Hoher Besuch am Luftwaffenstandort Erndtebrück

Abgeordnete Freimuth und US-Generalkonsul Keller auf dem Hachenberg

US-Generalkonsul Michael R. Keller (vorne) trägt sich im „Control and Reporting Center“ in das Gästebruch des Einsatzführungsbereich 2 ein. Oberstleutnant Jörg Wagener, Oberstleutnant Lars Hoffmann, Major Thorsten Thielke und die Landtagsabgeordnete Angela Freimuth sind dabei (hinten, v.li.). Fotos (4): Heinen/Luftwaffe

US-Generalkonsul Michael R. Keller (vorne) trägt sich im „Control and Reporting Center“ in das Gästebruch des Einsatzführungsbereich 2 ein. Oberstleutnant Jörg Wagener, Oberstleutnant Lars Hoffmann, Major Thorsten Thielke und die Landtagsabgeordnete Angela Freimuth sind dabei (hinten, v.li.). Fotos (4): Heinen/Luftwaffe

(wS/red) Erndtebrück 11.03.2016 | Mittlerweile hat man sich in der Edergemeinde an die vielen internationalen Gäste am Luftwaffenstandort Erndtebrück gewöhnt. Der Besuch in dieser Woche war aber dann doch etwas Besonderes. Die Abgeordnete des NRW-Landtags, Angela Freimuth (FDP), hatte zwischen dem Einsatzführungsbereich 2 und dem US-Generalkonsul, Michael R. Keller, einen Besuch vermittelt.

Schnell und fehlerfrei

Der Kommandeur des Einsatzführungsbereich 2, Oberstleutnant Lars Hoffmann, erläuterte den beiden Gästen zunächst einmal den Auftrag des Einsatzführungsdienstes der deutschen Luftwaffe sowie die sich daraus ableitenden Aufgaben des Einsatzführungsbereich 2. In diesem Zusammenhang zeigte sich der US Generalkonsul vom großen Zuständigkeitsbereich des Verbandes im Rahmen der Luftraumüberwachung beeindruckt.

100 Soldaten der Hachenberg-Kaserne nutzten während des Nachmittags die einmalige Gelegenheit und diskutierten im Hachenberg-Casino mit dem hochgestellten Diplomaten und der Abgeordneten Angela Freimuth.

100 Soldaten der Hachenberg-Kaserne nutzten während des Nachmittags die einmalige Gelegenheit und diskutierten im Hachenberg-Casino mit dem hochgestellten Diplomaten und der Abgeordneten Angela Freimuth.

Zu den Liegenschaften in der Edergemeinde – wie der Radargeräte- und Funkstellung und der Hachenberg-Kaserne – gehören auch zwei Sensorzüge sowie neun Abgesetzte Technische Züge. Diese Stellungen erstrecken sich geographisch von Nord- und Ostsee bis zum Bodensee und nach Oberbayern. Sie sind zwingende Voraussetzung, um den Dauereinsatzauftrag (24 Stunden täglich, sieben Tage die Woche) über Deutschland überhaupt gewährleisten zu können.

Daraus resultiert die enorme geografische Verteilung des Verbandes. „Das bedeutet, dass wir hier auch für die fernen Radar- und Funkstellungen die personelle und materielle Verantwortung tragen“, verdeutlicht der Kommandeur. „Allerdings können wir operationell zur Erfüllung unseres Dauereinsatzauftrages natürlich auf alle vorhandenen 18 militärischen Radarsensoren sowie das fliegende Radarsystem „AWACS“, wie auch auf die Radargeräte der Deutschen Flugsicherung zugreifen“.

Freimuth interessierte sich insbesondere für die Entscheidungsprozesse in Sachen Luftsicherheit, „denn viel Zeit zur Beurteilung bleibt ja nicht!“ „Genau“, bestätigt Hoffmann, „darum müssen wir schnell sein!“ „Und Fehler dürfen sich dabei auch nicht einschleichen, denn die hätten ja fatale Folgen“, ist der Abgeordneten klar.

Obama kommt im April nach Deutschand

US-Generalkonsul Michael R. Keller gab im Hachenberg-Casino Einblicke in die Position der USA zum Thema „NATO, EU und die Transatlantischen Beziehungen: Aktuelle Herausforderungen und Einschätzungen“. 100 Soldaten lauschten den Ausführungen des Diplomaten.

