Feuerwehr Siegen setzt europäisches Zeichen

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(wS/si) Siegen – Um die Bürgerinnen und Bürger der Stadt darüber zu informieren, dass die Notruf-Nummer 112 europaweit gilt, setzt die Feuerwehr Siegen jetzt ein wichtiges und wegweisendes Signal. Den Anlass dazu bietet der kürzliche Euro-Notrufauftrag. Eine EU-Studie hat offenbart, dass in Deutschland nur 17 Prozent der Bevölkerung weiß, dass die 112 in 40 Ländern Europas gilt. „Diesem dramatischen Missstand wollen wir entgegen wirken“, so Matthias Ebertz, der Leiter der Siegener Feuerwehr.

Auf insgesamt 90 Einsatzfahrzeugen der Hauptwache in Siegen-Weidenau sowie der 14 ehrenamtlichen Löschzüge sind ab sofort Aufkleber mit dem auffälligen blau-gelben „Notruf 112 – europaweit“-Logo zu sehen. Die Logo-Farbe auf den traditionell roten Feuerwehrwagen mit weißer Aufschrift träfe zwar nicht unbedingt den Geschmack aller Wehrleute, doch sie „ist wirkungsvoller und erfüllt ihren Zweck“, erklärt Ebertz.

„Wenn wir den einheitlichen Notruf 112 nicht hätten“, so der Siegener Feuerwehrleiter weiter, müssten die Menschen auf einer Reise durch alle EU-Staaten über 40 unterschiedliche nationale Notrufnummern kennen.“ Dadurch gehe ein „unglaublicher Zeitverlust“ einher, der gerade im Notfall über das Schicksal eines Menschenlebens entscheiden könne. Die Aktion der Feuerwehr unterstützt das deutsche Europe Direct Informationswerk.

Siegens Feuerschutzdezernent Reinhold Baumeister, der Leiter der Feuerwehr Siegen, Matthias Ebertz, und Bürgermeister Steffen Mues präsentieren das "Notruf 112 - europaweit"-Logo, das nun auf vielen Feuerwehr-Fahrzeugen klebt. Fotos: Jürgen Kirsch

Siegens Feuerschutzdezernent Reinhold Baumeister, der Leiter der Feuerwehr Siegen, Matthias Ebertz, und Bürgermeister Steffen Mues präsentieren das „Notruf 112 – europaweit“-Logo, das nun auf vielen Feuerwehr-Fahrzeugen klebt. Fotos: Jürgen Kirsch

„Der europaweite Notruf bietet allen Bürgerinnen und Bürgern einen echten Vorteil. Er ist vorwahlfrei, kostenlos und verbindet in jedem EU-Land mit der örtlichen Notrufzentrale. Das kann Leben retten“, sagt Studienleiter Nils Bunjes von Europe Direct. Die Feuerwehr Siegen ist eine der ersten in Südwestfalen, die durch die neuen Aufkleber bei jedem Einsatz den Bürgern die europaweite Gültigkeit des Notrufs 112 ins Bewusstsein bringt.

Großstädte wie Stuttgart oder Hamburg dienen als Vorbild. Immerhin genießen die Feuerwehren mit 93 Prozent die höchste Anerkennung von allen Berufsgruppen in der EU und das Vertrauen der Bevölkerung. Von der Aktion verspricht sich die Feuerwehr Siegen einerseits Synergien in der Region, um weitere Organisationen zum Mitmachen zu bewegen. Andererseits ist dies auch eine Möglichkeit der Nachwuchsgewinnung und – förderung, da die Freiwillige Feuerwehr Siegen dringen auf junge Kräfte angewiesen ist.

Bürgermeister Steffen Mues und Siegens Feuerschutzdezernent Reinhold Baumeister zeigten sich erfreut über das innovative Engagement. Es sei wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger auch die Vorteile der EU kennen lernen. „In der Regel kommt die Staatengemeinschaft in den Medien aktuell ja nicht so gut weg“, scherzte Mues. Ein großes Anliegen ist es dem Siegener Stadtoberhaupt auch, auf die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements in den verschiedenen Rettungsorganisationen hinzuweisen.

Die Feuerwehr-Aktion ist Teil des Projekts „112 – Feuerwehren und Rettungsdienste denken europäisch“. Das „Notruf 112 – europaweit“-Logo zeigt und erklärt nicht nur die Notrufnummer, sonder es symbolisiert auch seine europaweite Verwendung und Verankerung in der EU. Ein Symbol für länderübergreifende Hilfe. Die 112 führt über die gemeinsamen Leitstellen die Rettungsorganisationen zusammen und entfaltet dadurch eine integrative Kraft.

Für Siegen läuft die Notrufnummer 112 in der integrierten Leitstelle des Kreises Siegen-Wittgenstein auf, die rund um die Uhr besetzt ist. Die Notrufe werden nach einer strukturierten Abfrage bearbeitet und es werden die nach Einschätzung des Disponenten erforderlichen Einsatzkräfte alarmiert. Täglich erreichen etwa 250 Notrufe die Kreisleitstelle.

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