Thalheimers "Medea" wuchtig auf Apollo-Brettern

Medea

Michael Thalheimers Inszenierung der „Medea“: Wuchtig,kahl und und groß auf der Bühne des Apollotheaters.Fotos:Birgit Hupfeld/Apollotheater.

(wS/si) Siegen –  „Wenn Thalheimer ein Stück auf die Bühnenbretter rammt, dann wird’s elementar“, schreibt der Kritiker Wolfgang Behrens im wichtigen Theaterforum nachtkritik.de über den prominenten Regisseur. „Kahl und groß stehen Figuren und Konflikte da, wuchtig die Bilder.“

Wie Michael Thalheimer die „Medea“ inszeniert hat, das berühmteste der rund 90 Dramen des griechischen Dramatikers Euripides, kann das Publikum bei der Biennale im Siegener Apollo-Theater, Morleystraße 1, am Samstag und Sonntag, 17. und 18. Mai, jeweils ab 19 Uhr, erleben.

Es geht um das Paar Medea und Jason: Sie sind heimatlos, befinden sich mit ihren Kindern auf der Flucht. Medea hat für ein Leben mit ihrem Geliebten Jason alles aufgegeben: Sie hat ihre Familie verraten, ihr Land verlassen und einen Menschen getötet, nämlich den Mörder von Jasons Vater.

MedeaIn Korinth, wo die Liebenden mit ihren Kindern ein vorläufiges Asyl finden, beginnt die Tragödie: Jason hat Medea verlassen. Ihr, der Fremden, und den Kindern droht nun Verbannung. Jason dagegen hat die Tochter des Königs geheiratet – und damit das definitive Bleiberecht erlangt plus eine sozial und wirtschaftlich gesicherte Stellung. Zutiefst verletzt entwirft Medea einen grausamen Racheplan.

Der vor mehr als 2400 Jahren entstandene Text fragt danach, was Liebe darf und wo ihre Grenzen sind; fragt nach Bedingungen und Verletzungen persönlicher Würde: Was kann ein Mensch alles aufgeben, was kann ihm alles genommen werden, bevor er gnadenlos um sich schlägt?

Vom Regisseur Michael Thalheimer war im Apollo-Theater im Februar 2011 die Doppel-Inszenierung »Ödipus / Antigone« – ebenfalls mit Constanze Becker (als Antigone) – zu erleben. Diese große Schauspielerin spielte auch in „Onkel Wanja“ mit, jener Berliner Inszenierung, die den Preis der 1. Siegener Biennale gewann. Thalheimer zählt mit seiner markanten Regiehandschrift zu den bedeutendsten, Stil prägenden zeitgenössischen Regisseuren. Seine Inszenierungen wurden mehrfach ausgezeichnet. Die „Medea“ hat er am Schauspielhaus Frankfurt inszeniert.

Karten (25,50-37,50 Euro, ermäßigt 15,50-29 Euro) gibt es an der Apollo-Theaterkasse (Di-Fr. 13-19 Uhr, Sa. 10-14 Uhr sowie eine Stunde vor der Vorstellung), an den Vorverkaufsstellen oder online: www.apollosiegen.de. Telefonische Kartenbestellung sind während der Theaterkasse-Öffnungszeiten möglich: 02 71 / 77 02 77-2.

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