TuS Ferndorf sucht die Lösung für den Klassenerhalt, 51 gute Minuten reichten nicht

(wS/Kr) Aue/Kreuztal 13.11.2021 | Der holprige Start in die 2. HZ kostete Ferndorf wahrscheinlich den Sieg

Fangen wir mit dem Lazarett vor dem Spiel an:

Jonas Faulenbach – ist bekannt, er wird uns lange fehlen

Lucas Puhl – Nimmt am Mannschaftstraining teil, es wird aber noch dauern

Josip Eres – kann einem leid tun, das, was man probieren wollte schlug fehl, er hat also weiterhin Probleme

Niklas Diebel – könnte eingesetzt werden, es war ja keine schlimme Verletzung, aber es wird für Aue noch nicht reichen

Kim Voss-Fels – Hat sich im Training eine Zehe gebrochen, man muss jetzt schauen, ob er operiert werden muss, was aber bei Zehenbrüchen eher selten gemacht wird.

Lucas Schneider – Hatte Probleme mit der Schulter, man wird sicher kurzfristig entscheiden, ob er spielen kann

Robert Andersson möchte sich und sein Team für die harte Arbeit bisher belohnen. Das geht nur, wenn die Fehlerquote gesenkt wird, die Abwehr wird immer besser, aber im Abschluss klemmt das Gaspedal noch ein wenig.

Er möchte, dass konzentrierter und aggressiver gespielt wird und das über weite Strecken, denn „nur so können wir gewinnen“.

Pressesprecher Roger Becker fügte ein, dass es immer so 5-10 Minuten in jedem Spiel sind, wo es nicht läuft und in der der Zeit fängt sich Ferndorf die Gegentore ein.

Und das sind dann meist die Tore, die uns letztendlich zum Sieg fehlen. Man weiß also, woran es liegt, man muss es halt auch umsetzen können und das soll möglichst schon gegen Aue klappen.

Andreas Bornemann 6 Tore / Foto: Andreas Domian

wirSiegen hatte nach dem Spiel Kontakt mit Jörn Persson und der sagte folgendes:

Wir kamen nicht gut ins Spiel rein, es stand schnell 3:1 für Aue. Wir fingen uns aber wieder, spielten eine Super 1. Halbzeit und gingen clever mit 4 Toren Vorsprung in die Kabine. Danach leisten wir uns 7 schlechte Minuten und fangen uns wieder einen 4:1 Lauf von Aue ein. In der 2. Halbzeit, stehen wir auch nicht gut in der Abwehr, führen 10 Minuten vor Schluss mit 2 Toren und verlieren am Ende unnötig mit 30:29 in Aue.

Zum Spiel:

Roger Becker sollte mit seiner Kurzanalyse recht behalten.

Unterm Strich war es ein spannendes und heißumkämpftes Spiel, aber der TuS Ferndorf ging wieder leer aus, es wurde nichts zählbares in die Sporttaschen gepackt.

Trotzdem, ein überragendes Spiel lieferte unser „Sylter Jong“ Jörn Persson ab, es war seine mit Abstand beste Saisonleistung. Er war bester Ferndorfer Torschütze mit tollen 7 Toren, dazu kamen von ihm auch noch 5 Vorlagen zu weiteren Treffern. Er dirigierte das Mittelfeld, suchte freie Räume, fand sie, gab den Ball weiter oder knallte das Spielgerät selbst zwischen die Sachsenpfosten.

Das trifft allerdings auch auf Valentino Duvancic zu, er stand sehr gut in der Abwehr und  erzielte 4 wunderbare Tore vom Kreis, zwischen der 40. und 43. Minute war es ein perfekter Dreierpack. Mit seinen ersten 3 Toren brachte er den TuS immer mit 1 Tor in Führung (18:19, 19:20 und 20:21), sein 4. Tor war das 29:29 in der 59. Minute, aber es sollte nicht reichen.

