Migranten ins Ehrenamt – Gespräch „Integration und Ehrenamt“

wS/bzr   Arnsberg   –  Das Ehrenamt bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten, die Integration von Bürgerinnen und Bürgern mit Migrationshintergrund zu fördern, ist sich Regierungspräsident Dr. Gerd Bollermann sicher. Beispielhaft sind für ihn dabei die Freiwilligen Feuerwehren im Hochsauerlandkreis.

Zu einem ersten Werkstattgespräch am runden Tisch unter dem Titel „Integration und Ehrenamt“ begrüßte er daher mit Mitarbeitern der Bezirksregierung aus dem Fachbereich Feuer- und Katastrophen- schutz am 19. August Vertreter der Feuerwehr aus dem Hochsauer- landkreis. Im Mittelpunkt des Gespräches stand ein Austausch über die Möglichkeiten und Erfahrungen bei der Integration von ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern bei den Freiwilligen Feuerwehren.

„Sie sind genau auf dem richtigen Weg“, bestärkte er die Feuerwehrvertreter aus Arnsberg. „Ihr Engagement zeigt, dass Integration im Ehrenamt – beispielsweise bei den Freiwilligen Feuerwehren – erfolgreich und nachhaltig ist.“  Bei der Freiwilligen Feuerwehr Arnsberg sind beispielsweise Mitbürger mit portugiesischer, griechischer, italienischer oder polnischer Herkunft vertreten.

Ein weiterer Beleg für die Bemühungen der Feuerwehr im Hochsauerlandkreis auf dem Gebiet der Integration ist der diesjährige Kreisfeuerwehrtag, der am 6. Oktober in Arnsberg stattfinden wird. Leitthema der Veranstaltung, an der der Regierungspräsident teilnehmen wird,  ist die Stärkung des ehrenamtlichen Engagements in den Feuerwehren des Hochsauerlandkreises durch die interkulturelle Öffnung der Wehren gegenüber Menschen mit Migrationshintergrund.

Kreisbrandmeister Martin Rickert vom ausrichtenden Kreisfeuerwehrverband Hochsauerland: „Die Feuerwehren im Hochsauerlandkreis leisten einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Bevölkerung. Wir finden, es ist an der Zeit, diese Arbeit auch unseren Mitbürgerinnen und Mitbürgern mit Migrationshintergrund zu präsentieren und sie auf diese Weise im besten Fall für eine aktive ehrenamtliche Mitarbeit in der Freiwilligen Feuerwehr zu gewinnen.“

Der Kreisfeuerwehrtag findet diesmal nicht ohne Grund in Arnsberg statt:  Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Arnsberg hatte im Februar 2011 ein mehrstufiges Projekt zur interkulturellen Öffnung der Wehr gegenüber den Migrantengruppen in der Stadt Arnsberg initiiert. Hervorgegangen war dieses Projekt aus einem Arbeitskreis, der im Juli 2009 im Regierungsbezirk Arnsberg zur Vorbereitung und Begleitung der interkulturellen Öffnung der Feuerwehren im Regierungsbezirk gegründet worden war.

In diesem auf Bezirksebene einmaligen Gremium engagieren sich auf ehrenamtlicher Basis Vertreter von Feuerwehren aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein, dem Hochsauerlandkreis sowie aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis.

Regierungspräsident Dr. Bollermann greift dieses exemplarische Engagement der Feuerwehr nun auf. Er möchte das Ehrenamt auch durch die Unterstützung einer verstärkten interkulturellen Öffnung aller ehrenamtlichen Organisationen im gesamten Regierungsbezirk Arnsberg nachhaltig stärken: „Im Angesicht der Gefahr sind wir alle gleich, ob mit oder ohne Migrationshintergrund. Daher begrüße ich die Bestrebungen der Feuerwehren im Hochsauerlandkreis ausdrücklich.

Es muss uns jedoch ein Anliegen sein, alle Träger des ehrenamtlichen Engagements im Regierungsbezirk zu erreichen und ihre wertvolle Arbeit durch eine verstärkte Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger mit  Bezirksregierung Arnsberg Migrationshintergrund zu unterstützen. So erzielen wir einen doppelten Effekt: Wir leben Integration und fördern gleichzeitig das Ehrenamt als wichtigen Baustein unserer Gesellschaft.“

Das Engagement zahlreicher Arnsberger Kulturvereine, die den diesjährigen Kreisfeuerwehrtag mit kulturellen, kulinarischen und insbesondere auch thematischen Beiträgen bereichern, setzt hier ein erstes positives Ausrufezeichen, das die Sauerländer Feuerwehren in ihren  Bemühungen bestärkt.

Sonja Essers vom Büro für Zuwanderung und Integration der Stadt Arnsberg, die ebenfalls am Werkstattgespräch beteiligt war, unterstützt diese Initiative ausdrücklich: „Wir freuen uns sehr darüber, dass die Feuerwehr in diesem Jahr den Kreisfeuerwehrtag dazu nutzt, das Thema Ehrenamt und Integration von unseren Mitbürgern mit ausländischen Wurzeln in den Vordergrund zu stellen. Die Übernahme eines Ehrenamtes stellt einen wichtigen Schritt zur Integration in die Bürgergesellschaft dar. Um dieses Anliegen zu unterstützen, ist eine enge Vernetzung der Beteiligten unser gemeinsames Ziel.“

Für die Bezirksregierung Arnsberg gehört das Thema der Integration zu den Schwerpunktaufgaben. Derzeit erarbeitet eine Projektarbeitsgruppe ein Integrationskonzept, in das der diesjährige Kreisfeuerwehrtag Eingang findet. In diesem Konzept werden landesweit erstmals alle Aufgabenfelder einer Bezirksregierung mit Integrationsbezug systematisch erfasst und, aufbauend auf dieser Analyse, Strategien zur gezielten Stärkung dieser Geschäftsbereiche entwickelt.

Bild.: von links, Abteilungsdirektor Volker Milk, Andreas Sikorski, Bezirksregierung Arnsberg, Thorsten Meyer, Feuerschutzdezernent bei der Bezirksregierung Arnsberg, Bernd Löhr, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Arnsberg, Martin Rickert, Kreisbrandmeister beim Hochsauerlandkreis, Regierungspräsident Dr. Gerd Bollermann, Peter Krämer, Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehr Arnsberg, Sonja Essers, Büro für Zuwanderung und Integration der Stadt Arnsberg).

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