Spektakuläre Rettung in Winterberg: Bundeswehrhubschrauber rettet Frau aus vereister Schlucht

(wS/red) Winterberg 17.01.2025 | In einer aufwändigen Rettungsaktion haben zahlreiche Einsatzkräfte einer 22-jährigen Urlauberin das Leben gerettet. Beteiligt waren die Notarztwagenbesatzung der Rettungswache Winterberg, ein Notarzteinsatzfahrzeug aus Waldeck-Frankenberg, die Feuerwehr Winterberg, die Bergwacht Winterberg, die Polizei sowie die Besatzung des Bundeswehrrettungshubschraubers „SAR 41“.

Die junge Frau war auf einer vereisten Fläche am „Brücken- und Schluchtenpfad“ unterhalb des Oversums gestürzt und hatte schwere Kopfverletzungen erlitten. Zwar konnte sie noch selbst den Notruf absetzen, doch brach die Verbindung zur Rettungsleitstelle in Meschede immer wieder ab. Mithilfe der Handyortung gelang es der Leitstelle jedoch, ihren genauen Standort zu ermitteln.

Unverzüglich wurden die Rettungskräfte alarmiert. Von einem Bereitstellungsplatz am Oversum aus machten sich Fußtrupps, das Quad der Bergwacht und später auch eine Drohne auf die Suche nach der Verunglückten im extrem steilen und unwegsamen Gelände.

Die Suche gestaltete sich schwierig: Das spiegelglatte Gelände ließ selbst das geländegängige Quad nach einiger Zeit nicht mehr vorankommen. Schließlich fand die Besatzung des Quads die Frau und begann mit der Erstversorgung inmitten von Eis und Schnee. Die Bedingungen vor Ort waren so gefährlich, dass die Retter Steigeisen benötigten, um sich sicher bewegen zu können.

Als klar wurde, dass eine herkömmliche Bergung nicht möglich war, forderten die Einsatzkräfte einen Rettungshubschrauber mit Winde an. Da der für solche Einsätze geeignete „Christoph Dortmund“ seit Anfang des Jahres keine Winde mehr besitzt und „Christoph 25“ aus Siegen ebenfalls nicht entsprechend ausgerüstet ist, wurde der Bundeswehrhubschrauber „SAR 41“ aus Nörvenich alarmiert – der einzige in Nordrhein-Westfalen mit einer Rettungswinde.

Nach rund 30 Minuten Flugzeit landete der Hubschrauber kurzzeitig am Oversum, um genaue Informationen zur Lage zu erhalten. In einer routinierten Aktion wurde zunächst der Notarzt, der von der Bergwacht entsprechend ausgerüstet worden war, zur Patientin abgeseilt. Anschließend wurde die Frau, sicher in einem Bergesack verstaut, gemeinsam mit einem Bergretter in den Hubschrauber gezogen.

Die schwer verletzte Frau wurde umgehend in ein Krankenhaus nach Neheim geflogen und dort an das Klinikpersonal übergeben. Danach kehrte der Hubschrauber zurück, um den Notarzt, den Bergretter und zuvor verwendetes Material aufzunehmen.

Die reibungslose Zusammenarbeit aller beteiligten Einsatzkräfte und der Leitstelle des Hochsauerlandkreises war ausschlaggebend für den Erfolg der Rettung. „Diese Menschen haben ihr Bestes gegeben, um ein Menschenleben zu retten“, betonten die Einsatzleiter.

Der Vorfall macht jedoch auch deutlich, wie dringend eine bessere Ausstattung mit Rettungswinden in NRW benötigt wird. „Die Politik muss zeitnah handeln, um in Zukunft noch schnellere Hilfe zu ermöglichen“, appellierten die Einsatzkräfte.

Fotos: wirSiegen.de

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