Nach dem Spiel bestätigte uns Trainer Robert Andersson diese Meinung auch, er war mit Jörn und „Tino“ seehr zufrieden.

Das Spiel begann mit Nervosität auf beiden Seiten, bis dann Lukas Siegler in der 3. Minute das 0:1 markierte. Doch die Antwort ließ nicht lange auf sich warten, kurz danach kam der Ausgleich, ein verwandelter Siebenmeter und noch ein Feldtor und schon las man ein 3:1 auf der Anzeigetafel. In der 9. Minute verkürzte Mattis Michel mit seinem einzigen Treffer des Spiels auf 3:2, dem umgehend ein Siebenmeter für die Sachsen folgte, es war schon der 3. Siebenmeter gegen Ferndorf seit Spielbeginn.

Jetzt kam der TuS besser ins Spiel , mit sehr viel Bewegung im Angriff erzielte Ferndorf durch Andreas Bornemann und Tim Rüdiger das 4:4 in der 11. Minute, das waren natürlich wenig Tore für diese Spielzeit, aber das sollte sich ändern.

Trainer Robert Andersson ist im Moment nicht zu beneiden. Foto: Andreas Domian

Trainer Robert Andersson zu wirSiegen

Klar tun die 8-9 Min. zu Beginn der 2. HZ weh mit nur einem Tor. Aber vorne haben wir auch zu viele Zweikämpfe/Eins gegen Eins verloren und unsere Abwehr hat in der 2. Halbzeit ein paar Bälle zuviel über den Kreis bekommen.

Denn es waren in dieser 1. HZ zwei Spieler, die diesem Spiel ihren Stempel aufdrückten, denn es gab „endlich Feuer aus dem Rückraum“. Eine steife Brise wehte von Sylt herüber in Form von Jörn Persson, dem „Sylter Jong“ und vom Ironman Andreas Bornemann, sie erzielten mehr als die Hälfte aller Ferndorfer Tore in der 1. HZ. Zu ihnen gesellte sich auch noch Julian Schneider, als er reinkam, gab es noch einmal einen richtigen Schub, die Sachsenabwehr wurde durcheinandergewirbelt und Ferndorf war nun „richtig drin“.

Als Julian in der 20. Minute das 10:10 erzielte gab es einen Bruch im Sachsenteam, die Konzentration ließ nach, Ferndorf spielte sein Ding und als Jörn Persson dann nur 3 Minuten später die 2. Führung nach dem Start von Siegler erzielte, es war das 12:13, kam kaum noch Gegenwehr vom Gastgeber, man erzielte in der 25. Minute noch das 13:13, aber das war`s auch in der 1. HZ. Ein Ferndorfer Vierpack von Julian Schneider, 2 x Rutger ten Velde und wiederum Jörn Persson beendete die und erstaunte Sachsenaugen sahen ihr Team mit einem 13:17 zum Pausentee gehen.

EHV-Aue-Trainer Stephan Swat kommentierte es in der Halbzeitpause so:

-17 Gegentore sind zuviel gegen so eine Mannschaft-

Wir wissen nicht, was Sachsencoach Stephan Swat seinen Jungs in der Kabine vorgebetet hat, aber es wirkte. Der TuS hatte Anwurf, es gab ein Anspiel an den Kreisläufer, der aber nicht ankam, danach verwarf Ferndorf noch zwei mal und diese leichtfertig vergeben Chancen nutze Aue eiskalt und münzte jeden Fehler in Tore um. So verwundert es auch nicht, dass es in der 34. Minute nur noch 16:17 stand, die Sachsen waren wieder da, obwohl sie in der gleichen Minute Kevin Ruch durch eine Rote Karte (nach 3×2 Minuten) verloren haben. Aus der Drehung heraus erzielte nun Julian Schneider ein sehenswertes Tor, doch der Gegner konterte eiskalt. Als Aue in der 39. Minute das 18:18 erzielte, legte Robert Andersson die grüne Karte auf den Zeitnehmertisch und auch das wirkte, denn der Tordrang von Aue war gestoppt bzw. Ferndorf legte bei jedem Treffer nach und lag so immer in Führung ( 18:19/40. Min, 19:20, 20:21, 21:23, 22:24 und 24:25/51.Min).

