„Alte und Neue Heimat“ – Eröffnung der Fotoausstellung am 22. März im Hilchenbacher Rathaus

(wS/hi) Hilchenbach 14.03.2022 | Heimat ist vielfältig. Es ist mehr als ein „Ort“, an dem man aufgewachsen ist.

Das zeigt auch die Fotoausstellung „Alte und Neue Heimat“, die der Fachdienst Soziales
und Integration der Stadt Hilchenbach organisiert hat. Zur offiziellen
Ausstellungseröffnung am Dienstag, 22. März 2022, um 17:00 Uhr im Rathaus der
Stadt Hilchenbach sind Interessierte herzlich eingeladen. Treffpunkt ist vor dem
Ratssaal. Es gelten die dann aktuellen Corona-Bestimmungen, voraussichtlich also
die „3-G-Regel“.

Insgesamt haben sich 20 Frauen, Männer und Familien aus unterschiedlichen
Ländern, wie Afghanistan, Ungarn, Tunesien, Marokko, Syrien, aus dem
Aserbaidschan, Pakistan, Eritrea, Guinea, aus dem Iran, Irak und der Türkei an dem
Projekt beteiligt und ihre Geschichte über Heimat erzählt.

„Besonders schön war es für uns, altbekannte Gesichter wieder zu sehen – gerade in
Corona-Zeiten war der Kontakt zu vielen Menschen abgebrochen. Umso schöner war
es nochmal mit ihnen ins Gespräch zu kommen, auch unabhängig von dem
Fotoprojekt“, erzählt Verena Simonazzi vom Fachdienst Soziales und Integration.

Die Fotos sind an verschiedenen Plätzen in Hilchenbach entstanden, welche die
Teilnehmenden selbst ausgesucht haben – gängiger Favorit war rund um das
Rathaus der Marktplatz, die Gerichtswiese, der Brunnen und auch die Stadtbücherei.

Bei Schnee, Regen, Nebel und zuletzt auch Sonne lief das Projekt von Oktober 2021
bis die letzten Fotos am 4. März dieses Jahres gemacht worden sind. Immer mit
dabei: Ein brauner Koffer. Darin wurden die Gegenstände der Teilnehmenden, die
sie an „Heimat“ erinnern, fotografisch festgehalten.

„Heimat. Das ‚Gefühl der Zugehörigkeit‘ zu einem Ort, der Ort, an dem die Familie
lebt, wo man aufgewachsen ist, der Ort an dem man sich sicher fühlt und einem
Stabilität gibt. Heimat kann für jeden von uns etwas Unterschiedliches bedeuten und
trotzdem finden wir viele Gemeinsamkeiten. Heimat ist daher nicht nur auf den Ort
oder das Land bezogen, wo man herkommt, sondern viel mehr! Heimat hat etwas mit
Gefühlen zu tun, sie ist dort, wo man sich geliebt fühlt und akzeptiert wird –
Zusammen sind wir Heimat“, heißt es aus dem Fachdienst Soziales und Integration.

In kurzen Geschichten erzählen die teilnehmenden Menschen von den
Schwierigkeiten des Ankommens in einem neuen Land, einer neuen Stadt und in
einer vorher unbekannten Gesellschaft. „Wenn mich jemand fragt woher ich komme,
dann antworte ich: Ich komme aus einem Land, das tiefe Wunden in sich birgt […].“,
schreibt ein Teilnehmer.

Manche dachten, dass sie nach ein paar Monaten wieder zurückgehen. Für andere
war es schon länger ein Traum nach Deutschland zu kommen. Sie erzählen von
Erinnerungen und von dem, was anders oder einfacher ist. Sie schreiben über das,
was sie an dem Land, in dem sie geboren und aufgewachsen sind, vermissen. Ihre
Kinder, Familienangehörigen, Freunde und die gemeinsame Zeit die miteinander
verbracht wurde. Es sind andere Nachbarschaftsverhältnisse und vor allem
Traditionen welche mit der Heimat verbunden sind.

Einige haben Fotos und Musikinstrumente über den langen Weg nach Deutschland
mitbringen können, andere lassen sich von der Familie Kleidung oder andere
Gegenstände, ein „Stück Heimat“, nach Hause schicken. Und manchmal erinnert
auch nur ein Olivenbaum, den man irgendwo sieht, an Heimat. „Wenn ich mich hier
mit den Büchern beschäftige, dann fühle ich mich wieder ein wenig wie zu Hause“,
schreibt ein Teilnehmer.

Trotz der Schwierigkeiten, sich beispielsweise ein neues Leben von Grund auf
aufzubauen, Gefühlen von Heimweh und der Eingewöhnung haben diese Menschen
hier eine neue Heimat gefunden. „Alles war anders und ungewohnt. Aber jetzt fühle
ich mich in Deutschland wohl und es ist meine zweite Heimat geworden.“

Zur Begrüßung der Ausstellung hält Bürgermeister Kyrillos Kaioglidis eine kleine
Eröffnungsrede. „Danach werden wir uns gemeinsam die Bilder anschauen,
gemeinsam ins Gespräch kommen und einen schönen Nachmittag verbringen. Wir
freuen uns darauf und freuen uns sehr über interessierte Besucherinnen und
Besucher“, lädt Verena Simonazzi ein.

Übrigens: Wer am 22. März keine Zeit hat, zur Eröffnung zu kommen, kann sich die
Ausstellung noch bis zum 10. August während der Öffnungszeiten im Hilchenbacher
Rathaus anschauen.


In einem braunen Koffer wurden die Gegenstände der Teilnehmenden, die sie an
„Heimat“ erinnern, fotografisch festgehalten.

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