Information zum Weltherztag am 29.09.2012

wS/si  –  DRK-Kinderklinik  –  25.09.2012  —  Kinderkardiologen der DRK-Kinderklinik Siegen informieren zum Weltherztag 2012  —  In Deutschland kommen jedes Jahr etwa 7.000 Kinder mit einem angeborenen Herzfehler zur Welt. Damit beginnt für betroffene Familien oft eine schwierige Zeit mit vielen Fragen: Wie gefährlich ist der Herzfehler? Welche Therapiemöglichkeiten stehen zur Verfügung? Wie hoch sind die Heilungschancen? Welche Belastungen sind im späteren Leben erlaubt?

Insgesamt rund 300.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene leben in unserem Land mit dieser Erkrankung. Die Patienten sind oft chronisch herzkrank und brauchen eine lebenslange spezialisierte ärztliche Betreuung. Dieses Patientenklientel wird an der DRK-Kinderklinik Siegen von den drei spezialisierten Kinderkardiologen Wolfgang E. Boehm, Dr. Manfred Schill und Dr. Moritz Vogel, die im MVZ und auf der Intensivstation der Klinik arbeiten, versorgt.

„Ein erster Kontakt erfolgt nicht selten sogar vor der Geburt – sprich pränatal. Schon im Bauch der Mutter lassen sich mittels Ultraschalldiagnostik eventuelle Fehlbildungen feststellen.“ So beschreibt Kardiologe Wolfgang Boehm eine der wichtigsten Aufgaben. Häufig werden die Kinderkardiologen von den Kinder- und Jugendmedizinern der Klinik hinzu gerufen, welche die Erstuntersuchung bei Neugeborenen in den umliegenden Geburtskliniken durchführen. Denn neben all den High-Tech-Medizingeräten ist das gute alte Stethoskop das Instrument, mit dem schon so mancher Herzfehler „gehört“ werden kann. „In so einem Fall ist eine erweiterte Untersuchung notwendig, an deren Ende für viele Eltern die erlösende Erkenntnis steht: Mein Kind hat ein gesundes Herz,“ kann Dr. Manfred Schill beruhigend ergänzen. Sollte ein Herzfehler bestehen, verbessert die frühe Diagnose die Chancen auf eine gute Entwicklung enorm, sie kann sogar über Leben und Tod entscheiden.

Fehlbildungen des Herzens oder der großen Gefäße – sogenannte angeborene Herzfehler – sind sehr verschieden. Das Spektrum reicht von einfachen Fehlern, die das Herz-Kreislauf-System wenig beeinträchtigen, bis zu sehr schweren Herzerkrankungen, die unbehandelt zum Tode führen würden. Dank immenser Fortschritte in der Kinderkardiologie, der Herzchirurgie und der Anästhesie erreichen heute über 90 Prozent der Patienten das Erwachsenenalter.

Diese Patienten sind häufig jedoch lebenslang chronisch krank. Nach Operationen in speziellen Herzzentren, mit denen die Siegener Kinderkardiologen in schwierigen Fällen zusammenarbeiten, stellen sich schon mal Folgeprobleme mit entsprechendem Nachsorgebedarf ein, die zu Einschränkungen der Lebensqualität, Leistungs- und Arbeitsfähigkeit führen und sogar lebensbedrohlich sein können. Hier übernehmen die Kinderkardiologen des MVZ an der DRK-Kinderklinik Siegen die Nachsorge. Sie begleiten die Kinder und ihre Familien nach der notwendigen Korrekturoperation, leiten evtl. notwendige medikamentöse Therapien ein oder entscheiden ob und wann Folgeeingriffe, seien es Operationen oder Herzkatheterprozeduren, notwendig sind. „Meistens können wir den Familien jedoch einen guten Verlauf nach der Operation bestätigen. Die Anzahl der betroffenen Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen nimmt aber ständig zu, da aufgrund der verbesserten Behandlungsmethoden die meisten Betroffenen Kinder das Erwachsenenalter erreichen,“ erläutert Dr. Moritz Vogel, der dritte Kinderkardiologe und pädiatrischer Intensivmediziner der Siegener Kinderklinik.

Neben den angeborenen Herzfehlern können auch Kinder Herzerkrankungen erwerben, die aus dem Erwachsenenalter bekannt sind. Zu den Risikogruppen für eine erworbene Herzerkrankung gehören insbesondere Personen mit Diabetes, starkem Übergewicht, Bluthochdruck, Stoffwechselerkrankungen oder Hormonstörungen. Die Kinderkardiologen sind bei diesen Patienten ein wichtiger Baustein des interdisziplinären Teams der DRK-Kinderklinik um, beispielsweise im Falle von Bluthochdruck, die Ursachen der Erkrankung zu diagnostizieren und gezielt therapieren zu können.

Bei der Diagnostik helfen neben dem Ultraschallgerät auch Langzeit-EKG, Belastungs-EKG, die Langzeit-Blutdruckmessung oder ein Eventrekorder zum Erfassen von Herzrhythmusstörungen. Die überwiegende Diagnostik und anschließende Therapie kann ambulant erfolgen, bei aufwendigen Verfahren ist die stationäre Aufnahme unumgänglich. Nicht selten werden dabei die Eltern schon mit aufgenommen, um von Anfang an in die Versorgung des kleinen Patienten eingebunden zu sein.

Einige der erworbenen Herzerkrankungen sind durch eine gesunde Lebensweise und entsprechende Prävention, wie ausreichende Bewegung und eine gesunde Ernährung vermeidbar, häufiger als bei Erwachsenen besteht jedoch eine behandlungsbedürftige Grunderkrankung.

Gute Gründe also für die drei Kinderkardiologen des MVZ auf dem Wellersberg, sich am Weltherztag an die Öffentlichkeit zu wenden.

Promiente mit Herzfehlern: Arnold Schwarzenegger hat einen Herzfehler und auch der Fußballer Gerald Asamoah

Die drei Kinderkardiologen des MVZ Wellersberg bei der Ultraschalluntersuchung eines Frühgeborenen auf der Intensivstation der DRK-Kinderklinik Siegen

 

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