube, das ist gelungen. 18:10 zu Halbzeit, da kann ich einen Strich drunter machen, da sehe ich „OK, wir sind heute da“, wir machen das, was wir uns vorgenommen haben und dann nutze ich so eine 2. HZ um genau das zu üben.
Die zweite Halbzeit verlief zwar optisch gesehen nicht ganz so erfolgreich wie die Erste. Dies hatte jedoch seine Gründe. In einem Testspiel bietet sich die Gelegenheit, bei einer komfortablen Führung auch experimentelle Elemente einzubringen, die zwar nicht unbedingt das Ergebnis in die Höhe treiben, aber dem Trainer verdeutlichen, wie in bestimmten Spielsituationen agiert werden kann. Dabei steht nicht zwangsläufig ein überaus hoher Sieg im Vordergrund; vielmehr geht es darum zu testen, wie das Team reagieren kann, wenn etwas nicht wie geplant funktioniert.
Ceven Klatt nutzte diese Gelegenheit, auch wenn es auf Kosten einiger zusätzlicher Gegentore ging, was jedoch sozusagen beabsichtigt war.
Ceven Klatt zu den von uns angesprochenen Fehlwürfen und der Chancenverwertung:
Das stimmt, das ist zu 100 % richtig, dass wir noch mehr Tore machen können, trotzdem werfen wir 34 Tore, was auch dafür spricht, wieviel Chancen wir uns auch erarbeitet haben. Wir hatten zu viele Fehlwürfe, klare Chancen und trotzdem werden es 34 Tore. Wenn wir immer 34 Tore werfen, wird es schwer für jeden Gegner. Aber wir haben ja auch heute ein paar Schmankerl für die Zuschauer mit reingepackt ( schmunzelt und meint damit die 3 Kempa). Wir wollen ja attraktiven Handball spielen, auch das ist uns gelungen und deshalb war es für diesen Mittwochabend ein solider Auftritt.
Neben dem eigentlichen Handballgeschehen erlebten die Zuschauer eine Partie voller Tempo und Einsatz, begleitet von beeindruckenden Aktionen. Hierzu gehörten insbesondere drei makellose Kempa-Tore. In der 12. Minute erfolgte ein präziser Pass von Josip Eres für einen Kempa-Trick zu Daniel Hideg. Trotz leichten Drucks brachte sich Hideg in eine schwierige Position, von der aus er den Ball rückwärts ins Tor warf – eine sehenswerte Einlage, die den Geschmack der Zuschauer perfekt traf und zweifellos zu den Höhepunkten des Abends zählte. In der zweiten Halbzeit wiederholte sich das Szenario, als Josip Eres erneut eine exzellente Vorlage für einen Kempa-Pass lieferte, dieses Mal auf Gabriel Viana, der eiskalt vollendete. Gleiches ereignete sich in der 52. Minute, als Alex Reimann einen präzisen Pass auf Fabian Hecker spielte, der bereits im Flugmodus war und ebenso erfolgreich abschloss. Das Spiel fand seinen Abschluss mit drei eindrucksvollen Würfen von Julius Fanger, die den Torwart chancenlos ließen und die Partie auf spektakuläre Weise beendeten.
So, das nächste Testspiel lässt nicht lange auf sich warten, am Freitag startet das nächste Spiel, diesmal ist der TuS auswärts beim ASV Hamm, der ja bekannterweise von Michael Lerscht gecoacht wird. Und es wird ein Wiedersehen mit unserem ehemaligen Rückraumspieler Andreas Bornemann (Borne) geben. Hamm ist ja nach einem Jahr im Oberhaus wieder in die 2. Liga abgestiegen und es könnte eine spannende Partie werden. Anwurf ist um 19:00 Uhr und die Jungs würden sich freuen, Ferndorfer Schals, Trikots und Gesänge zu hören.
Statistik:
Tor Lucas Puhl und Jonas Wilde je eine HZ mit jeweils 5 Paraden
Torschützen:
Josip Eres 10/1
Nikita Pliuto, Fabian Hecker und Julius Fanger je 5
Mattis Michel 3
Gabriel Viana und Max Schmidt je 2
Daniel Hideg und Marvin Mundus je 1
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