Konzert des Musikvereins Müsen – mit musikalischem Schwung in die Frühjahrszeit

(wS/hgm) Hilchenbach 21.03.2024 | Allererste Sahne war das Frühjahrskonzert des Musikverein Müsen am vergangenen Sonntag im vollbesetzten Gebrüder-Busch-Theater in Müsen. Insgesamt 80 Musiker/innen aus dem Haupt,- Jugend,- Mini-Orchester und der Flötengruppe luden zu einer musikalischen Reise durch viele Epochen und Regionen. Und dies voller Emotionen und Energie! Im Musikverein selbst sind derzeit 47 Musiker/innen im Alter von 13 bis 75 (!) Jahren vertreten.

Dazu hatten die Müsener keinerlei Kosten und Mühe gescheut; war das Programm doch eine liebevoll gefertigte Hochglanz-Broschüre, die neben dem Programm auch noch die Moderation bzw. eine vollständige Beschreibung der einzelnen Stücke enthielt.
Mit dem zackig-rasanten Marsch „Hoch Heidecksburg“ machte der Musikverein den Auftakt, danach begrüßte der 1. Vorsitzende, Bernd Hoffmann, das Publikum. Der folgende Titel „Tirol 1809“ handelt aus der unseligen Zeit des Bauernaufstandes und Andreas Hofer. Beide Stücke wurden musikalisch mit viel Feingefühl entsprechend umgesetzt. „Cassiopeia“ lautete danach der dritte Titel, in der es um den Zorn der Götter und heroische Tapferkeit geht. Auch dies meisterten die Müsener schon aufgrund ihrer guten Besetzung in den einzelnen Registern, und nicht zuletzt zeichnen sie sich durch reichlich Spielfreude aus.

Danach ging es erst einmal in die Pause, gegenwärtig ist das Theater eine Großbaustelle, was aber weder Akteuren noch Publikum einen Abbruch tat. Es gab Kaffee und frische Waffeln. Anschließend erfreuten die ganz kleinen Künstler die Zuhörerschaft: Nämlich die 14-köpfige Flötengruppe unter der Leitung von Heike Gießler-Lemke. Lustige Liedlein gab es zu hören: „Froschmalzeit“, „kleine Tänzer“, „im Märzen der Bauer“ und die gute, alte
„Vogelhochzeit“. Darüber hinaus verfügt der Musikverein Müsen über ein Mini-Orchester, das aus sechs Kindern besteht und von Maike Schmidt sowie Luca Grosche geleitet wird. Kess und durchaus schwungvoll brachten die Minis „Get that Jazz“, „Grün, grün“ und „Gailliarde“ zu Gehör.

Nun war das Jugendorchester dran, das von Jana Setzer und Theo Schmidt geleitet wird. Der gespielte Titel „The Lion King“ ist ein zeitloser Kino-Klassiker, den die Jugendlichen mit Bravour umsetzten.

Dirigent Dirk Setzer übrigens bildet mit seiner Ehefrau Gabriele, die ebenso wie Tochter Jana im Verein mitspielt, eine musikalische Familie, was man nicht überall so vorfindet. Vor
Beginn des 2. Teiles gab es hier jedoch eine besondere Einlage:
Während des Konzertes sollte eigentlich das langjährige Mitglied Erwin Nuhn von Bernd Hoffmann für 75 Jahre Mitgliedschaft (davon 70 Jahre aktiver Klarinettist) geehrt werden.

Leider verstarb Erwin Nuhn kurz vor dem Konzert, und es wurde zu seinem Gedenken Nuhns Lieblingspolka „Abendrot“ angestimmt. – „Bohemian Tequilla“ (das Ergebnis der Reise einer Böhmischen Blaskapelle nach Mexico) ist ein wilder Mix aus einem Latin Rock Groove gemischt mit einer legendären Polkamelodie.
Und genauso authentisch und „wild“ wurde das Stück auch gespielt – peppig, fetzig und dynamisch! Die Musiker blieben nun in Nordamerika und brachten mit „The Entertainer“ einen der erfolgreichsten Ragtime-Titel von Scott Joplin zu Gehör. Wow, da ging die Post gewaltig ab!

„Santiano“ ist die Saga der gleichnamigen Shanty-Rock Band aus dem Jahr 2011. Ihr kraftvoller Klang und ihre einzigartige Fusion aus maritimen Melodien und rockigen Rhythmen eroberten im Sturm die Herzen der Menschen. Wer kennt nicht die Hits wie „Alle, die mit uns auf Kaperfahrt fahren“ oder „Es gibt nur Wasser“? Hervorragend umgesetzt von den Müsener Musikanten!

Alles geht einmal vorbei, und mit „We will entertain you“ wurde der letzte Titel des phantastischen Konzertes angestimmt. Er stammt aus der Zeit des Trashpops, u. a. von Künstlergruppen, wie die Backstreets Boys, oder den unvergesslichen Spice Girls. Und dieser Titel enthält unsterbliche Hits, die zu einer wahren Trashpop-Party zusammengefasst wurden. Ist das etwa jene oft zitierte „Bierzelt-Musik“, die man Musikkapellen immer noch gerne unterstellt?
Das Publikum jedenfalls klatschte, trampelte und pfiff vor Begeisterung. Klar, da mussten Zugaben her: Die gab es mit dem „Mussinan-Marsch“ und der Polka „Eine letzte Rund“. Das war quasi der Rausschmeißer, denn das Publikum wäre sonst noch eine geraume Zeit sitzengeblieben!


Text und Fotos: Hans-Gerhard Maiwald

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