Hans und Hanna Achenbach-Ausstellung im 4Fachwerk-Museum in Freudenberg eröffnet

(wS/4f) Freudenberg 10.11.2022 | Retrospektive auf das Werk eines bekannten Siegerländer Künstler-Ehepaars

Mit einer umfänglichen Werkschau erinnert das 4Fachwerk-Museum an das Künstler-Ehepaar Achenbach. Der Kuratorin der Ausstellung, Dr. Ingrid Leopold, ist es gelungen, eine große Exponate-Auswahl zusammen zu tragen, womit umfassend die künstlerische Vielfalt und das Können von Hans und Hanna Achenbach deutlich werden. Zeitzeugen sahen in ihnen einst die „profiliertesten Vertreter der Siegerländer Künstlerschaft“.

Ihren gemeinsamen Siegerländer Lebensweg begannen Hans und Hanna Achenbach in (Netphen-) Obernau. Ein wohl gesuchter und gefundener Sehnsuchtsort. „Den Reichtum des einfachen Lebens hat Hans Achenbach an der Quelle aufgesucht,“ porträtiert Hans Löw den Künstler 1953. Die Wahl der Umgebung, die Einsamkeit des Siegerländer Lebens, dürfte ein Wesensbekenntnis sein, heißt es bei ihm weiter.

Die Einfachheit ihrer Umgebung bestätigte Dr. Martin Grotepaß über seine Großeltern Achenbach am Eröffnungsabend der Ausstellung: „Die Einrichtung war spartanisch, überall standen Bilder herum. An Zank und Streit kann ich mich nicht erinnern, aber an die Großherzigkeit und liebevolle Zuwendung von Oma und Opa, auch den Mitmenschen gegenüber.“ Bis heute erinnert er sich gerne an die sonntäglichen Besuche dort.

„Der Start in den Berufsalltag als freischaffendes Künstlerpaar war anfänglich nicht leicht, aber anderes hatten sie nicht erwartet, – sie waren zufrieden und genügsam. Die persönlichen Ansprüche an ihr Leben waren bescheiden. Der erste größere Auftrag war die Gestaltung der Kirchenfenster in Dorlar bei Wetzlar,“ führte Dr. Ingrid Leopold in ihrer Vernissage-Ansprache aus.

Hanna Achenbach (Maria Johanna Junemann) erblickt am 2. Dezember 1892 in Dortmund das Licht der Welt. Wilhelm Ludwig Hans Achenbach, so sein vollständiger Name, ist am 3. März 1891 in Ohle (Plettenberg) geboren. Nach dem Besuch des Siegner Realgymnasiums studiert er an der Kunstakademie Düsseldorf, später an den Kunstgewerbeschulen Düsseldorf und Wuppertal.
Hans Achenbach engagiert sich früh beim 1922 gegründeten Arbeitskreis Siegerländer Künstler (ASK). In den Nachkriegsjahren sind beide dann über Jahrzehnte bei den ASK-Ausstellungen regelmäßig vertreten, Hans Achenbach bezeichnet die Presse als „Nestor der Siegerländer Künstlergemeinschaft“ „Er ist als Künstler konsequent seinen Weg gegangen,“ sagt sein Kollege Theo Meier-Lippe über ihn.

Die Betrachtung der Natur, von Landschaften und Tieren, das Beobachten des nahen Umfeldes der Menschen, ihre Arbeitsgewohnheiten im Jahresverlauf verbinden Hans und Hanna Achenbach, die jedoch zu jeweils ganz eigenständigen charakteristischen Ausdrucksformen finden. Den Reichtum des einfachen Lebens habe Hans Achenbach an der Quelle aufgesucht.Hier dokumentiert sich die Seelenverwandtschaft des Künstlerehepaars. Denn: „Das einfache Leben in ihrem Umkreis regte sie zu vielen starken Bildern an,“ heißt es über Hanna Achenbach.

Das vielfältige Siegerländer Leben verewigt Hans Achenbach ebenso auf zahlreichen Kalenderblättern, die in den Ausgaben des „Siegerländer Heimatkalenders“ erschienen sind.
Die Ausstellung zeigt ebenso eine Reihe christlicher Motive. „Die christliche Ethik war ihnen sehr wichtig,“ berichtet dazu Dr. Martin Grotepaß über die Einstellung der Großeltern. Über das Zerwürfnis zwischen Katholiken und Protestanten hätten sie sich sehr geärgert.

Kuratorin Dr. Ingrid Leopold bei ihrem Eröffnungsvortrag

Dr. Martin Grotepaß erinnert sich bei der Vernissage an seine Großeltern

Die Ausstellung „Hans und Hanna Achenbach – ein Künstlerehepaar aus dem Siegerland“ wird bis zum 22. Januar 2023 im 4Fachwerk-Museum zu sehen sein. Der Eintritt beträgt drei Euro. Das Museum ist mittwochs, samstags und sonntags von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet. Sonderführungen können abgesprochen werden.

Mehr Infos auch auf 4fachwerk.de
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