Runder Tisch „Energiearmut“: Auftaktgespräch hat stattgefunden

(wS/si) Siegen 07.02.2023 | Die hohe Inflation und vor allem die steigenden Energiekosten drohen die Überschuldung deutscher Privathaushalte in die Höhe zu treiben. Daher möchten Landrat Andreas Müller und Julian Sturm, Leiter der Beratungsstelle Siegen der Verbraucherzentrale NRW, gemeinsam mit wichtigen Partnern aus der Region Gegenstrategien entwickeln, um betroffene Personen und Familien zu unterstützen, Überschuldungen zu vermeiden und soziale und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Ein erstes Treffen des Runden Tisches „Energiearmut“ hat jetzt stattgefunden.

Teilgenommen haben unter anderem Vertreterinnen und Vertreter der Kreisverwaltung, der Stadt Siegen, des Jobcenters, der Versorgungsbetriebe und der regionalen Sozialträger und Beratungsstellen. Bei dem Auftaktgespräch wurde deutlich, dass in absehbarer Zeit viele Menschen vor große finanzielle Hürden gestellt werden. Aktuell sind die steigenden Energiekosten zwar schon ein Thema, die finanziellen Belastungen durch die monatlichen Abschläge und die Jahresendabrechnung stehen aber erst noch bevor. Beratungen und Unterstützungsangebote sollten daher möglichst greifen, bevor die Probleme zu unüberschaubar werden. „Es handelt sich hierbei um ein globales Problem, auf das wir gemeinsam eine regionale Antwort geben müssen“, betont Matthias Vitt, Vorstand des Caritasverbandes Siegen-Wittgenstein, bei der ersten Sitzung des Runden Tisches.

Die Mitglieder sehen gemeinschaftlich die dringende Notwendigkeit, so zeitnah wie möglich Hilfsangebote auf die Beine zu stellen. „Viele Menschen scheuen sich, konkret nach Hilfe zu fragen. Daher sollten die Angebote möglichst niedrigschwellig, also schnell und unbürokratisch, an die betroffenen Personen herangetragen werden“, sagt Katharina Batz, Vorsitzende des VdK Kreisverbandes Siegen-Olpe-Wittgenstein. Die Mitglieder des Runden Tisches „Energiearmut“ möchten daher ihre schon bestehenden Kompetenzen bündeln und auf vorhandene Netzwerkstrukturen zurückgreifen. Worst-Case-Szenarien wie Strom- und Gassperren oder gar Wohnungsverluste aufgrund nicht mehr bezahlbarer Rechnungen sollen unbedingt vermieden werden.

„Wir möchten vorausschauend handeln und den Menschen, die reale Sorgen und Existenzängste haben, so schnell wie möglich und auf möglichst unkomplizierte Weise helfen“, so Landrat Andreas Müller. „Auf welche bestehenden Strukturen, z.B. regionale Beratungsstellen, können wir zurückgreifen? Wie können Hilfsangebote vereinfacht werden, beispielsweise durch schnellere Entscheidungsprozesse oder kürzere Wartezeiten? Auf welchem Weg können wir die betroffenen Personen am einfachsten erreichen?  Das sind Fragen, auf die wir jetzt gemeinsam Antworten finden müssen.“

In Kürze wird der Runde Tisch „Energiearmut“ erneut zusammenkommen. Dann soll es darum gehen, konkrete Lösungen und deren zielgerichtete Umsetzung auszuarbeiten.

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