Kreis will sich mit dem „European Energy Award“ zertifizieren lassen

Klimaschutz und Energieeffizienz

(wS/red) Siegen 09.05.2016 | Umwelt und Klimaschutz sind zentrale Ziele des Kreises Siegen-Wittgenstein. Um von unabhängiger Seite bewerten zu lassen, wo der Kreis bei diesen Bemühungen derzeit steht und in welchen Bereichen es noch Handlungsmöglichkeiten gibt, möchte sich der Kreis mit dem „European Energy Award“ – kurz „eea“ – zertifizieren lassen. Das hatte der Kreistag beschlossen. Eine Infoveranstaltung für Mitarbeiter in der Kreisverwaltung hat bereits stattgefunden. Nun hat auch das Land in einem Bescheid Fördermittel für den Zertifizierungsprozess in Höhe von 34.400 Euro zugesagt.

Dezernent Gerhard Wölwer (links) berichtete – wie hier im Gespräch mit Landrat Andreas Müller – von den Erfahrungen des Rheinisch-Bergischen-Kreises im Zertifizierungsprozess zum „European Energy Award“. (Foto: Kreis)

Dezernent Gerhard Wölwer (links) berichtete – wie hier im Gespräch mit Landrat Andreas Müller – von den Erfahrungen des Rheinisch-Bergischen-Kreises im Zertifizierungsprozess zum „European Energy Award“. (Foto: Kreis)

Für Landrat Andreas Müller ist der Kampf gegen den Klimawandel eine der großen Herausforderung der nächsten Jahrzehnte: „Im Laufe der Geschichte haben wir es immer wieder mit krisenhaften Ereignissen zu tun, die uns über ein paar Jahre enorm in Anspruch nehmen, dann aber auch wieder verschwinden. Beim Klimawandel ist das anders: Die Erderwärmung und ihre Folgen wird über Jahrzehnte oder sogar noch viel länger uns aller Leben beeinflussen und bestimmendes Thema in der Politik sein – global wie lokal“, so der Landrat.

Koordiniert wird der Zertifizierungsprozess zum „eea“ derzeit vom Fachservice Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung, gesteuert von einem „Energieteam“ der Kreisverwaltung. Das Team ist das zentrale Gremium, um ein energiepolitisches Arbeitsprogramm zu erarbeiten und umzusetzen. Dabei werden alle Bereiche der Kreisverwaltung durchleuchtet, um zu klimaschonenden und energieeffizienteren Lösungen zu kommen. Zum Energieteam gehören Vertreter unterschiedlichster Fachservices: z.B. Interne Organisation, Fuhrpark, Beschaffung, IT, Versorgung und Gebäudewirtschaft – aber auch Fachservices mit Dienstleistungen für die Bürger wie Bauen und Wohnen oder Umwelt.

Zur Auftakt- und Informationsveranstaltung hatte der Kreis Gerhard Wölwer eingeladen. Wölwer ist Dezernent beim Rheinisch-Bergischen-Kreis, der bereits vor einigen Jahren die eea-Zertifizierung durchlaufen hat. So konnte Wölwer aus der Praxis Tipps zum Prozess und zu den Abläufen geben und das Projekt in die Klimaschutzziele des Bundes und des Landes NRW einordnen.

Vom Kreis Siegen-Wittgenstein wurden in den vergangenen Jahren bereits viele Maßnahmen durchgeführt, um Energie effizienter zu nutzen und das Klima zu schützen. Dazu gehört das Integrierte Klimaschutzkonzept, das gemeinsam mit acht Städten und Gemeinden erarbeitet wurde. Aber auch die Kreishaussanierung in den Jahren 2007 bis 2010, durch die der Energieverbrauch enorm zurückgegangen ist. Und auch die Einführung des kostenfreien Schülertickets ist ein Beitrag zum Klimaschutz.

Für den Deutschen Städte- und Gemeindebund ist der „European Energy Award“ ein „hervorragendes Instrument, um kommunale Energie- und Klimaschutzpolitik strukturiert und nachhaltig umzusetzen“. Er ist ein internationales Qualitätsmanagementsystem und Zertifizierungsverfahren, das bereits seit mehr als zehn Jahren zahlreiche Kommunen in Deutschland und Europa auf dem Weg zu mehr Energieeffizienz unterstützt – „systematisch, partnerschaftlich“, so der Anspruch.

Deutschlandweit nehmen 277 Städte und Gemeinden sowie 45 Kreise derzeit am „eea“ teil, bei uns sind es Hilchenbach, Burbach, Bad Berleburg und Neunkirchen. Die Stadt Siegen beteiligt sich aktuell am Modellversuch „eea+“. Der Kreis ist offiziell zum 1. Mai in den Prozess eingestiegen.

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