Baumaßnahmen an der L722a abgeschlossen

wS/wi – Wilnsdorf-Wilden – Über mehrere Wochen hinweg dominierte die Großbaustelle in der Freier Grunder Straße das Geschehen in Wilnsdorf-Wilden. Die Gemeinde Wilnsdorf und Straßen.NRW hatten sich dort zu einer Gemeinschaftsbaumaßnahme verabredet. Während der Landesbetrieb die Fahrbahn der L722a erneuerte, baute die Gemeinde Wilnsdorf entlang der Talseite einen Gehweg.

Zugleich nutzten die Gemeindewerke Wilnsdorf die Gelegenheit, um neue Wasser- und Abwasserleitungen zu verlegen. Für die umfangreichen Arbeiten musste die Strecke mit Beginn der Sommerferien 2013 für den Verkehr gesperrt werden, seit Anfang November heißt es aber wieder: Freie Fahrt.

Seit Anfang November ist die L722a wieder für den Verkehr freigegeben. Foto: Gemeinde

Seit Anfang November ist die L722a wieder für den Verkehr freigegeben. Foto: Gemeinde

„Die technischen Bauarbeiten sind jetzt nahezu abgeschlossen, gestern wurden noch Abdeckplatten auf einer Bruchsteinmauer gesetzt“, vermeldet Dipl.-Ing. Axel Schneider, zuständiger Bauleiter seitens Gemeinde Wilnsdorf. Insbesondere Fußgänger und Fahrgäste, die die dortige Bushaltestelle ansteuern, dürften sich jetzt über den Neuzustand entlang der L722a freuen.

Wer früher unmittelbar neben der vielbefahrenen Straße laufen musste, auf unbefestigtem Boden neben einer abschüssigen Böschung, kann jetzt einen gut ausgebauten und beleuchteten Fußweg nutzen. Dieser Punkt liegt Bürgermeisterin Christa Schuppler besonders am Herzen: „Als wir mit unseren Planungen begannen, wollten wir in erster Linie die brisante Fußgängersituation entschärfen“.

Zugleich sollten die wunderschönen Alleebäume geschützt werden, was die Maßnahmenkonzeption zusätzlich anspruchsvoll machte. Die letztendliche Umsetzung ermöglichten Anlieger, die Teile ihrer Grundstücke zur Verfügung stellten. „Ohne ihr Entgegenkommen wäre der Gehweg nicht möglich gewesen“, richtet Schuppler ausdrücklichen Dank an die Anlieger. Die große Bedeutung des neuen Bürgersteigs untermauert Martin Klöckner, Fachbereichsleiter Umwelt und Bauen, mit Verkehrszahlen: „Täglich nutzen rund 3.400 Fahrzeuge diese Strecke. Der neue Gehweg wird Schülern und anderen Busbenutzern die nötige Sicherheit entlang der stark befahrenen Landstraße bieten.“

Auch dass die Straße selbst in besseren Zustand gebracht wurde, erleichtert die Verwaltung. „Im Fokus der Planungen stand für uns zwar der Gehweg, aber wir haben uns sehr darüber gefreut, dass der Landesbetrieb die Möglichkeit genutzt hat, zeitgleich auch die Fahrbahn zu sanieren“, erinnert sich Klöckner.

Die Arbeiten im Überblick

Die Fahrbahn der L 722a wurden auf einer Strecke von ca. 650 m bis zu 70 cm tief ausgekoffert, ein frostsicherer Unterbau hergestellt und die Fahrbahndecke neu asphaltiert. Die Straßenentwässerung der L 722a wurde geordnet und insbesondere auch zum Schutz der Anliegergrundstücke verbessert, indem zur Wasserführung abschnittsweise Bordsteine angelegt und Einläufe zur Wasserableitung eingebaut wurden.

Im Zuge höhenmäßiger Anpassungen der Fahrbahn wurden zudem auf einer Länge von ca. 260 m Bordanlagen und dahinterliegende Gehwegflächen grundlegend erneuert. Der Durchlass für den „Kleinen Wildenbach“ unterhalb der L 722a wurde saniert und statisch verstärkt. Zur Verbesserung der Absturzsicherheit werden in den nächsten Tagen noch neue Geländer gesetzt.

