"Der eiserne Gustav" mit Walter Plathe

wS/si  – Siegen –  Mit nur einer Droschkenfahrt wurde „Der Eiserne Gustav“ 1928 weltberühmt. Zehn Jahre nach Ende des Ersten Weltkriegs kutschierten er und sein Schimmel Grasmus nach Paris, und ganz Deutschland jubelte dem alten Mann zu.

Hans Fallada hat dem „Eisernen Gustav“ mit seinem gleichnamigen Roman ein literarisches Denkmal gesetzt. Wobei die Fahrt nach Paris nur Schluss- und Höhepunkt einer deutschen Familiengeschichte ist, die beispielhaft ist für eine ganze Nation – in ihrer Treue zum Kaiser, im Leid des Krieges und im Verlust durch Inflation.

Peter Lund hat für das Theater am Kurfürstendamm aus dem Roman ein tragikomisches Theaterstück gemacht. Eine packende Familiensaga, vor allem aber eine Paraderolle für den großen Volksschauspieler Walter Plathe in der Titelrolle. Im Siegener Apollo-Theater an der Morleystraße 1 zu erleben am Freitag, 18. Oktober, 20 Uhr und am Samstag, 19. Oktober, 19 Uhr.

„Der eiserne Walter Plathe“, titelte die  „B. Z.“ . „Justav heeßt er, Sorgen hat er. Wegen der Kinder, die alle nix taugen. Und wegen der Autos, die die schöne Berliner Luft verpesten, da kann er mit seiner Pferdedroschke nicht gegen anstinken. Doch ein Preuße lässt sich nicht unterkriegen, da ist er eisern, der Gustav. Und so fährt er 1928 mit seiner Kutsche nach Paris. Und wird berühmt. Peter Lund hat Hans Falladas Roman fürs Theater am Kurfürstendamm neu geschrieben, Hausherr Martin Woelffer hat es seinem Originale-Spieler Walter Plathe auf den runden Leib inszeniert. Das passt wie ein Handschuh, ist ein bisschen rau, ein bisschen bitter, ein bisschen süß. Ungewohnt ernste Kuhdamm-Kost. Und trotzdem gab’s zum Schluss stehende Ovationen.“

Karten (19-33 Euro, ermäßigt 11-25,50 Euro) gibt es an der Apollo-Theaterkasse (Di-Fr. 13-19 Uhr, Sa. 10-14 Uhr sowie eine Stunde vor der Vorstellung), an den Vorverkaufsstellen oder online: www.apollosiegen.de. Telefonische Kartenbestellung sind während der Theaterkasse-Öffnungszeiten möglich: 02 71 / 77 02 77-2.

Walter Plathe glänzt als „Eiserner Gustav“ nach Falladas  gleichnamigem Roman. Foto: Apollo-Theater.

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