Siegen: Medizinstudierende machten sich eigenes Bild

(wS/red) Siegen 08.11.2019 | Studierende des Kooperationsstudiengangs „Humanmedizin Bonn-Siegen“ an der Universität Siegen und bei den Siegener Kliniken zu Gast.

„Wir haben in allen Kliniken aufgeschlossene und motivierte Ärztinnen und Ärzte erlebt, das war klasse. Man spürt die Lust, hier mit jungen Menschen zu arbeiten.“ Das war das Fazit der Medizin-Studierenden des neuen Studiengangs „Humanmedizin Bonn-Siegen“, die am 31. Oktober 2019 die Universität Siegen und die vier Siegener Kliniken besuchten. Geplant war der Termin schon lange – trotz der kritischen Begutachtung des Modellvorhabens „Medizin neu denken“ durch den Wissenschaftsrat (WR) kamen die Studierenden aufgeschlossen und mit Neugier nach Siegen. „Wir wollten uns ein eigenes Bild machen, viele waren auch noch nie in Siegen“, sagten die Studierenden bei der Begrüßung durch Rektor Prof. Dr. Holger Burckhart im Artur-Woll-Haus der Universität.

Besuch Bonn Intensiv – Blick in die Intensivstation in der DRK-Kinderklinik.

Der Besuchstag in Siegen sah einen Besuch in den einzelnen Kliniken des Modelprojekts vor. Dort erhielten die Studierenden Einblicke insbesondere in die hochtechnisierte Medizin wie Robotic und Hybrid-OP, aber auch in die Pädiatrie und das Bildungsinstitut für Gesundheitsberufe Südwestfalen in Siegen. Außerdem lernten sie die für die Lehre hochmotivierten Chefärzte kennen. Danach erfolgte ein Besuch auf dem Haardter Berg, Prof. Dr. Veit Braun (Prodekan Health Care der Lebenswissenschaftlichen Fakultät der Universität Siegen) und Prof. Dr. Bernd Pötzsch (Prodekan für Studium und Lehre der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn) begleiteten die Studierenden. Diese hatten viele Fragen im Gepäck: zu alltäglichen Themen rund um die Stadt Siegen, aber natürlich auch zu den Folgen des WR-Gutachtens.

Die Kritik des Wissenschaftsrates am Modellprojekt, speziell zur Zukunft des Studiengangs „Humanmedizin Bonn-Siegen“, hatte bei den Studierenden verständlicherweise für einige Verunsicherung gesorgt. Bisher war geplant, dass die Studierenden des Studiengangs „Humanmedizin Bonn-Siegen“ den ersten Teil des Studiums in Bonn absolvieren und zum 7. Semester, der klinischen Phase, nach Siegen wechseln. Prof. Burckhart erklärte dazu, dass es seitens des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft (MKW) und der beiden Universitäten nun Überlegungen gibt, das Medizinstudium über die komplette Dauer des Studiums in Bonn anzubieten – und mit Wahlmodulen aus Siegen zu ergänzen.

Besuch Bonn Diakonie – Prof. Dr. Veit Braun spricht vor den Studierenden im Diakonie Klinikum.

„Ich bin unverändert von dem Projekt überzeugt, es ist wichtig für unsere Region ganz konkret und als Beispiel für andere Regionen mit ähnlich demographischen Entwicklungen. Die Universität Siegen wird mit starken Partnern der Region, mit der Universität Bonn und dem Erasmus Medical Center Rotterdam unter Wahrung der Empfehlungen des Wissenschaftsrats und in enger Abstimmung mit der Politik das Projekt fortsetzen“, versicherte Prof. Burckhart.

„Wir sehen die Ausrichtung des Projektes weiter als sehr wichtig für uns und für NRW an. Deshalb unterstützen wir die Neuausrichtung voll und ganz und freuen uns auf die weitere Ausgestaltung“, sagte Prof. Dr. Bernd Weber, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn, der die Studierenden ebenfalls persönlich begrüßte.

Besuch Bonn bigs – Die Studierenden besuchten das Bildungsinstitut für Gesundheitsberufe Südwestfalen (BiGS), links Dr. Gebhard Buchal.

Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft (MKW) des Landes Nordrhein-Westfalen, hatte im Rahmen Veröffentlichung der Begutachtung erklärt, das Projekt fortsetzen zu wollen: „Die Zielsetzung des Modellvorhabens ‚Medizin neu denken‘ der Universitäten Siegen und Bonn wird vom Wissenschaftsrat als gesellschaftlich sehr relevant eingestuft. Deutlich kritisch sieht der Wissenschaftsrat den bislang beschrittenen Weg der Umsetzung. Die Hinweise und Empfehlungen der Gutachter helfen den Projektpartnern dabei, das Vorhaben an zentralen Stellen neu zu justieren.“

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