Nikolaus-Überraschung für den Heimatverein Buchen-Sohlbach – wie die NRW-Stiftung mal eben kurz die Dorfgemeinschaft gerettet hat

(wS/nr) Siegen 08.10.2023 | Ein historische Kapellenschule in Sohlbach – Landmarke, Siegens letzte verbliebene Bürgerbegegnungsstätte nördlich von Geisweid und am Mittwoch das Haus vom Nikolaus. Der hatte für jedes artige und großartige Kind eine Geschenktüte, dazu kostenlos Gebäck und Getränke in wunderbarer Winterkulisse. Und fast wäre es das letzte Mal gewesen.
Denn ausgerechnet im regenreichsten Herbst seit über 20 Jahren reißt die Dachrinne des „alten Kapellchens”. Das Wasser fließt im stetigen Schwall direkt in die Hauswand. Der Schaden ist so schwerwiegend, dass das Gebäude den Winter nicht ohne Wasserschäden und Schimmelbefall überstehen würde.

„Das wäre das Aus für das Heimathaus. Und damit auch für sämtliche Gruppen, die darauf angewiesen sind. Manchmal hab ich nachts wach gelegen und daran gedacht, wie schlimm das wird, wenn ich diese Hiobsbotschaft mitteilen muss”, sagt Nadine Ramírez. Sie ist 2. Vorsitzende des Heimatvereins Buchen-Sohlbach e.V., der das Heimathaus betreibt und in Stand halten muss.
Auf über 3.000€ beziffert ein Gutachter die Reparaturkosten. Geld, dass der gemeinnützige Verein nicht hat. Weil die Cyber-Attacke den Siegener Verwaltungsapparat mitsamt Bezirksausschüssen und Haushalt lahmgelegt hat, kann auch von dort keine Hilfe kommen.
In ihrer Verzweiflung füllt die 2. Vorsitzende ein Lotto-Los für den Verein aus. Dabei erinnert sie ein Hinweis auf der Homepage a die Anzeige a die NRW-Stiftung, die von den Lotto-Einnahmen unterstützt wird. Mit der hatte der Verein bereits Kontakt, doch eigentlich schien die eher Großprojekte zu übernehmen: Die Trupbacher Heide, der historische Tiergarten, das komplette Bürbacher Heimathaus. „Da kam ich mir mit einer Dachrinne erstmal reichlich seltsam vor. Doch Herr Roos von der NRW-Stiftung hat sofort die Tragweite erkannt”, erinnert sich die 42-Jährige. Anscheinend hat das auch der Rest der Stiftung. Denn zu Nikolaus haben deren Regionalbotschafter Christiane und Reimund Ditsche eine Förderzusage über 3.000€ gebracht. Das Ehepaar engagiert sich seit sechs Jahren für die Heimat und konnte sich direkt überzeugen, dass es dabei längst nicht nur um ein schönes Gebäude geht. Ein Chor aus Vereinsmitgliedern, Gästen und dem Nikolaus persönlich hat ein lautes „Danke” gerufen. „Für uns ein echtes Weihnachtswunder” findet Nadine Ramírez. „Und ganz vielleicht dürfen wir ja bei der NRW-Stiftung nochmal wegen ein paar größeren Baustellen anklopfen. So komplett saniert würde das Heimathaus schließlich auch viel besser zur neuen Dachrinne passen.“

Fotos & Bericht: Nadine Ramírez

[plista widgetname=plista_widget_slide]