TuS Ferndorf brüllt lauter und gewinnt gegen das Löwenrudel von Düsseldorf-Ratingen

(wS/red) Ratingen/Ferndorf 16.10.2023 | TuS Ferndorf besiegt das selbsternannte Löwenrudel im spannenden Duell

interaktiv.Handball Düsseldorf-Ratingen gegen TuS Ferndorf 30:33 (14:18), Zuschauer 275 (incl. 50 TuS-Fans)

Ceven Klatt vor dem Spiel:

Wenn man die Ratinger zur Entfaltung kommen lässt, dann haben sie Qualität und können auch Mannschaften wie uns ärgern.

Der spielende Gäste-Co-Trainer Alexander Oelze vor dem Spiel: 

Natürlich ist Ferndorf der große Favorit. Wir müssen eine absolute Top-Leistung zeigen, wenn wir für Punkte irgendwie infrage kommen wollen.

Eins hat sich Ceven Klatt gewiss schon vor dem Spiel auf die Fahnen geschrieben:

„Die Tabellensituation ist nur ein Faktor im Sport, und Überraschungen sind nicht ungewöhnlich. Die beste Vorbereitung besteht darin, den Gegner ernst zu nehmen, hart zu arbeiten und konzentriert zu bleiben, unabhängig von der Tabellenposition“.

Zum Spiel:

Vorab: Die Spieler des TuS Ferndorf verspüren den Wohlstand dieser Saison, und selbst die Fans bemerken die deutliche Veränderung im Vergleich zur vorherigen Spielzeit. Diese positive Entwicklung festigt den Teamgeist, wodurch die Mannschaft geschlossen auftritt und sich dies äußerst positiv auf alle Beteiligten auswirkt. An diesem trüben Sonntag bei schlechtem Wetter begab sich eine Gruppe treuer TuS-Fans auf den vergleichsweise kurzen Weg nach Ratingen, da es an einem solchen Tag wohl kaum etwas Besseres zu tun gibt. Alle waren Zeuge davon, wie die „Trommler vor dem Herrn“, besser bekannt als die „Ferndorfer Füchse“, einen Ligarekord aufstellten, indem sie mit sage und schreibe 11 Trommlern die Halle in eine wahre Heimspiel-Arena verwandelten.

Wie Ceven Klatt bereits bemerkte: „Wenn man den Ratingern Raum zur Entfaltung gibt.“ Nun verstehen auch die Ferndorfer, warum die Krefelder um ihren knappen Sieg kämpfen mussten, denn das taten sie zweifellos mit großem Einsatz. Trotzdem war es eine geschlossene Mannschaftsleistung, auch wenn sicherlich jeder an der Fehlerquote beteiligt war. Ferndorf legte einen Start-Ziel-Sieg hin, und als Ferndorf in der 26. Minute mit 6 Toren Vorsprung führte, dachte man vielleicht: „Wir haben sie jetzt im Griff, jetzt ziehen wir unser Ding durch.“ Ferndorf spielte in einem extrem hohen Tempo, jedoch schlichen sich gelegentlich einige Fehlversuche ein. In der 7. Minute wurde Alex Reimann ziemlich rüde von Tomioslav Nuic gefoult, und nach kurzer Beratung entschieden die Schiedsrichter NUR auf eine 2-Minuten-Strafe. Hier wäre Rot angebracht gewesen. Dennoch, alles in allem war es ein faires Spiel. Alex wurde nach unseren Erkenntnissen im Krankenhaus untersucht und kehrte dann zum Team zurück. Es geht ihm soweit gut, und es gibt nichts Schlimmeres, wie uns Co-Trainer Jannis Michel wissen ließ.

Nach diesem Foul, der folgenden Zeitstrafe und dem von Jonas gehaltenen Siebenmeter von Ante Grbavac gerieten die Gastgeber aus dem Gleichgewicht. In der 13. Minute, nachdem Josip Eres zuvor ein Feldtor und zwei Siebenmeter verwandelt hatte, stand es noch 7:9. Doch zu diesem Zeitpunkt unterliefen den Gastgebern Fehler, und der TuS nutzte die sich bietende Gelegenheit, Kapital daraus zu schlagen. Die nächsten Zwischenstände waren 7:11, 8:12 und 9:13. Anschließend verwarf Josip Eres einen Siebenmeter, der drei weitere blitzsauber verwandelt hat. Über die gesamten 60 Minuten hinweg war er der beste Torschütze mit 10/4 Treffern, gefolgt von Marvin Mundus mit 6 und dem gut aufgelegten Mattis Michel mit 5 Toren. Jonas Wilde im Ferndorfer Tor hatte anfangs einige Schwierigkeiten, aber er steigerte sich und parierte nicht nur einen Siebenmeter, sondern insgesamt 6 Bälle in der ersten Halbzeit. Doch was er in der zweiten Halbzeit geleistet hat, erfahren Sie später.

