(wS/uni) Siegen 21.12.2021 | Der Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) wurde in diesem Jahr auf Empfehlung des Siegener Musikwissenschaftlers Prof. Dr. Florian Heesch an Yalda Yazdani vergeben. Yazdani verfügt über eine wissenschaftlich-künstlerische Doppelqualifikation, die sie in Teheran und Istanbul erwarb, und promoviert in Siegen im Fach Musikwissenschaft.
Doktorandin Yalda Yazdani wird für ihr Engagement für Musikerinnen aus dem Iran und aus Afghanistan ausgezeichnet.
Neben ihren akademischen Leistungen, die im Rahmen eines Stipendiums vom House of Young Talents gefördert werden, tut sich die 1985 geborene Iranerin durch herausragendes gesellschaftliches und interkulturelles Engagement hervor. So setzt sie sich ein für Musikerinnen aus dem Iran und aus Afghanistan. „Ich möchte Frau Yazdani meine tiefe Anerkennung aussprechen, nicht nur für ihre hervorragenden akademischen Leistungen, sondern insbesondere für ihren Einsatz für marginalisierte Frauen. Frau Yazdani hat damit ein Beispiel für großes soziales Engagement in der Gesellschaft gesetzt“, betonte Prof.in Dr. Petra M. Vogel, Prorektorin für Internationales und Lebenslanges Lernen an der Universität Siegen, bei der Preisübergabe im Rahmen des PhD-Empfangs am 16. Dezember.
Aktuell kuratiert Yazdani das viel beachtete Online-Festival „Female Voice of Aghanistan, welches die Zeitgenössische Oper Berlin veranstaltet. Das Festival präsentiert neun afghanische Sängerinnen, die unter der Herrschaft der Taliban ihre Kunst in ihrem Heimatland nicht mehr frei ausüben können. Noch im Juli war Yazdani mit einem Filmteam in Kabul, nur drei Wochen bevor die Taliban die afghanische Hauptstadt einnahmen. „Da die meisten der für das Festival gefilmten Sängerinnen Afghanistan inzwischen verlassen haben, dokumentiert ‚Female Voice of Afghanistan’ vermutlich ihr letztes Auftreten in ihrem Heimatland und hat insofern bereits jetzt eine historische Bedeutung, deren politischer Hintergrund freilich zu beklagen ist“, erklärt Prof. Heesch.
Der mit 1.000 Euro pro Hochschule dotierte DAAD-Preis wird seit mehr als zehn Jahren vergeben. Er soll dazu beitragen, den großen Zahlen internationaler Studierender an deutschen Hochschulen Gesichter zu geben und sie mit Geschichten zu verbinden.