Der Winter ist brandgefährlich für Kinder

wS/si  –  DRK-Kinderklinik Siegen  –  05.12.2012  —  Kinderchirurgen der DRK-Kinderklinik Siegen geben anlässlich des „Tag des brandverletzten Kindes“ am 07.12.2012 Tipps zur Behandlung von Verbrennungen bei Kindern  —  2011 brauchten 30 000 brandverletzte Kinder unter 15 Jahren in Deutschland umfassende ärztliche Versorgung. Rund 6000 von ihnen wurden so schwer verletzt, dass sie stationär im Krankenhaus behandelt werden mussten. Auch in der DRK-Kinderklinik Siegen gGmbH wurden 2011 mehr als 25 Kinder und Jugendliche aufwendig medizinisch von den Siegener Kinderchirurgen unter Leitung von Chefarzt Dr. Jens G. Riedel versorgt.

Obwohl immer weniger Kinder an Brandverletzungen sterben, da der medizinische Fortschritt auch hier immer mehr Möglichkeiten bietet, bleibt doch die Zahl der verbrannten und verbrühten Kinder konstant hoch. Besonders zur Winter- und Weihnachtszeit bergen Kerzen, Lagerfeuer und Kamine, Böller und Raketen oder auch heiße Getränke die Gefahr, sich an Hitze oder Flammen zu verbrennen. Die Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH), der auch die Siegener Kinderchirurgen angehören, nimmt den „Tag des brandverletzten Kindes“ am 07. Dezember 2012 zum Anlass, auf diese Risiken und Gefahren für Babys und Kinder hinzuweisen und über Erste Hilfe und Nachsorge von Brandverletzungen zu informieren.

Das Ausmaß und die Tiefe von Brandverletzungen werden häufig unterschätzt

Die kalte Jahreszeit birgt viele heiße Gefahren für die sensible Kinderhaut: knisternde Kaminöfen, dampfender Kinderpunsch, brennende Kerzen oder auch eine einfache Wärmflasche im Bett können schwere Verbrennungen und Verbrühungen verursachen. „Wenn bereits zehn Prozent der Körperoberfläche betroffen sind so kann dies bereits Lebensgefahr für die kleinen Patienten bedeuten“, warnt Chefarzt Dr. Jens G. Riedel von der Abteilung für Kinderchirurgie an der DRK-Kinderklinik Siegen. Häufig unterschätzten Angehörige das Ausmaß und die Tiefe der Verletzung ihres Kindes. Der Inhalt einer Tasse Tee reicht beispielsweise aus, um 30% der Körperoberfläche eines Säuglings oder Kleinkindes zu verbrühen. Deshalb sollten Eltern im Zweifelsfall bei großflächigen oder tiefen Verbrennungen oder Verbrühungen immer den Haus- oder Notarzt rufen, oder aber eine Rettungsstelle im Krankenhaus aufsuchen. Der Arzt schätzt den Umfang der Verletzung ein und muss schnell eine Entscheidung über die weitere Behandlung fällen: beispielsweise, ob der Transport in ein Verbrennungszentrum notwendig ist.

Cool-Packs und Eis sind zum Kühlen ungeeignet

Auch die Angehörigen und Betroffene selbst können schon etwas tun, bevor ein Arzt eintrifft. Zunächst sollte man die verbrannte Stelle für etwa zehn Minuten mit Wasser kühlen. Das Wasser darf jedoch nicht eiskalt sein, sondern sollte etwa 15 Grad haben. Durch den Kältereiz ziehen sich die feinen Gefäße im verletzten Hautareal zusammen. Dadurch kommt die Durchblutung zum Erliegen, was weitere Schäden an der Haut zur Folge haben kann. Daher sind Cool-Packs oder Eis völlig ungeeignet. Sinnvoll dagegen ist es, feuchte kühle Handtücher vorsichtig auf die verbannte Haut zu legen. „Aber auch hier sollte man maßvoll vorgehen – Kinder kühlen viel schneller als Erwachsene aus“, warnt Kinderchirurgin Dr. Claudia Theis.

Da thermische Verletzungen immer äußerst schmerzhaft sind, raten die Kinderchirurgen der Siegener Klinik zur Gabe von Schmerzzäpfchen bereits in der Häuslichkeit.

Kleinere oberflächliche Verletzungen ersten Grades äußern sich durch gerötete Haut, verursachen aber keine Blasen. Sie heilen in der Regel folgenlos mit einer entsprechenden Salbe innerhalb von drei bis zehn Tagen auch ohne ärztliche Hilfe ab. Alle anderen Brandverletzungen gehören umgehend in die Hand eines Arztes, betont auch die Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH). Dieser kann rasch die richtigen Schritte einleiten, um die Wunde – je nach Größe – angemessen zu versorgen und Narben und Infektionen zu vermeiden.

Chefarzt Dr. Jens G. Riedel

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