Großen Anteil daran hatte der Youngster im TuS-Team, nämlich der 19-jährige Valentino (Tino) Duvancic, zwischen der 40. und der 43. Minute legte er drei tolle Kreisläufertore ins Sachsennest. Doch in der 53. Minute drehte Aue nach einem Doppelpack den Spieß um und lag fortan mit 1 Tor vorne ( 26:25, 27:26, 28:27 und 29:28).

Jörn Persson 7 Tore / Foto Verein

TuS-Trainer Robert Andersson

Es war das erwartete enge Spiel, wir haben eine sehr gute 1. HZ gespielt. Grundsätzlich geht es bei uns um Kleinigkeiten und da hapert es im Moment bei uns und daran müssen wir arbeiten. Wir wollen gewinnen, denn wir brauchen die Punkte, haben aber unsere Chancen nicht genutzt, auch wenn Möglichkeiten da waren. Aue hat verdient gewonnen und wir müssen weiter hart arbeiten.

Ferndorf hatte nun auch Pech, Leitwolf Bornemann markierte in der 58. Minute noch das 28:28, doch in der gleichen Minute musste Branimir Koloper nach einem Foul vom Feld und Aue verwandelte den Siebenmeter zum 29:28. Doch wieder stand „Tino“ Duvancic parat, er bekam den Ball und versenkte ihn aus 6m zum 29:29, das war alles nichts für schwache Nerven.

Wäre jetzt Schluß gewesen, wären beide Teams wohl zufrieden gewesen, aber es sollte nicht sein. 59:02, Aue hält einen Wurf vom TuS, 59:06, Goncalo Ribeiro überwindet den TuS-Keeper und erzielt das 30:29. 59:17, Ferndorf wechselt einen 7. Feldspieler ein, bekommt auch noch einen Freiwurf, der aber vom Gegner geblockt wurde, Ende, Aus, Vorbei, Ferndorf verliert nach einem über weite Strecken guten Spiel unglücklich und das Licht am Ende des Tunnels wird schwächer. Knackpunkt war wohl der schlechte Beginn zur 2. HZ, wo Ferndorf innerhalb von 8-9 Minuten nur einen Treffer erzielte.

Auf dem Spielfeld vermisste  man allerdings auch Simon Strakeljahn, er kam gar nicht zum Einsatz und eine Verletzung ist uns nicht bekannt!? Lucas Schneider (leichte Schulterprobleme) und Lukas Siegler hatten auch nur einen Kurzeinsatz, alle 3 hätten vielleicht für Entlastung sorgen können. Jetzt zu behaupten, dass Ferndorf dann gewonnen hätte wäre nur Spekulation, also lassen wir es.

Unsere Keeper kamen auf insgesamt 10 Paraden Tim Hottgenroth auf 8 und Kai Rottschäfer auf 2, beim EHV waren es 12 Paraden, das glich sich also weitgehend  aus.

Torschützen:

Jörn Persson 7

Andreas Bornemann 6

Julian Schneider, Rutger ten Velde und Valentino je4

Tim Rüdiger 2

Mattis Michel und Lukas Siegler je 1

Die Fehlerquote ist insgesamt gesunken, die Mannschaft wirkte stabiler, aber die Konstanz für 60 gute Minuten fehlt noch. Die nächste Chance, einen Sieg einzufahren hat das Team beim Heimspiel am 20. November gegen die HSG Nordhorn-Lingen.

Ob vielfach geforderte, zeitlich begrenzte Neuverpflichtungen, bekannt/geplant sind, ist uns derzeit nicht bekannt.

 

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