wS/ots – Siegen-Wittgenstein – Am Freitagmorgen endete der fünfte 24-Stunden-Blitzmarathon, der erstmals bundesweit durchgeführt wurde. In Siegen-Wittgenstein waren zahlreiche Polizeibeamte sowie Mitarbeiter des Kreises im Einsatz (wir berichteten). Im Kreisgebiet wurden die Geschwindigkeiten von insgesamt 12.668 Fahrzeuge gemessen. In 334 Fällen mussten Temop-Verstöße geahndet werden.
Im Wittgensteiner Land wurden 536 Fahrzeuge kontrolliert, von denen 6 zu schnell waren. Zum Vergleich: Beim letzten Blitzmarathon im Juni diesen Jahres wurden in 16.039 Fahrzeuge gemessen, dabei gab es 665 Verstöße. Die Menschen in Nordrhein-Westfalen haben sich inzwischen an die Aktion gewöhnt und darauf eingestellt. Weniger als drei Prozent der kontrollierten Fahrzeuge waren zu schnell unterwegs und lediglich in zwei Fällen musste ein Fahrverbot ausgesprochen werden.
Weniger als 3 Prozent der Fahrzeuge zu schnell
So wurde die höchste Gechwindigkeit innerorts in Hilchenbach-Allenbach gemessen. Bei erlaubten 50 km/h war ein Fahrzeugführer mit Tempo 80 unterwegs – die Konsequenz daraus sind drei Punkte in Flensburg und eine Geldstrafe. Bei Burbach-Wahlbach war ein Fahrzeugführer in einer 70er-Zone mit Tempo 116 außerhalb der geschlossenen Ortschaft unterwegs – er muss für einen Monat den Führerschein abgeben, erhält zusätzlich drei Punkte und eine empfindliche Geldbuße.
Die Reaktionen der Bevölkerung hierzulande fielen meist positiv aus. „Nach unseren Erfahrungen kann ich sagen, dass wir in der Öffentlichkeit mehr und mehr Zustimmung finden für Aktionen wie den Blitzmarathon, eben weil wir damit Erfolge erzielen und die Menschen dankbar sind für ein Mehr an Sicherheit auf unseren Straßen. Wir wollen auch weiter daran arbeiten, die Unfallzahlen zu drücken und schlimme Unfallfolgen seltener werden zu lassen“, erklärte Polizeihauptkommissar Sigmar Kiepke, Leiter der Führungsstelle Verkehr der Kreispolizeibehörde.
Positive Entwicklung: Weniger Verkehrsunfälle
Nach anfänglicher Skepsis erkennen mittlerweile auch externe Fachleute an, dass durch den Blitzmarathon ein breites öffentliches Bewusstsein geschaffen wurde für das Thema Geschwindigkeit und die Folgen von zu schnellem Fahren. Dass in dem Zusammenhang die Unfallzahlen in NRW eine positive Entwicklung aufzeigen, unterstreicht, dass man auf dem richtigen Weg ist.
Erfreulich ist zum Beispiel, dass in NRW in den ersten acht Monaten dieses Jahres 50 Menschen weniger bei Verkehrsunfällen ums Leben kamen als im gleichen Zeitraum des letzten Jahres. Wenn man bedenkt, dass zudem, statistisch gesehen, jeder dritte Verkehrstote in NRW ein Opfer von überhöhter Geschwindigkeit ist, werden der Sinn und die Notwendigkeit von Tempo-Kontrollen erkennbar.
Menschen für das Thema Geschwindigkeit sensibilisieren
„Der Blitzmarathon ist eine öffentlichkeitswirksame Aktion. Es ist gut und richtig, dass wir mit diesem Thema auch in den Medien sehr präsent sind, denn auch dadurch werden die Menschen zum Nachdenken angeregt und sensibilisiert für das Thema ‚Geschwindigkeit‘. Allein dadurch haben wir schon viel erreicht, denn die Verkehrsteilnehmer sind dadurch achtsamer auf den Straßen unterwegs und das nicht nur während des Blitzmarathons, sondern tendenziell an allen anderen Tagen auch,“, so Kiepke.
Die Polizei in Siegen-Wittgenstein ist insgesamt zufrieden mit dem Verlauf und dem Ergebnis der Kontrollen und damit auch mit dem vorbildlichen Verhalten der Verkehrsteilnehmer. Verkehrsexperte Kiepke zieht eine positive Bilanz: „Es freut uns zu sehen, dass sich die Verkerhsteilnehmer hier im Kreis zum größten Teil an die Verkehrsregeln gehalten haben, denn es geht nicht darum, den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen. Wir möchten die Menschen mit unserer Botschaft erreichen und Ihnen ins Bewusstsein rufen, dass Raserei der Grund für die meisten tödlichen Unfälle ist. Daran können und müssen wir zusammen mit den Menschen arbeiten.“
Auch künftig werden Geschwindigkeitskontrollen stattfinden, die zum größten Teil angekündigt werden. Grundsätzlich gilt, dass zu jeder Zeit und überall dort, wo gerast wird und Gefahren im Straßenverkehr lauern, mit Kontrollen gerechnet werden muss.
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