Fliedner Heim Weidenau – Mit 99 Jahren blüht die Freundschaft neu auf

(wS/red) Siegen-Weidenau 15.08.2019 | Magdalene Schuppener und Irmgard Krumme fanden sich im Weidenauer Fliedner-Heim wieder

Gesellig, gesprächig und beide 99 Jahre alt: Magdalene Schuppener und Irmgard Krumme kennen sich seit 15 Jahren. Schon bei ihrer ersten Begegnung waren sie sich gleich sympathisch. Im Weidenauer Fliedner-Heim kommen sie nun wieder zusammen. In der Einrichtung der Diakonischen Altenhilfe Siegerland frühstücken sie täglich gemeinsam, besuchen Veranstaltungen und plaudern gerne über vergangene Zeiten.

Als Magdalene Schuppener, zwei Monate jünger als Irmgard Krumme, vor ein paar Wochen in ihrem Rollstuhl durch den Flur ihres Wohnbereiches fuhr, entdeckte sie auf einem Türschild einen Namen, der ihr zuvor noch nicht aufgefallen war. „Ich las den Namen Krumme und dachte mir, dass das doch bestimmt die Irmgard sein muss“, erzählt die 99-Jährige lächelnd. Magdalene Schuppener klopfte, fuhr herein und ihre Vermutung bestätigte sich. „Wir begrüßten uns ganz herzlich und fingen gleich an von früher zu erzählen“, sagt Irmgard Krumme, die zu diesem Zeitpunkt erst ein paar Tage zuvor ins Fliedner-Heim einzog.

2004 nämlich, als beide noch zu Hause wohnten, lernten sich die Damen auf einer Geburtstagsfeier in Siegen kennen. „Bei der Cousine meines Mannes“, erzählt Magdalene Schuppener. Der aus Pommern stammenden gelernten Krankenschwester fiel die freundliche Art Irmgard Krummes gleich auf. Schnell verstanden sie sich gut, plauderten bei Kaffee und Kuchen. Irmgard Krumme: „Und wenn wir uns zwischenzeitlich nicht mal in der Stadt trafen, dann auf alle Fälle jedes Jahr auf dem Geburtstag der gemeinsamen Freundin.“ Als diese starb, ging der Kontakt zwischen den heute 99-Jährigen verloren.

Stolze 99 Jahre alt sind Magdalene Schuppener (links) und Irmgard Krumme, die sich im Weidenauer Fliedner-Heim wieder gefunden haben.

Nach dem Tod ihres Mannes lebte Schuppener einige Zeit alleine in Siegen. Als sie altersbedingt im Haushalt mehr Unterstützung benötigte, machte sich ein guter Bekannter von ihr auf die Suche nach einem für sie passenden Altenheim und schlug ihr das Fliedner-Heim vor. „Das gefiel mir gut, da wollte ich hin“, sagt sie. In der Weidenauer Einrichtung lebt sie nun seit drei Jahren und kennt sich so gut dort aus, dass sie Irmgard mit den Aktivitäten und Örtlichkeiten im Haus vertraut machte. Für Irmgard Krumme, die sich mithilfe eines Rollators fortbewegt, wurde der Heimplatz nach einem Sturz organisiert. Im Fliedner-Heim fühle sie sich wohl. „Hier gibt es so viele liebe Menschen, über deren Dasein man froh sein muss. Und Frau Schuppener hab ich nun auch bei mir“, lächelt sie. Bei jeder Veranstaltung, jeder Vorführung seien sie gemeinsam mit dabei. Ob Gymnastik oder Hausmusik „wir lassen nichts aus“, betont Magdalene Schuppener. Und durch die Zeit, die sie miteinander verbringen, wissen sie auch um die gegenseitigen Hobbys. „Frau Schuppener ist fleißig. Einmal kam ich in ihr Zimmer, da arbeitete sie an einer Decke. Ich hingegen bin da eher faul, lese lieber etwas im Bett“, so Irmgard. Magdalene Schuppener häkelt aus Leidenschaft gerne – am liebsten Patchworkdecken. Schon mehrmals fertigte sie ehrenamtlich auch Handarbeiten für den jährlichen Weihnachtsmarkt im Fliedner-Heim an – darunter Topflappen und Taschen.

Dass sie beide 99 Jahre alt sind, macht die Seniorinnen ein wenig stolz: „Das schafft nicht jeder, wohl Frau Schuppener?“, schmunzelt Irmgard Krumme. Und was die beiden sich für die Zukunft wünschen, ist, weitestgehend gesund und zufrieden und so lange wie möglich aktiv zu bleiben.

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