Vorbereitung Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ gelingt in der Gemeinschaft

wS/ksw   Siegen-Wittgenstein –   Wie soll die Zukunft der Dörfer aussehen? Können unternehmerische Initiativen im Ort unterstützt oder getragen werden? Welche sozialen Gemeinschaftsaktionen werden im Dorf angeboten? Wie können Leerstände neu genutzt werden? Das sind nur einige Fragen, die den ländlichen Raum in Zukunft erheblich beschäftigen werden. Engagierte Dorfgemeinschaften in Siegen-Wittgenstein stellen sich diesen Herausforderungen zur Zukunftsfähigkeit ihre Lebensräume. Der Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ ist dabei in den letzten Jahren zu einem wichtigen Instrument geworden. Viele Akteure, Institutionen, Vereine und Verbände sowie insbesondere viele Ehrenamtliche machen den Dorfwettbewerb in Siegen-Wittgenstein zu einem lebendigen, gemeinsam getragenen Entwicklungswerkzeug.

Im Kreiswettbewerb 2011 werden die 16 Ortschaften Arfeld, Aue, Richstein, Stünzel, Wingeshausen, Feudingen, Puderbach, Mausbach, Oberfischbach, Niederndorf, Littfeld-Burgholdinghausen, Grund, Deuz, Unglinghausen, Sohlbach und Achenbach ihre Dörfer, Ideen, Konzepte und Leistungen präsentieren. Gemeinsam mit den Mitgliedern der Bewertungskommission haben sie sich jetzt zu einem Workshop im amtierenden Bundessilberdorf Bad Berleburg-Elsoff getroffen, um sich auszutauschen und auf den Wettbewerb vorzubereiten.
„Wir wollen die Menschen in den Dörfern Siegen-Wittgensteins motivieren, sich dafür einzusetzen, ihre kulturellen, sozialen, wirtschaftlichen, baulichen und ökologischen Strukturen zu erhalten und diese für die Zukunft weiter zu entwickeln“, betont Landrat Paul Breuer, Vorsitzender der Bewertungskommission im Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. „Engagierte Bürger sind das größte Kapital für die erfolgreiche Entwicklung der Dörfer und der Region.“

Wie verschiedene Gemeinschaftsaktionen und bürgerschaftliche Aktivitäten den Gemeinschaftssinn und das Zusammenleben im Dorf fördern können, wurde am Beispiel des Kreis- und Landesgolddorfes Elsoff deutlich. In einem Dorfrundgang erfuhren die Teilnehmer von den Aktivitäten, Planungen und Konzepten des Bad Berleburger Stadtteils. So haben sich vor einiger Zeit unter dem Dach der evangelischen Lukas-Kirchengemeinde benachbarte Ortschaften zusammengeschlossen und verfolgen mit der „Initiative Eder- und Elsofftal mit Zukunft“ das gemeinschaftliche und solidarische Ziel, attraktives Leben, Wohnen und Arbeiten in der Region des Eder- und Elsofftales zu gewährleisten.

Im Verlauf des Workshops präsentierte Annegret Dedden von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen den Dörfern wertvolle Tipps und Empfehlungen für eine wirkungsvolle Präsentation und Darstellung während des Wettbewerbes. In einer anschließenden Ideenbörse hatten die Teilnehmer dann die Möglichkeit, sich über beispielhafte Leistungen und Initiativen auszutauschen sowie über Aktivitäten in den Bewertungsbereichen des Wettbewerbes zu informieren. Der Fachservice Bauen und Wohnen des Kreises Siegen-Wittgenstein berichtete zu dem Thema „Baugestaltung und Entwicklung“. Die Untere Landschaftsbehörde informierte über „Grüngestaltung und Entwicklung“ sowie über „das Dorf in der Landschaft“. Die gesamtstädtische Dorfentwicklungsplanung der Stadt Bad Berleburg, in denen sich die Berleburger Bürger ausgehend von einem Leitbild aktiv in die Zukunftsgestaltung ihrer Dörfer einbringen können, war ebenfalls Gegenstand der Darstellungen. Johannes Werthenbach von der Gemeinde Burbach stand als Ansprechpartner für das Thema Tourismus zur Verfügung. Außerdem informierte er über das Burbacher Förderprogramm „LebensWERTE Dörfer“. Damit fördert die Gemeinde Burbach unter anderem den Ankauf von Häusern im Ortskern oder die energetische Sanierung von Gebäuden.

Was erreicht werden kann, wenn ehren- und hauptamtliches Engagement zusammenwirken, zeigen auch viele Projekte im Rahmen der Zukunftsinitiative Siegen-Wittgenstein 2020 mit ihren Programmen „Familie ist Zukunft“ und „Leben und Wohnen im Alter“. Denn die Angebote der Initiativen sind breit gefächert und decken alle Bereiche des Lebens ab: von Alltagshilfen über Wohnraumberatung, Lebensmittelversorgung, Pflegeunterstützung, Mobilität und Kultur bis hin zu Fitness, Sport und Bildung: Maßnahmen die insbesondere für die Lebensqualität im Dorf und der gesamten Region einen wichtige Rolle spielen.

Noch deutlicher als in der Vergangenheit verfolgt der Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ im 50. Jahr seines Bestehens das Ziel, die Zukunftsperspektiven im ländlichen Raum zu verbessern und die Lebensqualität zu steigern. Der Wettbewerb trägt wirksam dazu bei, den Lebensraum Dorf zielgerichtet zu gestalten, zu pflegen und für die Zukunft nachhaltig zu entwickeln. Er stellt beispielhafte Leistungen und Lösungsansätze heraus und motiviert die Bewohner der Orte zu weiterem eigenen Engagement für die Entwicklung des ländlichen Raumes.

 

Nach den erfahrungsgemäß sehr beeindruckenden Vorbereitungen werden die Dorfgemeinschaften im Kreiswettbewerb 2011 ihren Ort vom 6. bis 13. Juli in den jeweiligen Bereichen „Konzeption und deren Umsetzung“, „wirtschaftliche Entwicklung und Initiativen“, „soziales und kulturelles Leben“, „Baugestaltung und Entwicklung“, „Grüngestaltung und Entwicklung“ sowie „das Dorf in der Landschaft“ präsentieren. Die Leistungen der Dörfer werden von der sachverständigen Kommission bewertet und mit Preisgeldern in Höhe von insgesamt 12.500 Euro sowie zusätzlichen Sonderpreisen prämiert. Die Wettbewerbssieger erhalten die Chance, sich im Landeswettbewerb 2012 zu beweisen. Landrat Paul Breuer unterstreicht: „Entscheidend ist nicht, wie ein Dorf am Ende abschneidet. Viel wichtiger ist, dass sich vor Ort Menschen zusammenfinden und die Kraft der Gemeinschaft nutzen, um die Zukunft ihres Dorfes aktiv zu gestalten.“

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