In der 24. Minute, unmittelbar nachdem Josip Eres gerade das 11:16 erzielt hatte, erhielten die Hausherren einen Siebenmeter, den der beste Torschütze der gesamten Staffel Süd/West, Ante Grbavac, ausführte. Bereits in der 9. Minute hatte er einen Siebenmeter vergeben, und er scheiterte erneut am „Hexer“ Jonas Wilde. Doch das war nicht alles – nach dem missglückten Versuch prallte der Ball zurück zu Grbavac, doch auch diesen Nachwurf parierte Jonas. Etwa 50 mitgereiste Ferndorfer Fans sprangen von ihren Sitzen, und die Ferndorfer Füchse setzten ihre Trommeln noch intensiver ein. Trotz Ante Grbavacs zwei verfehlten Siebenmetern bekam Ferndorf ihn nicht unter Kontrolle, da er insgesamt 12 Tore gegen den TuS erzielte. Doch nicht nur er bereitete Probleme; über die gesamten 60 Minuten hinweg glänzte auch ihr Keeper Denis Karic mit zahlreichen Glanzparaden.

Ferndorf versäumte es, den Vorsprung bis zur Pause auszubauen. Denn aus einem 11:17 in der 26. Minute, erzielt von Nikita Pliuto, gelang es den unbequem zu bespielenden Gastgebern, ein eigentlich unnötiges 14:18 zu erreichen. Dabei fiel der letzte Treffer in Form eines Siebenmeters nach Abpfiff. Der beste Torschütze in dieser ersten Halbzeit war Josip Eres mit 6 Toren.

In der zweiten Halbzeit eröffnete Mattis Michel direkt mit dem Treffer zum 14:19. Ferndorf konnte sich jedoch in der Folgezeit nicht weiter als um vier Tore absetzen, da ihr Torhüter Denis Karic sie nach Belieben herausforderte. Wir können uns aber nicht beschweren, denn wir glauben, dass der Hexer Jonas Wilde sich nicht nur in einem wilden Spiel befand, er mutierte auch zu einem solchen und der Gegner verzweifelte auch an ihm. Es genügte Jonas nicht nur, viele Bälle zu halten, er krönte das Ganze sogar. In der 40. und 43. Minute gab es erneut einen Siebenmeter gegen Ferndorf. Den ersten konnte Jonas abwehren, den zweiten ebenfalls. Doch bei diesem zweiten Versuch bekam der Gegner den Ball zurück, nachdem er vom Pfosten abprallte, und auch diesen Nachwurf parierte Jonas erneut. Die Ferndorfer waren völlig aus dem Häuschen.

So hält man Siebenmeter:

https://www.youtube.com/watch?v=xKEmPphLCI0

Dennoch schienen Cevens Jungs in gewisser Weise aus dem Konzept gebracht zu sein. Die Kampfkraft des Gegners schien sie zu überraschen. Ferndorf erzielte zwar weiterhin Tore, aber der Gegner zeigte ein starkes Rückzugsverhalten und erzielte ebenfalls schnelle Tore, insbesondere Ante Grbavac spielte herausragend. Die IDR-Spieler näherten sich stetig, und der TuS fand kein Gegenmittel. Zuerst stand es 27:27 (50.), dann 28:28 (53.). Doch dann hatten die Ferndorfer ihre Momente, in denen drei Spieler den Unterschied ausmachten: Daniel Hideg mit seinen ersten Spielminuten, Marvin Mundus und erneut Jonas Wilde, der in Hochform auflief. Marvin erzielte das 28:30 und das 30:33, Daniel trug mit zwei Toren zum 29:31 und 30:32 bei. Und der „Hexer“ Jonas Wilde kratzte noch 4 Bälle von der Linie. Das war der Schlusspunkt. In einem heißen Schlagabtausch sicherten sich die Ferndorfer in einem äußerst fairen Spiel beide Punkte. Jonas Wilde verzeichnete in dieser zweiten Halbzeit beeindruckende 12 Paraden, was insgesamt 18 Paraden im gesamten Spiel entspricht, mit einer beeindruckenden Erfolgsquote von 37,5 %.

Hier das letzte Tor und die Siegesfeier vor den Fans:

https://www.youtube.com/watch?v=WOmF5zgNnaA

Es war ein hart umkämpftes Spiel gegen einen äußerst starken Gegner, dessen Leistung auf unerklärliche Weise nicht zu ihrem 13. Tabellenplatz passt. Dieses Spiel kann auch als eine Art Generalprobe für die anstehende Partie am kommenden Sonntag in der Stählerwiese gegen den Tabellenführer HSG Krefeld betrachtet werden. Der Anwurf ist für 16:30 Uhr geplant.

Torschützen:

Josip Eres: 10/4

Marvin Mundus 6

Mattis Michel 5

Gabriel da Rocha Viana und Nikita Pliuto je 3

Julius Fanger, Daniel Hideg und Janko Kevic je 2

Es wäre schade, wenn wir die folgende Nachricht nicht erwähnen würden:

Der Fanclub „Ferndorfer Füchse“ (die Trommler) haben einen Ligarekord aufgestellt, indem sie mit ganzen 11 Trommlern bei einem Auswärtsspiel präsent waren. Diese beeindruckende Unterstützung hat mit Sicherheit zum Sieg beigetragen.

Die Ferndorfer Füchse

Hier ein kurzer Videobeitrag dazu:

https://www.youtube.com/watch?v=4VNjHry71cE

 

 

Foto: Peter Trojak

Bericht und Videos: Peter Trojak

Fotos: Andreas Domian

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