„Wenn die Katastrophe eintritt…“ – Stadt Hilchenbach nutzt Feuerwehr-Übung für ersten Test der eigenen Notfall-Infrastruktur

(wS/hi) Hilchenbach 09.08.2023 | Gerne nutzte die Stadt Hilchenbach das Angebot, sich vor Kurzem bei der kreisweiten Übung der Feuerwehren aktiv zu beteiligen.
Seit Monaten laufen in der Stadtverwaltung die Vorbereitungen zum Krisenmanagement und für den Katastrophenfall. Eine dieser möglichen Großschadenslagen, einen kompletten Stromausfall, bot die Übung.
Im Rathaus trafen sich einige Mitglieder des „SAE“, wie der Stab für außergewöhnliche Ereignisse abgekürzt wird. Gespannt warteten Bürgermeister Kyrillos Kaioglidis, Stadtrat Christoph Ermert, Referatsleiter Hans-Jürgen Klein, Fachdienstleiter Jörg Heiner Stein, Thomas Marek-Gebauer von der IT, Katastrophen-Experte Marco Helmer, Stefan Klein von den Stadtwerken und Annette Branß, zuständig für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, auf Informationen.

Den ersten Test hatte die Stadtverwaltung zu diesem Zeitpunkt schon erfolgreich bestanden. Die vor Kurzem installierte Notstromversorgung des Rathauses, die Stefan Klein aktiviert hatte, funktionierte. Damit standen dem SAE nicht nur eine Notbeleuchtung, sondern auch die technischen Geräte zur Verfügung. Dazu gehört neuerdings auch eine moderne Videokonferenzanlage, die der städtische IT-Fachmann Robin Eben selbstständig zusammengestellt und installiert hat. Auf einem Großbildschirm konnte Marco Helmer so zum Beispiel für alle Teilnehmenden der Übung im Rathaus Örtlichkeiten und Schadenslagen präsentieren. „Alternativ setze ich aber weiterhin auf Kartenmaterial in Papier“, so der für das Krisenmanagement Verantwortliche zu seinem Plan B.

Die Anlage ermöglicht unter anderem auch den Austausch mit anderen Dienststellen über Videokonferenz und ist damit wichtiger Bestandteil der Kommunikation im Katastrophenfall.

Apropos Kommunikation!

Aus der Leitstelle der Hilchenbacher Feuerwehr versorgte der stellvertretende Leiter Karsten Lewitz den SAE mit aktuellen Mitteilungen zur Großschadenslage und deren Auswirkungen im Stadtgebiet. Damit verbunden waren auch Handlungsaufträge. Dabei stellte sich dem SAE beispielhaft auch eine so banal klingende Frage, woher man ein warmes Essen für 100 Feuerwehrleute bekommt, die in Hilchenbach seit Stunden unermüdlich im Einsatz sind und sich stärken müssen.

Funktionierte die Kommunikation anfangs noch über die Telefonanlage des Rathauses, so waren im Laufe der Übung diese Leitungen wegen des anhaltenden Stromausfalls „tot“. In diesem Fall setzt die Stadtverwaltung auf Satellitentelefone.
Dieser Teil der Übung stellte den SAE vor Herausforderungen. Zwar gelang es schließlich, die Kommunikation über Satellit herzustellen. Allerdings zeigte sich Marco Helmer mit der Stabilität und Qualität der Verbindung mit der Leitstelle noch nicht zufrieden. Sein Fazit: „Auch um Schwächen festzustellen, sind Übungen da. Wir werden uns eine bessere Lösung für das Telefonieren über Satellit überlegen. Bei der nächsten Übung sind wir dann mindestens einen Schritt weiter.“

Diese lässt nicht lange auf sich warten. Im Oktober wird der komplette SAE bei einer auf Hilchenbach bezogenen Schadenslage komplett einen Tag im Einsatz sein und für den Ernstfall proben.

Mit dem Verlauf der ersten Übung für den Fall, wenn die Katastrophe eintritt, zeigte sich Bürgermeister Kyrillos Kaioglidis durchaus zufrieden: „Die angeschaffte Technik
hat weitgehend gut funktioniert. Zu unserem richtigen Verhalten in verschiedenen Situationen konnten wir schon Einiges lernen – auch von unserer Feuerwehr, die gewohnt professionell mit solchen ‚Lagen‘ umgeht. Dass wir uns bei dieser Übung aktiv beteiligen konnten, war in jedem Fall ein Schritt in die richtige Richtung, denn die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten ist entscheidend, damit wir Krisen gemeinsam gut meistern können. Und dafür müssen wir üben!“

Im Rathaus trafen sich einige Mitglieder des „SAE“, wie der Stab für außergewöhnliche Ereignisse abgekürzt wird. Gespannt warteten (v.l.n.r.) Stefan Klein von den Stadtwerken, Fachdienstleiter Jörg Heiner Stein, Referatsleiter Hans-Jürgen Klein, Katastrophen-Experte Marco Helmer, Bürgermeister Kyrillos Kaioglidis, Stadtrat Christoph Ermert und Thomas Marek-Gebauer von der IT auf Informationen.

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