(wS/red) Ferndorf/Homburg 14.12.2023 | Spannung, Leidenschaft, Hexenzauber: TuS Ferndorf fordert Homburg zum Kräftemessen in der Stählerwiese heraus
Das kann manchmal auch ein heißes Eisen sein, aber dieses Spiel wird Ferndorf definitiv nicht verlieren – das würde sogar Coach Ceven Klatt ohne zu zögern unterschreiben.
Ja, Homburg ist Tabellenletzter (Aufsteiger aus der Oberliga RPS), aber sie haben bereits drei Achtungserfolge auf die Platte gezaubert, die doch ein wenig verwundern:
- Homburg gegen Bergische Panther 35:31
- Homburg gegen Longericher SC 29:21
- TuS Dansenberg gegen Homburg 23:30
Zudem haben sie knappe Niederlagen gegen Dutenhofen und Düsseldorf Ratingen mit jeweils nur einem Tor Unterschied hinnehmen müssen. Der deutliche Sieg gegen Longerich liegt erst eine Woche zurück, und so werden sie mit hocherhobenem Haupt in unseren Hexenkessel einmarschieren und an das eigentlich Unmögliche glauben.
Aber sie haben noch einen weiteren Trumpf im Ärmel, der für Aufsehen sorgt: Der 29-jährige Yves Kunkel, ein Rückraum-Links-Spieler, belegt beeindruckend den 2. Platz auf der Torschützenliste der Staffel mit sagenhaften 107 Toren, davon 40 Siebenmetertore. In der vergangenen Woche glänzte er beim deutlichen Heimsieg gegen Longerich mit 10 Toren, davon 3 verwandelten Siebenmeter. Ihr Coach Steffen Ecker lobte nach dem hohen Sieg aber nicht nur Yves Kunkel, sondern auch Keeper Patrick Schulz, er war für ihn der Spieler des abends.
TVH-Coach Steffen Ecker:
Überragend was er alles hielt und den Kölnern praktisch den Stecker zog. Schulz war nicht zu bewingen, oder zumindest in vielen Situationen während der 60 Minuten. Reihenweise ließ er die Gäste mit seinen unglaublichen Paraden im Eins gegen Eins-Spiel verzweifeln. Zudem hielt der 24-jährige Torhüter zwei Siebenmeter.
Ihnen gegenüber steht jedoch die“ explosive Handballmacht“ aus dem Siegerland, ein Bollwerk in der Abwehr und eine oft atemberaubende Offensive. Ein Team, das auf allen Positionen extrem stark besetzt ist, und deren erstklassig gefüllte Ersatzbank für so manches Team ein Traum wäre. Die meisten Mannschaften wissen bereits im Vorfeld, dass sie in der Stählerwiese nur geringe Chancen haben, aber sie freuen sich auf dieses Spektakel und auf diese Stimmung in der Ferndorfer Handballhölle.
Braucht Ihr noch einen guten Grund um in die Halle zu kommen?
Jonas Faulenbach, der sich im Oktober 2021 beim Heimspiel gegen den Dessau-Roßlauer HV 8 Minuten vor Spielende so schwer verletzte, dass er heute noch noch nicht damit abgeschlossen hat.
Wer unseren Spielbericht von damals noch einmal lesen möchte, hier der Link:
Wenn die gesamte Halle steht, die Lautsprecher ihr letztes geben, die Ferndorfer Füchse ihren Trommeln das Letzte abverlangen, die Brigade C ihre Fahnen in den Hallenhimmel schwenkt und ihre bekannten Gesänge ertönen lässt, DANN IST SHOWTIME. Lasst uns gemeinsam dieses Spiel rocken, lasst uns ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk erspielen, aber dafür muss die Halle auch aus allen Nähten platzen. Ihr werdet dafür gebraucht, kommt und lasst das letzte Spiel in diesem Jahr zu einem unvergleichlichen und erfolgreichen Ereignis werden.
