Burbach: Gespinstmotten überziehen Bäume und Sträucher

wS/bu     Burbach     In der Gemeinde Burbach, vor allem in Würgendorf und Holzhausen, sorgen zur Zeit silbrig glänzende, mit einer dichten grauen *Haut“ überzogene Bäume für Aufregung. Was zunächst wie das Werk von Spinnen oder wie ein plötzlicher Wintereinbruch mit Raureif aussieht, hat der *Christo“ unter den Raupen verursacht: die Gespinstmotte. Aus der Familie der Gespinstmotten sind über 90 Arten bekannt, die jeweils nur an ganz bestimmten Baum- oder Straucharten vorkommen. Vor allem die Traubenkirschen-Gespinstmotten sind in diesem Jahr für das an mehreren Stellen beobachtete Phänomen der *verpackten Bäume“ in Burbach verantwortlich.

Im Frühjahr spinnen die Raupen ein dichtes Gespinst um eine Traubenkirsche, das sie vor Vögeln und anderen Feinden schützen soll. In diesem Schutz fressen die Raupen bis Mitte Juni die Bäume kahl.  Wenn der Baum dann keine Nahrung mehr bietet, lassen sich viele Raupen fallen und spinnen auf der Suche nach Nahrung dann alles ein, was dort zu finden ist: Gräser, Zaunpfosten oder ähnliches –  was sie jedoch nicht vor dem Verhungern bewahrt, da sie bei der Nahrung auf ihre spezifische Wirtspflanze angewiesen sind.

Die Raupen, die im Baum überlebt haben, kriechen zum Stammfuß und verpuppen sich im Schutz des Gespinsts. Spätestens Anfang Juli schlüpfen dann die weißen, schwarz gepunkteten kleinen Falter, die ihre Eier später wieder an den Knospen einer Traubenkirsche ablegen, wo sie bis zum nächsten Frühjahr überdauern. Der befallene Baum selbst erholt sich in der Regel anschließend sehr schnell von dem Kahlfraß und treibt noch im selben Sommer wieder aus.

Für den Menschen ist die Raupe der Gespinstmotte völlig ungefährlich, anders als andere Raupenarten löst sie keine allergischen Reaktionen aus. Zwar gibt es ein wirksames biologisches Insektenbekämpfungsmittel, aber dies kann vorhandene Gespinste kaum durchdringen. Die Bekämpfung mit Gift ist ebenso sinnlos wie gefährlich. Darum hilft eigentlich nur abwarten und der Natur ihren Lauf lassen. Selten kommt es an denselben Bäumen mehrere Jahre hintereinander zu einem Massenbefall.

Die Raupen sollten darum nur in Ausnahmefällen an den Stellen entfernt werden, wo sie für den Menschen als sehr störend empfunden werden, wie z.B. an Sitzplätzen im Freien. Dazu kann beispielhaft ein Hochdruckreiniger eingesetzt werden oder vielleicht hilft ja auch einfach ein großer Schirm oder ein über den Sitzplatz gespanntes Tuch. Weitere Informationen sind bei der Umweltberaterin der Gemeinde Burbach, Elisabeth Fley erhältlich. Sie ist telefonisch unter 02736/45-82 oder per E-Mail ane_fley@burbach-siegerland.de zu erreichen.


Die Gespinstmotte hat ihr Werk an einem Baum am Friedhof in Holzhausen vollendet.

[plista widgetname=plista_widget_slide]