US-Generalkonsul Michael R. Keller gab im Hachenberg-Casino Einblicke in die Position der USA zum Thema „NATO, EU und die Transatlantischen Beziehungen: Aktuelle Herausforderungen und Einschätzungen“. 100 Soldaten lauschten den Ausführungen des Diplomaten.

Zum sensiblen Auftrag des Einsatzführungsbereich 2 „gehört auch die Sicherung des Luftraumes im Rahmen von Großveranstaltungen sowie bei Besuchen von Staatsoberhäuptern, wie beispielsweise dem im April geplanten Besuch des amerikanischen Präsidenten“, verdeutlicht Oberstleutnant Hoffmann. Der Besuch bei der Luftwaffe in Erndtebrück führte die Landtagsabgeordnete und den Generalkonsul auch an den Ort, an dem das alles tagtäglich passiert, das sogenannte „Control and Reporting Center“ CRC), den Luftverteidigungsgefechtsstand im Einsatzgebäude.

Praxisnah vermittelte der Einsatzführungsstabsoffizier, Major Thorsten Thielke, den Dauereinsatzauftrag über Deutschland. „Thank you for all that you do everyday for Germany and NATO“, so verabschiedete sich der Diplomat aus dem Einsatzgebäude. Aufgefallen war den Besuchern hier aber auch der hohe Anteil an Soldatinnen. „Mit 15 Prozent Frauenanteil gehört der Einsatzführungsdienst – neben der Sanität – zu den Dienstbereichen der Bundeswehr, der den höchsten Anteil an Soldatinnen zu verzeichnen hat“, unterstreicht der Leiter der Einsatzgruppe, Oberstleutnant Jörg Wagener, den subjektiven Eindruck.

Hat Deutschland eine klare Strategie?

100 Soldaten der Hachenberg-Kaserne nutzten während des Nachmittags die einmalige Gelegenheit und lauschten dem hochgestellten Diplomaten, als er im Casino zum Thema „NATO, EU und die Transatlantischen Beziehungen: Aktuelle Herausforderungen und Einschätzungen“ zur Position der USA vortrug. „Die Welt steht vor der Tür – und manchmal schon im Wohnzimmer“, stieg Keller in seinen Impulsvortrag ein. Dabei beleuchtete er eine Vielzahl von Themen, wie die Flüchtlingskrise oder auch die Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) und ging dabei sogar durchaus kritisch mit Deutschland ins Gericht.

Im Luftverteidigungsgefechtsstand vermittelte Major Thorsten Thielke, der Einsatzstabsoffizier des CRC, den beiden Besuchern den Dauereinsatzauftrag über Deutschland.

Im Luftverteidigungsgefechtsstand vermittelte Major Thorsten Thielke, der Einsatzstabsoffizier des CRC, den beiden Besuchern den Dauereinsatzauftrag über Deutschland.

Auch wenn „Deutschland einer der stärksten Partner der USA“ ist, fragt der US Generalkonsul ins Auditorium: „Hat Deutschland eine klare Strategie?“ Die Antwort darauf war zunächst einmal eine lebhafte Diskussion mit den Soldatinnen und Soldaten, die versuchten, ihrem Gast ihre ganz eigene Position von ihrem Deutschland und ihrem Europa nahezubringen. Keller stellte aber nochmal klar, „Frieden und Wohlstand ist geschafft“ und resümierte, „mit Erfolg kommt Verantwortung!“

Eine Verantwortung, mit der man es sich in Deutschland vielleicht auch „aus der historischen Angst heraus“ nicht so einfach macht, „ins erste Glied der Staatengemeinschaft zu treten“, erklärt Oberstleutnant Hoffmann. „Ich war beeindruckt vom Interesse und der kritischen Aufgeschlossenheit der Soldatinnen und Soldaten“, resümierte Freimuth. „Diese Staatsbürger in Uniform engagieren sich nicht nur durch ihren Dienst für unsere freiheitlich demokratische Grundordnung. Sie und ihr Dienst verdienen Interesse und Wertschätzung.“

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