In der Landstraße wurde ein alter abgängiger Regenwasserkanal vorgefunden und erneuert sowie an neue Straßeneinläufe angebunden, um künftig Niederschlagswasser von Regenwasserhausanschlüssen, von der Straßenoberflächenentwässerung der Gemeindestraße „Köhlerweg“ und von der Landstraße aufnehmen zu können.

Zur Sicherung des Fußgängerverkehrs entlang der L 722a und der Zuwegungen zu den Bushaltestellen mit Vergrößerung der Wartebereiche an den Bushaltestellen wurde ein neuer Gehweg in einer Breite von 1,50 m auf einer Strecke von 230 m angelegt. Um den Gehweg annähernd höhengleich entlang der Fahrbahn führen zu können, erfolgte zuvor eine Geländeanschüttung. Darüber hinaus war die Errichtung einer Gabionenwand auf dem Gewässerdurchlass sowie die Erhöhung und Verlängerung einer Natursteinmauer zur höhenangepassten Gehwegführung erforderlich.

Die Aufschüttung für die neue Gehwegtrasse und die Auskofferung für die Fahrbahnerneuerung wurde zugleich für die Neuverlegung bzw. Erneuerung einer Wasserleitung auf einer Gesamtlänge von rd. 500 m genutzt. Der Gehweg erhielt auf der neu angelegten Gehwegstrecke zudem eine spezielle niedrigere Gehwegbeleuchtung, die nicht mehr von den großen straßenbegleitenden Bäumen verdeckt werden kann.

Im Zuge der Ordnung der Straßenentwässerungsverhältnisse wurde auch die westliche Anbindung der Gemeindestraße Köhlerweg an die L 722a neu gestaltet und mit einer Querrinne versehen. Schließlich waren auch umfangreiche Angleichungsarbeiten im Bereich von Anliegergrundstücken erforderlich, um die notwendigen Eingriffe in die Anliegergrundstücke wieder auszugleichen. Als Naturausgleich für die Flächeninanspruchname durch den neuen Gehweg werden nun in Kürze noch sowohl im Bereich der Baustrecke 3 Bäume als auch – entsprechend einer Empfehlung des Landschaftsplanes für die Gemeinde Wilnsdorf – außerorts an der L 722 in Richtung Autobahn weitere 10 Bäume gepflanzt.

Bauzeitverlängerung

Der teilweise durch während der Baumaßnahme aufgetretene technische Erfordernisse bedingte deutlich erweiterte Umfang der Baumaßnahmen führte auch zu einer Verlängerung der Bauzeit, die aufgrund der Vollsperrung der Straße mit entsprechenden Erschwernissen für die Verkehrsteilnehmer einherging. Allerdings hat sich aus Sicht der Bürgermeisterin die zusätzliche Wartezeit gelohnt: „Das Endergebnis kann sich sehen lassen“.

Dem schließt sich auch Oliver Alt, Projektleiter beim Landesbetrieb Straßenbau, an und hebt vor allem die Kooperation der am Bau Beteiligten hervor: „Wir konnten hier in sehr enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde Wilnsdorf die schon seit vielen Jahren stark sanierungsbedürftige und sich in ihrem Zustand immer weiter verschlechternde Strecke zwischen der L 723 und der L 722 grundlegend ertüchtigen, so dass wir für den örtlichen und den überörtlichen Verkehr deutliche Verbesserungen in der Nutzbarkeit und der Verkehrssicherheit der Straße erreichen konnten“.

Die Kosten für den Gemeindeanteil an der Gesamtbaumaßnahme belaufen sich auf etwa 350.000 Euro, wobei 65 Prozent der Kosten des neuen Gehweges von der Bezirksregierung Arnsberg bezuschusst werden. Der Landesbetrieb Straßenbau NRW investierte rund 600.000 Euro in die Fahrbahnertüchtigung.

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