Denn
DAS IST FERNDORF – DAS BIST DU
Ceven Klatt über den Gegner:
Auch wenn sie derzeit Tabellenletzter sind, erinnert das an das, was Longerich letzte Woche widerfahren ist. Sie haben gegen Homburg mit 29:21 verloren – ein Ergebnis, mit dem wohl die allerwenigsten gerechnet hatten. Für uns ist das noch einmal eine gute Warnung, niemanden zu unterschätzen, auch wenn wir das meiner Meinung nach bisher in dieser Saison nicht getan haben.
Das werden wir auch im letzten Heimspiel nicht tun. Wir übernehmen die Favoritenrolle in diesem Spiel, alles andere wäre reines Geschwätz; schließlich spielt der Tabellenerste gegen den Tabellenletzten. Wir sind uns der Gefahren und Unwägbarkeiten bewusst, die in solchen Spielen auftreten können. Dennoch wollen wir mit derselben Souveränität und Aggressivität auftreten, wie wir es letzte Woche gegen Aldekerk getan haben.
Ich sehe einige Parallelen zwischen den Mannschaften. Letzte Woche war der Top-Torschütze der Liga, Hansen, nicht dabei. Diesmal ist es Yves Kunkel. Es gibt individuelle Qualität in der Mannschaft mit Joel Ribeiro, Robin Egelhof und anderen Spielern, die auch in der zweiten Liga aktiv waren und die wir einschränken müssen.
Jedoch sehe ich uns im System und im gruppentaktischen Bereich deutlich überlegen. Einmal mehr möchten wir aus einer soliden Abwehr heraus mit Tempo spielen und den Gegner dominieren. Ich glaube, mit den Fans im Rücken und dem Ziel eines schönen Jahresabschlusses sollten wir die letzten beiden Punkte für das Jahr 2023 einfahren können.
Personell hoffe ich, dass wir aus den Vollen schöpfen können. Ähnlich wie in den letzten Wochen haben wir den ein oder anderen Spieler, der grippebedingt angeschlagen ist und möglicherweise einen Tag aussetzen musste. Aber ich hoffe, dass wir am Wochenende einen vollen Kader haben werden. Eine Ausnahme bildet Konstantin Kasch, der am Wochenende nicht zum Kader gehören wird, da die A-Jugend und die zweite Mannschaft spielen und er für das Wochenende dort eingeplant ist. Alle drei Kreisläufer haben in dieser Woche einen sehr guten Eindruck im Training hinterlassen und sind fit.
Ich würde mir wünschen, dass es uns gelingt, die Stählerwiese wirklich ausverkauft zu sehen. Die Jungs haben sich das nach einer tollen Hinrunde verdient, und es wäre ein schöner Abschluss für uns alle, vor ausverkauftem Haus noch einmal zwei Punkte zu holen und die großartige Stimmung mit den Fans zu genießen.
Ceven schmunzelnd: Wenn die Jungs das Spiel verlieren sollten gibt es am Montag direkt wieder Trainingseinheiten. Ansonsten hat die Mannschaft auch Weihnachten, hat aber vom Coach auch ein Trainingsprogramm bekommen, dass sie in der Zeit abarbeiten sollen.
Pressesprecher Roger Becker:
Es wird eine große Tombola zu einem guten Zweck geben. Anschließend werden wir mit der Mannschaft und den Fans auch ein wenig unten im Foyer oder vor der Halle zusammen sein, um einige Gespräche zu führen oder vielleicht auch Diskussionen? Das ist es, was uns als Familie TuS, als Familie Ferndorf, ausmacht.
Am Wochenende werden wir auch unseren langjährigen Freund, Wegbegleiter und Kapitän Jonas Faulenbach verabschieden. Nach einer Leidenszeit mit seiner Verletzung hat er immer noch ein wenig zu kämpfen, wird aber kommen. Wir haben ihn bereits beim letzten Spiel in Dudenhofen getroffen, und wir hoffen, dass er sogar mit seiner Familie erscheinen wird – darauf freuen wir uns besonders.
Bericht/Foto/Collage: Peter Trojak