(wS/red) Siegen 01.11.2018 | Extremen und Unbeweglichen zeigen, dass wir an Europa glauben
Der monatliche politische Stammtisch der Liberalen ist mittlerweile eine öffentliche und gut besuchte Veranstaltung, an dem die Menschen der Region angeregt und kontrovers über Politik streiten können. Gerne werden dazu auch externe Referenten eingeladen, wie jetzt der Spitzenkandidat der niederrheinischen Freien Demokraten, Dr. Michael Terwiesche. „Ich freue mich sehr, dass Dr. Terwiesche unserer Einladung nach Siegen gefolgt ist“, so der Kreisvorsitzende Peter Hanke, der die Organisation der Stammtische selbst durchführt. „Der Termin war gut abgestimmt, um sich hier mit uns und unserem örtlichen Koordinator des Europawahlkampfes, Guido Müller, intensiv über Europa auszutauschen. Wir wollen in den kommenden Monaten das Interesse an Europa weiter wecken und dafür sorgen, dass für diese wichtige Wahl vor allem die Wahlbeteiligung deutlich höher ausfällt.“
Terwiesche: Keine Verbote, sondern Innovationen
Michael Terwiesche, forderte in einem kurzen Impulsvortrag, dass bei der Europawahl der Mehrwert der Europäischen Union (EU) für die Bürgerinnen und Bürger herausgestellt wird. So sei die über 70 Jahre währende Friedensperiode in Europa im Wesentlichen auf den europäischen Zusammenschluss zurückzuführen. Außerdem wies Terwiesche darauf hin, dass ein Großteil der im Siegerland und in Wittgenstein hergestellten Waren ins EU-Ausland exportiert werde. Die EU sei also Ursache für Wohlstand und Arbeitsplätze. Ebenso biete die EU die Möglichkeit, sich im europäischen Ausland auszubilden, studieren und arbeiten zu können. Allerdings müssten die europäischen Institutionen demokratischer und bürgernäher werden. Terwiesche schlug daher vor, aus dem EU-Parlament ein Vollparlament mit Gesetzesinitiativrecht zu machen. Zudem sollten Wahlkreisabgeordnete direkte Ansprechpartner des Bürgers sein. Auch die Kommission müsse reformiert werden. Die Verkleinerung von 28 auf 15 Kommissare mit Zuständigkeiten, die die Kompetenzen der EU widerspiegeln, seien völlig ausreichend. Schließlich hat Terwiesche einen strategischen Masterplan ‚Zukunft Europa‘ gefordert. Damit solle gezielt in digitale Infrastruktur, künstliche Intelligenz sowie Forschung und Entwicklung investiert werden. Im Bereich des grenzüberschreitenden Umweltschutzes setzte Terwiesche nicht auf Verbote, sondern technische Innovation.
Müller: Europa keine Selbstverständlichkeit
Guido Müller, der Koordinator des Europawahlkampfes vor Ort, setzt für die Europawahl auf emotionale Themen: „Sich bewusstmachen, dass wir erstmals auf Dauer auf dem alten Kontinent in Frieden leben, das Kennenlernen und Miteinander verschiedener Nationen und Kulturen möglich ist und freie Grenzen spürbar sind, das alles ist doch nicht selbstverständlich und sollte uns so viel Wert sein, dass sich möglichst viele Menschen an der Europawahl beteiligen, um Extremen und Unbeweglichen aufzuzeigen, dass die Mehrheit in Deutschland an die Idee Europas glaubt.“ Den Ausstieg der Briten aus der Union akzeptiert Müller übrigens ohne Häme, folgt dieser doch einer demokratischen Entscheidung. Europa muss sich um seine Mitgliedstaaten bemühen und sollte die Europäische Idee nicht zu technokratisch und verwaltungslastig umsetzen, ist der Siegener Liberale überzeugt.
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