Regisseurin Mo Asumang gastierte im Rahmen der „Internationalen Woche gegen Rassismus“ in Siegen

Hinschauen und hinterfragen

(wS/siwi) Siegen – Sie ist Moderatorin, Dozentin, Produzentin und Regisseurin. Vor allem aber ist Mo Asumang eine starke Frau, die trotz immenser Widerstände für ihre Überzeugungen einsteht und dabei große Risiken in Kauf nimmt. Im Rahmen der „Internationalen Woche gegen Rassismus“ reiste die gebürtige Deutsche mit ghanaischen Wurzeln nun nach Siegen und präsentierte ihren aktuellen Dokumentarfilm „Die ARIER“ – ein beeindruckendes, nachdenklich stimmendes Werk über radikales Gedankengut, ideologische Irrwege und Angriffe auf die Grundwerte der Demokratie.

Regisseurin Mo Asumang präsentierte ihren Film „Die ARIER“ im Kulturhaus Lÿz sowie im Gymnasium auf der Morgenröthe – und trat danach in den Dialog mit den interessierten Anwesenden.

Regisseurin Mo Asumang präsentierte ihren Film „Die ARIER“ im Kulturhaus Lÿz sowie im Gymnasium auf der Morgenröthe – und trat danach in den Dialog mit den interessierten Anwesenden.

Auf Einladung des „Kommunalen Integrationszentrums (KI) Siegen-Wittgenstein“ und der „Mediathek gegen Rassismus und Diskriminierung“ gastierte Mo Asumang unter anderem im Kulturhaus Lÿz wo sie die 92-minütige Langfassung ihres Werkes vorstellte und ganz bewusst in den Dialog mit den Besuchern trat. Gebannt verfolgten die rund 90 Anwesenden den Film, bevor anschließend eine sehr ergiebige Diskussion auf dem Programm stand. Darüber hinaus stellte die Regisseurin ihre Arbeit auch im Gymnasium auf der Morgenröthe vor. Damit folgte sie ihrem Anspruch, vor allem Jugendliche für die Gefahren, die von der rechten Szene in Deutschland – und weltweit – ausgehen, zu sensibilisieren.

Zahlreiche Besucher kamen ins Kulturhaus Lÿz, um den Film „Die ARIER“ zu sehen und mit Regisseurin Mo Asumang ins Gespräch zu kommen.

Zahlreiche Besucher kamen ins Kulturhaus Lÿz, um den Film „Die ARIER“ zu sehen und mit Regisseurin Mo Asumang ins Gespräch zu kommen.

Yvonne Partmann, Leiterin des KI, würdigte in ihrer Begrüßungsansprache das große Engagement Asumangs und stellte dabei die Bedeutung eines friedlichen Miteinanders der Völker und Kulturen in den Mittelpunkt: „Wir sollten die Unterschiede achten und sie als Chance begreifen.“ Umso wichtiger sei es, dem Problem fremdenfeindlicher Gesinnungen aktiv zu begegnen. „Der Film ,Die ARIER‘ thematisiert die Ursachen rassistischer Tendenzen auf nationaler wie internationaler Ebene und zeichnet sich darüber hinaus vor allem durch ein sehr persönliches Moment aus“, fasste Nahid Yahyai von der „Mediathek gegen Rassismus und Diskriminierung“ zusammen.

Schließlich schöpfte die Regisseurin ihre Motivation für die Umsetzung des Filmprojektes in erster Linie aus ihrer eigenen Lebensgeschichte, denn Mo Asumang ist selbst vor einiger Zeit in den Fokus der rechtsradikalen Szene geraten. Als erste afrodeutsche TV-Moderatorin war die heute 51-Jährige ab 1996 mit der Sendung „Liebe Sünde“ auf den Bildschirmen zu sehen. Auslöser für Asumangs umfangreiche Auseinandersetzung mit den Themen Rassismus und Integration war eine Morddrohung, die eine deutsche Musikformation seinerzeit gegen sie ausgesprochen hat. Seither sieht sich die Wahlberlinerin rassistischen Anfeindungen ausgesetzt.

Zeigten sich trotz des ernsten Hintergrunds voller Lebensfreude beim Besuch im Gymnasium auf der Morgenröthe: (v.l.) Yvonne Partmann vom „Kommunalen Integrationszentrum Siegen-Wittgenstein“, Nahid Yahyai von der „Mediathek gegen Rassismus und Diskriminierung“ und Regisseurin Mo Asumang.

Zeigten sich trotz des ernsten Hintergrunds voller Lebensfreude beim Besuch im Gymnasium auf der Morgenröthe: (v.l.) Yvonne Partmann vom „Kommunalen Integrationszentrum Siegen-Wittgenstein“, Nahid Yahyai von der „Mediathek gegen Rassismus und Diskriminierung“ und Regisseurin Mo Asumang.

Der Film zeigt Mo Asumang inmitten der Organisatoren einer Nazidemo und in vielen Gesprächen mit Mitgliedern rassistischer Vereinigungen. Dabei möchte die Regisseurin herausfinden, was sich hinter der Idee des „Herrenmenschen“ verbirgt und woher das fehlerhafte Bild des „Ariers“ eigentlich kommt. Sie reist unter anderem in den Iran, um dort mit den wahren Ariern – einer vorderasiatischen Völkergruppe – in Kontakt zu kommen.

Am Ende der filmischen Spurensuche verabschiedete Mo Asumang die Siegener Gymnasiasten mit dem Gefühl, viel über die Hintergründe des Rassismus gelernt zu haben – sowie dem Appell, selbst etwas gegen Fremdenfeindlichkeit zu tun: „Wir alle müssen hinschauen und die Dinge hinterfragen, wenn wir wirklich etwas ändern wollen.“ Das Internetportal der Bundeszentrale für Politische Bildung bietet allen Interessenten die Möglichkeit, den Film in der Langfassung anzuschauen.

Fotos: Kreis Siegen-Wittgenstein

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