(wS/di) Siegen 06.04.2022 | Einrichtungsleiterin tritt Ruhestand an – Bewegende Worte und Musik von Geschäftsführung, Kollegen und Weggefährten
„Alles wirkliche Leben ist Begegnung“: Wie ein roter Faden zog sich dieses Zitat des Religionsphilosophen Martin Buber durch die Abschiedsfeier, die zu Ehren von Marianne Braukmann im Fliedner-Heim in Siegen-Weidenau stattfand. Mitglieder der Geschäftsführung der Diakonischen Altenhilfe Siegerland, enge Weggefährten und zahlreiche Kollegen ließen dieses „wirkliche Leben“ mit guten Worten, viel Musik, ausgefallenen Geschenken und auch einigen Abschiedstränen Realität werden – ganz im Sinne der Neu-Ruheständlerin.
22 Jahre lang war Marianne Braukmann Teil der „Diakonie-Familie“, wie Bernd Spornhauer ausführte. „Das Leben bedeutet für Marianne Braukmann immer, auch zu lernen“, so der Geschäftsführer der Diakonischen Altenhilfe Siegerland. Einige Ausbildungen, unter anderem als Gemeindepädagogin, Erzieherin, Gemeindediakonin und in der Altenhilfe hatte sie bereits absolviert, als sie 1999 als Fachkraft im Fliedner-Heim angestellt wurde. Einige weitere berufliche Stationen – unter anderem als Qualitätsbeauftragte und Pflegedienstleitung – sollten noch folgen, bis sie im Oktober 2013 die Einrichtungsleitung in Siegen-Weidenau übernahm. „Sie haben das Fliedner-Heim zu einem lebendigen, offenen Haus werden lassen, in dem als große Familie zusammengearbeitet wird. Dafür gilt ihnen mehr als nur ein großes Dankeschön“, so Spornhauer. Ein ganz persönliches Geschenk hatte er deshalb noch vorbereitet – einen Spiegel, der bislang in seinem Büro stand, „und der Ihnen immer so gut gefallen hat“, erklärte der Geschäftsführer. Garniert mit einem Zitat von Franz Kafka überreichte er ihn nun als Präsent: „Jeder, der sich die Fähigkeit erhält, Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.“
Geschenke hatten auch die Mitarbeiter für ihre scheidende Chefin vorbereitet. Etwa, in musikalischer Form. Eigens zum Abschied hatten sich „Die fabelhaften Fliedner-Girls“ gegründet. Bestehend aus Ruth Stücher, Jutta Thimm und der Moderatorin der Veranstaltung Andrea Schäfer-Bottenberg brachten die Formation Stücke wie „Summer and Winter“ oder „For my friends“ zu Gehör. Und beim Song-Medley „Gute Nacht, Freunde“, stellte sich ein großer Chor aus Mitarbeitenden zum Abschiedsgesang auf.
Marianne Braukmann verfolgte all diese Darbietungen von ihrem Thron aus, den ihr die Organisatoren zentral auf der Bühne platziert hatten. Dort „empfing“ sie auch ihre Gäste, die in großer Zahl Geschenke überreichten, wie etwa Blumen, Bücher, Bilder und einige Briefumschläge, gefüllt mit finanziellen Zuschüssen für ihr jüngst angeschafftes E-Bike. Mit diesem Hobby möchte sie in den Ruhestand starten: „Ansonsten ist es mein Ziel, erst einmal nichts vorzuhaben. Ich bin darauf gespannt, wie sich dieses Nichts anfühlen wird.“
Die Nachfolge im Fliedner-Heim wird Christina Berg antreten. Bei der Diakonischen Altenhilfe Siegerland ist sie keine Unbekannte. Sie hat bereits im Sophienheim und im Altenzentrum Freudeberg gearbeitet. Gemeinsam mit Marianne Braukmann leitete sie vor drei Jahren den Seniorenwohnpark Kreuztal-Krombach. Die Geschicke dieses Hauses der Diakonischen Altenhilfe Siegerland leitet künftig Ariane Lindner. Auch sie reihte sich in den Gratulantenreigen der Abschiedsfeier ein. Ebenfalls kurze Grußworte sprachen zudem Pfarrer Martin Hellweg von der evangelischen Kirchengemeinde Siegen-Weidenau sowie Christa Kwirand für die Ehrenamtlichen des Fliedner-Heims.