Frenetischer Beifall für die Maxim Kowalew Donkosaken

(wS/hgm) Hilchenbach 27.01.2023 | War das ein stimmgewaltiges Konzert! Rund 200 Zuhörer waren am vergangenen Donnerstag in die Ev. Kirche Hilchenbach gekommen – ein überwiegend älteres Publikum. Schade eigentlich, denn das Repertoire der Maxim Kowalew Donkosaken hätte sicherlich auch unter jüngeren Menschen Emotionen geweckt. Wann hört man denn sonst solch phantastische Stimmen?
Ohne die bestimmt guten Leistungen der Sänger unserer heimischen Männerchöre mindern zu wollen: An diese Dynamik kommt mit Abstand keiner unter ihnen heran.

Von der laut ihrer Homepage www.kosaken.de 12-köpfigen Formation waren zum Konzert in Hilchenbach einschließlich ihres Dirigenten Ihar Chardyntsev (Dirigent und 2.Tenor) sieben Sänger vertreten. Leiter der Donkosaken ist der in Danzig geborene Diplomsänger Maxim Kowalew, der 1994 in einen Chor eintrat, aus dem sich später quasi die „Maxin Kowalew Donkosaken“ herauskristallisierten. Ein Chor, der auch in Hilchenbach den Geist der Unvergänglichkeit Russlands beleuchtete, die Weiten der Tundra, mal melancholisch und besinnlich, dann wieder spritzig-fröhlich.

Jeder einzelne Sänger ist gleichzeitig auch ein Solist und trat je nach Art und Gestaltung des betreffenden Stückes in den Vordergrund. Ungewöhnlich ist auch die Disziplin des Chores, der in eine strenge, oft militärisch anmutende Hierarchie aufgegliedert ist, ohne nie einen laxen Eindruck zu hinterlassen. Die aus Weißrussland stammenden Sänger brachten überwiegend ukrainische Gesänge zum Vortrag, darunter, „Himmel und Erde“, Freut euch ihr Menschen“ (ein Gesang aus Georgien). Überwältigend auch die Komposition „Abendglocken“, die der Zuhörerschaft fast den Atem stocken ließ.

Der Stimmumfang der Donkosaken umfasst 1. und 2. Tenorstimmen über moderaten Bariton bis hin zum Bass-Bariton und Basso Profondo. Buchstäblich hätte man mit einer Lampe in die einzelnen Stimmen hineinleuchten können – und nichts unreines gefunden.
Es folgte eine zehnminütige Pause, in der so manche CD an den Mann (oder die Frau) gebracht wurde, und im 2. Teil des Konzertes ging regelrecht die Post ab. Hatten die Donkosaken bis dahin ihr Repertoire a capella vorgetragen, so erfolgte im 2. Teil die Begleitung auf dem Bajan, wobei es sich um ein chromatisches Knopfgriff-Akkordeon ohne das typische Tremolo-Register handelt. Dessen Klang ähnelt vielmehr dem einer Oboe oder Querflöte, gut passend zum Charakter derentsprechenden Stücke. Einfach hervorragend das „Wolgalied“ aus der Operette „Der Zarewitsch“ von Franz Lehár, später ein ukrainisches Volkslied und gegen Ende des Konzertes die weltberühmte „Kalinka“ unter kräftigem Mitklatschen. Inzwischen applaudierte das Publikum im Stehen, Standing Ovations waren an der Tagesordnung.

Das Publikum war derartig überwältigt, dass es nicht die Kirche verlassen wollte, und mit dem voller Inbrunst dargebotenen „Guten Abend, gute Nacht“ verabschiedeten sich die Donkosaken, die als Freunde gekommen waren und als Freunde wieder von dannen zogen.

Text und Fotos (mit freundlicher Genehmigung der Donkosaken): Hans-Gerhard Maiwald

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