Ausstellungseröffnung zu „100 Boote – 100 Millionen Menschen“ im Kreishaus Siegen

(wS/awo) Siegen 29.04.2024 | Heute wurde im Kreishaus Siegen die Ausstellung „100 Boote – 100 Millionen Menschen“ eröffnet. Dieses kreative Kunstprojekt, initiiert von der AWO Ehrenamtsakademie Sachsen-Anhalt, setzt ein starkes Zeichen der Solidarität und thematisiert die drängenden Fragen von Flucht und Migration.

Die Schüler der AWO Schule Am Sonnenhang in Netphen-Deuz gestalteten das fünf Meter lange farbenfrohe Boot aus Origami-Papier-Falttechnik, das als Symbol für Menschlichkeit und Zusammenhalt dient. Das Boot des AWO Kreisverbands Siegen-Wittgenstein/Olpe wird im Rahmen des Weltflüchtlingstags am 20. Juni 2024 in Berlin zu sehen sein.

Bis zum 22. Mai 2024 haben Bürger die Möglichkeit, das Exponat im Kreishaus Siegen zu besichtigen.

AWO-Geschäftsführer Jens Hunecke warnte zu Beginn der Ausstellungseröffnung vor einer weiteren Reduzierung der sozialen Migrationsdienste, deren Finanzierung nicht auskömmlich sei. Er machte deutlich, dass der gesellschaftliche Strukturabbau die Geflüchteten nicht unterstützt, sondern ihnen den Weg erschwert. Er dankte ausdrücklich der Universitätsstadt Siegen, die einer von mehr als 300 Sicheren Häfen in Deutschland ist.

Hier werden Geflüchtete willkommen geheißen – und diese Städte sind bereit, mehr Menschen aufzunehmen, als sie müssten.

Dazu erklärt die stellvertretende Bürgermeisterin Angela Jung: „Damals wie heute gilt das klare Signal unserer Aufnahmebereitschaft und unserer Verpflichtung, Menschen in Not Schutz zu bieten, denn wir sind davon überzeugt, dass jeder Mensch das Recht auf einen sicheren Hafen hat.“

„Ein gutes Ankommen und Bleiben kann nur gelingen, wenn den Menschen, die zu uns geflüchtet sind, Hilfsbereitschaft und Solidarität entgegengebracht wird. Für diese Unterstützung werbe ich und bin sehr dankbar, dass diese bei uns in Siegen-Wittgenstein von ganz vielen Menschen gelebt wird“, betont Landrat Andreas Müller.

Die zahlreichen Gäste der Vernissage beeindruckte vor allem, wie einfühlsam sich die Schüler mit den Herausforderungen, denen Menschen auf der Flucht begegnen, auseinandersetzten und wie bewegend sie die wichtige Botschaft der Solidarität auf den Punkt brachten. Zu den Menschen, die auf den Bootswänden zu sehen sind, sagt Lea stellvertretend für ihre Mitschüler: „Sie halten sich an den Händen, um zu zeigen, dass wir zusammenhalten. Gemeinsam sind wir stark, wenn wir zusammenhalten.“

Genau daran konnte Jan Lübke-Jourdan mit seinem fachlichen Impuls anknüpfen.

Als Asylverfahrensberater hat er täglich Kontakt mit geflüchteten Menschen und konnte mit den Erfahrungen aus seinem beruflichen Alltag viele Mythen, die in populistischen Debatten verbreitet werden, widerlegen und einen wichtigen Grundstein für eine fruchtbare Diskussion legen.

Foto: AWO

 

 

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