(wS/red) Kreis Siegen-Wittgenstein 29.12.2023 | Heute versammelten sich zahlreiche Landwirte und Unternehmer aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein zu einer beeindruckenden Demonstration in der Siegener Innenstadt. Der Grund für den Protest war der Unmut über die Sparbeschlüsse der aktuellen Bundesregierung, die nach Ansicht der Landwirte negative Auswirkungen auf ihre Arbeit und Existenz haben.
Nach Schätzungen der Polizei beteiligten sich rund 850 Traktoren und Lastkraftwagen an der Protestaktion, die durch die Innenstadt fahren wollten, um auf die kommenden Probleme aufmerksam zu machen. Die Polizei verhinderte jedoch, dass Hunderte von Fahrzeugen die Innenstadt erreichten, unter anderem am Kreisel der Leimbachstraße, aus Gründen der Sicherheit und um freie Fahrt für Rettungskräfte zu gewährleisten.
Ein Traktorfahrer sorgte für einen unschönen Zwischenfall, als er versuchte, eine Polizeiabsperrung zu umfahren und dabei Schaden anrichtete. Der alkoholisierte Fahrer wurde gestoppt, wobei es zu einer Gefährdung eines Polizeibeamten kam. Der Führerschein des Traktorfahrers wurde sichergestellt.
Trotz dieser Zwischenfälle verlief die Kundgebung völlig friedlich. Die Demonstranten, die nicht mit ihren Fahrzeugen in die Innenstadt gelangen konnten, machten sich zu Fuß auf den Weg zum Siegener Scheinerplatz. Dort versammelten sich ca. 1.400 Personen zu einer Kundgebung.
Die zahlreichen Traktoren trugen Plakate mit verschiedenen Botschaften, darunter „Die Ampel muss weg!“, „Wer Wind sät wird Sturm ernten“, „Brauchen Mist aufs Feld! Nicht den Mist aus Berlin!“, und „Mein Traumberuf Landwirt – aktuell ein Albtraum“. Die Landwirte drückten ihren Unmut über Gesetze, Regeln und Kürzungen aus, die sie als unsinnig und undemokratisch empfinden.
Die Polizei lobte die gute Zusammenarbeit mit der Versammlungsleitung und betonte die Wichtigkeit der Kooperation mit Rettungsdienst und Feuerwehr.
Polizeiführer Thomas Fürst äußerte sich zur Einsatzlage: „Die unerwartet große Resonanz auf den Aufruf zur Teilnahme führte zu starken Einschränkungen im Verkehr. Die Zusammenarbeit mit der Versammlungsleitung und den Rettungskräften war elementar wichtig. Wir hoffen, dass dies durch unsere begleitende Öffentlichkeitsarbeit deutlich geworden ist.“
Die Bauern-Demo in Siegen war damit eine der größten und eindrucksvollsten Demonstrationen im Kreis Siegen-Wittgenstein.
wirSiegen.de
Filmbeitrag Kamera-NRW
Traktoren-Demo stockt in der Leimbachstraße: Enttäuschung unter Demonstranten und Unklarheiten seitens der Polizei
Was als Protestzug mit Traktoren durch die Siegener Innenstadt geplant war, endete heute in einer Blockade vor dem Ortseingang Siegens. Eine Gruppe von Teilnehmern stadteinwärts kommend wurde von der Polizei gestoppt, bevor sie die Stadt erreichen konnten.Die Fahrt endete in der Leimbachstraße.
Die Demonstranten hatten offenbar erwartet, mit ihren Traktoren bis in die Siegener Innenstadt fahren zu können. Diese Erwartung wurde jedoch von den Einsatzkräften nicht zugelassen. Die Polizei hatte im Vorfeld Kenntnis von der hohen Anzahl an Fahrzeugen, die an der Protestaktion teilnehmen würden, und reagierte mit der Blockade vor dem Ortseingang.
Die Teilnehmer zeigten sich enttäuscht über die unerwartete Wendung. Ein Demonstrant äußerte sich frustriert: „Wir hatten gehofft, mit unserer Aktion in der Innenstadt ein starkes Zeichen setzen zu können. Die Blockade hat uns jedoch daran gehindert, unsere Botschaft direkt in die Stadt zu tragen.“
Trotz der zahlreichen Beamten vor Ort gab es keine klaren Informationen darüber, wie lange die Blockade andauern würde und wie das weitere Vorgehen aussieht. Die Unklarheiten seitens der Polizei verstärken die Verwirrung und Unzufriedenheit unter den Demonstranten.
Bereits am Morgen des 27. Dezember hatte die Polizei angekündigt, dass dezentrale Sammel- und Startpunkte in Hünsborn, Wilnsdorf und Netphen vorgesehen waren. Die genauen Örtlichkeiten sollten den Teilnehmenden bei der Anmeldung mitgeteilt werden. Von diesen drei Sammelstellen aus sollten die Demonstranten zu verschiedenen Startzeiten von der Polizei begleitet nach Siegen geleitet werden, um dort an einer Kundgebung auf dem Jakob-Scheiner-Platz teilzunehmen. Nach Abschluss der Veranstaltung war der Rückweg zu den abgestellten Fahrzeugen geplant.
Ob die heutige Blockade Teil eines koordinierten Polizeieinsatzes war oder sich spontan entwickelte, bleibt weiterhin unklar.
Fotos: Kamera NRW
Fotos: Andreas Trojak / wirSiegen.de
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