(wS/drk) Siegen 07.05.2024 | Für die hohe Qualifikation der Mitarbeiter und die Erfüllung zahlreicher diabetesspezifischer Leistungsmerkmale sowie ein klar definiertes Behandlungs- und Überweisungsmanagement hat die DRK-Kinderklinik in Siegen das Siegel „Diabeteszentrum DDG“ von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) erhalten. Die DDG zeichnet damit Einrichtungen aus, die eine hohe Qualität in der Diabetesbehandlung bieten. Dazu gehört auch, dass das gesamte Diabetesteam jährlich eine Vielzahl von Patienten mit Diabetes betreut und so die nötige Erfahrung für die zuverlässige Diagnose, die optimale Diabeteseinstellung, Patientenschulung und Behandlung sammeln. „Wir freuen uns sehr über diese Anerkennung unseres Engagements“, sagte Dr. Gebhard Buchal, Chefarzt Pädiatrie. „Sie ist für uns ein weiterer Ansporn, unsere Patienten optimal zu behandeln.“ In der Kinderklinik werden über 400 Patienten mit den Typen-Diabetes I und II, Typ III und Mody Diabetes pro Quartal betreut.
Diabetes ist die Volkskrankheit Nr. 1 in Deutschland: Über sechs Millionen Menschen sind betroffen. Weil die Diabetes-Krankheit sehr komplex ist, braucht jeder Patient eine speziell auf ihn zugeschnittene Behandlung. Vom Typ I Diabetes sind über 350.000 Kinder und Jugendliche betroffen, Tendenz stark steigend. Diabetes Typ I zeigt sich im Kindes- und Jugendalter durch übermäßiges Trinken und eine übermäßige Entleerung der Harnblase. Manchmal auch erneutes nächtliches Einnässen, Abnahme der Leistungssituation und Gewichtsverlust. Unbehandelt führt Diabetes mellitus Typ I zum Tode, schlecht eingestellt zu möglichen Folgeveränderungen wie beim Diabetes mellitus Typ II.
Diabetes Typ II verursacht häufig zunächst keine Beschwerden, führt unbehandelt jedoch zu ernsten Folgeerkrankungen. Denn ein erhöhter Blutzucker schädigt die kleinen und großen Gefäße. Es kann zu Schlaganfall oder Herzinfarkt, Nierenleiden, Amputationen oder Erblindungen kommen. Durch eine gute medizinische Betreuung lassen sich diese Folgeerkrankungen vermeiden. Eine erfolgreiche Diabetesbehandlung erfordert dabei geschultes und erfahrenes Personal, sowohl Fachärzte, die Diabetologen, als auch Diabetesberaterinnen und -assistentinnen. Das Siegel „Diabeteszentrum DDG“ garantiert, dass in der Einrichtung diese hohe Qualifikation vorhanden ist. „In der DRK-Kinderklinik arbeiten Ärzte und Diabetesberater, Psychologen, Sozialarbeiter, Physiotherapeuten sowie Krankengymnasten in einem multiprofessionellen Team. Sie haben umfassende Fachkenntnisse in der Diabetesbehandlung. Die Patienten werden darüber hinaus geschult, wie sie den Alltag mit ihrer chronischen Erkrankung am besten meistern“, sagte DDG-Präsidentin Prof. Dr. Monika Kellerer.
Sehr wichtig ist es beispielsweise zu vermitteln, wie sich der Patient richtig Insulin spritzt, oder über das jeweilige Pumpensystem abgegeben wird. In der Kinderklinik erfolgen die Schulungen nach den Richtlinien der DDG: „Der Patient kann sich darauf verlassen, dass die Inhalte dem neuesten Stand der Wissenschaft entsprechen“, so Kellerer. Um das Zertifikat zu erhalten, musste die Kinderklinik die leitliniengerechte Betreuung von Diabetespatienten durch Nachweis von Qualitätsstandards und Behandlungszahlen entsprechend der strengen Richtlinien der DDG nachweisen. Auch Kooperationen mit anderen Fachärzten wie Augen- oder Nierenärzten wurden gefordert. „Bei Diabetes ist es besonders wichtig, dass die verschiedenen Fachrichtungen gut zusammenarbeiten“, so Dr. Gebhard Buchal. „Das erhöht die Chance für den Patienten, gefürchtete Folgeerkrankungen, wie Erblindung oder Niereninsuffizienz, zu verhindern. Teamwork wird hier großgeschrieben. So gehören beispielweise drei Fachärzte mit dem Schwerpunkt Diabetologie genauso zum Team wie die Beraterinnen aus der Ambulanz oder die Kolleginnen und Kollegen von Station 4, wo die Patienten in der Klinik betreut werden.“ Das Siegel „Diabeteszentrum DDG“ gilt übrigens für drei Jahre, dann muss die Kinderklinik erneut nachweisen, dass sie die strengen Kriterien der DDG erfüllt.