TuS Ferndorf rockt weiterhin die Liga und besiegt in der Stählerwiese auch den TV Gelnhausen mit 27:22

(wS/red) Ferndorf 18.02.2024 | Neuzugang Ante Simic hatte bei seinem ersten Spiel Pech, ihm fehlt natürlich noch das Training mit dem Team

TuS Ferndorf gegen TV Gelnhausen 27:22 (15:8)

Das Spiel wurde unter der Leitung einer „prominenten“ Polizeipersonalie durchgeführt und auch beendet.

Doch das lässt sich einfach erklären, denn Schiedsrichter Christian Rietenberg pfeift nicht nur Handballspiele, sondern ist auch im Zivilleben Polizeikommissar. Das allein ist nicht ungewöhnlich, aber das Folgende schon. Wer schon einmal am TV DMAX geschaut hat, wird ihn als Polizeikommissar in der Serie „SPEED COPS – POSER UND RASER IM VISIER“ entdeckt haben. Wir waren sehr überrascht und haben ihn gefragt, ob wir das im Spielbericht erwähnen können. Er hat es grinsend bejaht.

Speed Cops: Die Pinkelpause | SPIEGEL TV für DMAX

Zum Spiel:

Das war keine leichte Aufgabe, denn der TV Gelnhausen erwies sich als der erwartet starke Gegner. Doch unsere Jungs haben über die gesamte Distanz bewiesen, dass sie das Spiel im Griff haben. Sie haben deutlich gemacht, dass sie zu Recht dort in der Tabelle stehen, wo sie stehen.

Es war wirklich eine Herausforderung, die der TuS bewältigen musste. Gelnhausen war und ist ein harter Gegner, aber wenn man ihn unter Kontrolle bekommt, kann man das Spiel gut lenken. Und das hat der TuS geschafft; die Barbarosserstädter kamen zu keiner Zeit als Sieger in Frage. Es war eine starke Teamleistung, unterstützt durch eine sehr gute Abwehr und erneut herausragende Leistungen von Jonas Wilde im Tor. Nachdem wir zu Beginn direkt zweimal verworfen hatten (was auch der Gegner nicht besser machte), sorgte unser Dirigent und Regisseur Janko Kevic für die ersten beiden Tore. Über die vollen 60 Minuten war es ein absolut verdienter Sieg, denn der TuS setzte sich nach und nach ab.

Nach dem 8:4 durch Tino Duvancic in der 15. Minute schlichen sich Fehler ein. Die Gäste erzielten das 8:5 durch einen verwandelten Siebenmeter. Danach nutzte der TuS seine Chancen nicht so wie gewohnt, vergab leichtfertig, verlor den Ball oder warf daneben. Dann hörten wir einen lautstarken Coach Ceven Klatt, der seinen Unmut aufs Spielfeld rief. Ceven nahm auch fast zeitgleich ein Team-Timeout und sortierte seine Jungs neu, sprach die Fehler an und sie haben es wohl verstanden. 1255 lautstarke Zuschauer und 10 „Trommelmaschinen“ 😉 der Ferndorfer Füchse sorgten durch Tino Duvancic, Mattis Michel, Janko Kevic und Josip Eres für ein 12:6 in der 24. Minute. Dies führte zum sofortigen Team-Timeout der Gäste; Coach Matthias Geiger hatte genug gesehen und nahm sich seine Jungs zur Brust.

Das Ergebnis blieb gleich Null; die Gäste verwandelten zwar einen weiteren Siebenmeter, Tino Duvancic handelte sich 2 Minuten ein, Jonas Wilde hielt unter dem stürmischen Jubel der Fans einen Siebenmeter, und Mattis Michel erzielte sogar einen Gegentreffer in Unterzahl. Die Sirene ertönte, es war Halbzeit, und Ferndorf führte bereits mit 15:8. Nur 8 Gegentreffer vom Gegner sind schon eine starke Leistung; der TuS hätte zwar ein paar Treffer mehr erzielen können, aber wir wollen die Kirche mal im Dorf lassen.

Die Abwehrmauer des TuS schien verrammelt zu sein; Gelnhausen fand keine Lücken, und Tore aus dem Rückraum waren rar oder gar nicht vorhanden.

Die zweite Halbzeit begann ebenfalls mit einem Ballverlust der Ferndorfer. Dennoch unterliefen dem Gegner jetzt Fehler, und Julius Fanger sorgte mit einem Doppelschlag für das 16:9. Ferndorf beherrschte weiterhin das Spiel und hatte alles im Griff, aber die technischen Fehler im Angriff traten immer wieder auf. Dennoch konnte der Gegner keinen großen Nutzen daraus ziehen, da die TuS-Abwehr und Jonas Wilde dagegenhielten. Im Verlauf des Spiels sahen wir auch Mattis Michel auf Rechtsaußen, allerdings nur in der Abwehr. Ebenso bekamen Arvid Pötz und Konstantin Kasch gegen Ende des Spiels ihre Einsatzzeiten. Konstantin erzielte sogar das letzte Tor für Ferndorf nach 57:04 Minuten gespielter Zeit. Gelnhausen erzielte noch ein Feldtor und verwandelte einen weiteren Siebenmeter, bevor die Sirene ertönte. Wie bereits erwähnt, hatte Ferndorf das Spiel jederzeit im Griff, aber die Gäste hatten in der zweiten Halbzeit definitiv mehr Spielanteile; sie gewannen sogar diese Hälfte mit 14:12.

