Sylvia Gabelmann (MdB/DIE LINKE) über die Schließung des Warmformwerkes Benteler in Siegen-Weidenau

(wS/Si) Siegen 23.07.2021 | Schließung des Warmformwerkes Benteler in Siegen-Weidenau nicht hinnehmbar – Beschäftigte setzen sich zur Wehr

Im kommenden Jahr soll das Warmformwerk Benteler Automobiltechnik inklusive der Benteler Laser Application in Siegen-Weidenau geschlossen werden. Das wurde den etwa 270 Betroffenen praktisch aus heiterem Himmel erklärt, bevor sie in ihren Urlaub entlassen wurden.

Sylvia Gabelmann, Bundestagsabgeordnete der Fraktion DIE LINKE. und Abgeordnete aus Siegen-Wittgenstein, spricht den Beschäftigten des Standortes ihre Solidarität aus und erklärt dazu: „Es handelt sich um 270 Existenzen und Familien, denen ein Teil oder ihre gesamte soziale Absicherung ohne Vorwarnung entzogen wird. Dass die Folgen jahrelangen Missmanagements auf höchster Ebene mal wieder auf Beschäftigte abgewälzt werden, muss verhindert werden. Besonders, nachdem diese bereits über längere Zeit Abstriche in Kauf genommen haben, und sich durch die Pandemie außerdem lange in Kurzarbeit befanden.“

Gabelmann weiter: „Es ist eine Unmöglichkeit, dass der Betriebsrat komplett umgangen wurde, und nicht versucht wurde, nach einer gemeinsamen Lösung zu suchen. Stattdessen kam die Nachricht über die Schließung im nächsten Jahr völlig überraschend. Das ist nicht hinnehmbar. Und ebenfalls nicht hinnehmbar ist, dass die Paderborner Geschäftsführung versucht, diesen Umstand durch Falschdarstellungen zu verschleiern.

Just an dem Tag, an welchem die drohende Schließung bekanntgemacht wurde, wurde ein neuer Standort von Benteler in Brasilien eröffnet. Für Manager, die Entscheidungen weitab von den eigentlichen Standorten und Beschäftigten treffen, eine einfache Rechnung: Deutlich schlechtere Arbeitsbedingungen, weniger Transparenz und Lohndumping machen Verlagerungen ins Ausland rentabler. Wen nur Profit und Shareholder Value interessiert, der sorgt sich nicht um einzelne Menschen, um die Vernichtung von Existenzen, um Familien, die in die Armut getrieben werden, oder um die Zerstörung eines Stückes Siegerländer Tradition. Umso wichtiger ist es, rein profitgesteuerte Entscheidungen nicht hinzunehmen, sich zu organisieren und gemeinsam zu kämpfen.

Wir möchten den Beschäftigten sagen: Gebt nicht auf, lasst euch vonseiten der Konzernzentrale nicht einschüchtern. Lasst euch nicht gegeneinander ausspielen und kämpft für einen gerechten und angemessenen Umgang mit dem Herzstück eines jeden Betriebes: der Belegschaft“.

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