Es gab allerdings im Verlauf des Spiels einige fragwürdige Entscheidungen der Schiedsrichter gegen Ferndorf. Über die gesamten 60 Minuten wurden allein 6 Zeitstrafen verhängt, und zwar in den Spielminuten 20:33, 26:21, 32:54, 42:39, 54:38 und 56:20. Zusätzlich wurden 10 Siebenmeter gegen Ferndorf gepfiffen, von denen 9 vom Top-Torschützen Jonathan Malolepszy verwandelt wurden. Einen davon konnte Jonas Wilde abwehren. Vier dieser Siebenmeter wurden allein zwischen der 53. und der 60. Minute verhängt, was wir insgesamt als zu viel empfinden.

Pech hatte auch Neuzugang Ante Simic, der in der 43. Minute auf das Spielfeld kam, aber Pech mit einem Wurf hatte und sich noch zweimal eine Zeitstrafe einhandelte. Als Neuling hatte er womöglich seine Erwartungen etwas zu hoch geschraubt. Zudem fehlte ihm das Training mit der Mannschaft. Er ist sich seiner Fehler bewusst und wird es beim nächsten Mal anders angehen.

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel: Die 2 Punkte bleiben in der Stählerwiese, aber nächste Woche reisen die Jungs nach Köln, um beim Longericher SC 2 zwei Punkte zu ergattern. Ferndorf hat dort noch eine Rechnung offen, denn Longerich ist bisher die einzige Mannschaft, die uns einen Punkt abgenommen hat, und das sogar auf der Stählerwiese. Das kommende Match wird also voraussichtlich schwieriger werden als das gegen Gelnhausen.

Statistik:

Tor: Jonas Wilde 13 Paraden

Tore:

Janko Kevic 5

Josip Eres, Julius Fanger und Mattis Michel je 4

Valentino Duvancic und Paul Schikora je 3

Gabriel da Rocha Viana 2

Daniel Hideg und Konstantin Kasch je 1

Der noch verletzte Marvin Mundus

Ich finde, es war eine überragende erste Halbzeit, besonders in Bezug auf unser Rückzugsverhalten und die Unterbrechung ihres Tempospiels. Das hat sich dann auch zur Halbzeitpause gezeigt, da sie nur 8 Tore erzielt haben. In der zweiten Halbzeit hatte Gelnhausen eine gute Phase, sie kamen auf 3 bis 4 Tore heran, aber wir haben uns ziemlich schnell wieder gefangen und es am Ende geschafft. Besonders erfreulich war, dass Ante sein Debüt gab und die jungen Spieler (Anm. d. Red.: Arvid/Konstantin) wieder spielen konnten.

Mattis Michel

Ich glaube, dass Gelnhausen eine sehr starke Mannschaft ist, die auch in echt guter Form ist und sehr guten Handball spielt. Einige Mannschaften haben wirklich Schwierigkeiten gegen sie. Sie sind ein unbequemer Gegner, spielen den Ball schnell und setzen viel Tempo hinten heraus. Es war klar, dass wir von Anfang an gefordert sein würden. Ich finde, dass wir ein wirklich gutes Spiel gemacht haben, besonders am Anfang. Die Abwehr funktionierte gut, und wir haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten: eine gute Abwehr, einen guten Rückzug und einen guten Torhüter. In der zweiten Halbzeit haben wir mehr durchgewechselt und konnten nicht das Gleiche erreichen wie in der ersten Halbzeit. Wir wollten die Fans mitnehmen und uns gegenseitig pushen, und das hat eigentlich alles geklappt. Dadurch war es eigentlich von Anfang an klar, dass wir heute gewinnen würden.

Gabriel da Rocha Viana

Wir waren uns bewusst, dass Gelnhausen sehr gute Spieler hat und dass es für uns nicht einfach sein würde, ins Tempospiel zu kommen, weil sie auch selbst sehr gut spielen. Aber ich finde, wir sind gut ins Spiel gestartet. In die zweite Halbzeit sind wir nicht so gut gestartet, aber fünf Minuten später haben wir wieder in unser Spiel gefunden. Dennoch haben wir in der Abwehr etwas mehr zugelassen und auch vorne ein paar Bälle zu viel weggeworfen.

 

Jonas Wilde 13 Paraden

Bericht/Fotos: Peter Trojak
Fotos: Andreas Domian

Ante Simic

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