„Ene mene meck und du bist weg“, der TuS Ferndorf erhält zu Hause eine deftige Klatsche und verliert mit 17:27

(wS/red) Ferndorf/Vinnhorst 22.04.2023 | „ene mene meck und du bist weg“

„Raus bist du noch lange nicht“…… So kennen wir es aus einem Abzählreim und wir haben es mal auf dieses Spiel übertragen. Wie schaut es denn nun aktuell aus (??), Ferndorf hat 8 Spiele zu absolvieren, die ersten zwei davon haben sie hinter sich und sie haben beide verloren. Gut, es waren die zwei wohl am stärksten eingeschätzten Gegner und Ferndorf bekam auch direkt mit ihnen zu tun.

„Raus“ sind sie grundsätzlich natürlich noch nicht, und die anderen werden ebenso ihre Fehler machen, aber es hat sich an der Leistung nichts verändert. Nach jedem Spiel werden die gleichen Fehler bemängelt. Einmal sind es die Torhüterleistungen, dann die vielen Fehlwürfe und dann wieder die vielen technischen Fehler – eine Kombination davon oder alle drei auf einmal. Und die 17 Tore lassen einen doch ins Grübeln kommen. Normalerweise werden so viele Tore in einer Halbzeit erzielt, aber hier waren es ganze 60 Minuten. Nach zwei Spieltagen kann man die Gäste bedenkenlos zum Kreis der Aufsteiger in die 2. Bundesliga zählen, denn sie waren uns, zumindest in der zweiten Halbzeit, haushoch überlegen.

Ferndorf wurde vor 1260 Zuschauern (Hallenrekord) praktisch demontiert, und alles, was an anderen Spieltagen in der abgelaufenen Saison hervorragend klappte, war hier nicht mehr vorhanden. Einzig und allein Tim Hottgenroth im Kasten bewahrte uns vor einer noch höheren Niederlage. Er fischte bei seinen 11 Paraden sogar einen Siebenmeter von der Linie. Mit 27 Toren haben bisher nur wenige Mannschaften in der Stählerwiese gewonnen. Gestern war es der Fall, und der Abend sollte schnell aus den Köpfen der Spieler gestrichen werden. Tim Hottgenroth kam schon in der 13. Minute für Lucas Puhl, der weiterhin in einem Formtief steckt. Bester Torschütze war Rechtsaußen Josip Eres, der dem Gästekeeper 6 Dinger einschenkte, davon waren allerdings auch 2 Siebenmeter, die er verwandelte, nachdem Marvin Mundus in dem Bereich Pech hatte. Josip Eres war allerdings auf seiner eigentlichen Position auch nicht so erfolgreich wie sonst. Der sehr gute Keeper Stefan Hanemann im Gästetor vereitelte so einiges.“

Aber nicht nur bei ihm: Keeper Hanemann hatte unzählige Paraden und ließ die Ferndorfer verzweifeln, was die Gastgeber verunsicherte und in hohem Maße beeinflusste. In der ersten Halbzeit sahen wir fast komplett zwei Mannschaften auf Augenhöhe, beide mit einer kampfstarken Abwehr. Deswegen lässt sich dieser Einbruch in der zweiten Halbzeit nicht wirklich erklären. Beim 10:13 zur Halbzeit sahen wir von beiden Teams wenig Tore. Daran kann man schon ermessen, wie gut diese beiden Abwehrreihen standen. Die guten Offensivaktionen beider Teams endeten in der ersten Halbzeit im Abwehrverbund beider Mannschaften.

Ferndorf fand auch in der zweiten Halbzeit keine Mittel gegen die guten Leistungen von Vinnhorst am Kreis. Sechs Tore erzielten die Kreisläufer, einer von ihnen verletzte sich dabei und wird ausfallen. Gute Besserung von dieser Seite. Aber Ferndorf traf es noch schlimmer: Mattis Michel verletzte sich ebenso, und man sah ihn später auf Krücken gestützt gehen. Kein gutes Omen für die nächsten Spiele. Untersuchungen werden erfolgen, aber es sah nach einer  Knöchelverletzung aus. Somit hätte unser TuS in Valentino Duvancic den noch einzig verbliebenen Kreisläufer für die restlichen Spiele.

Überraschend war zudem, dass die Spieler, die sonst mehrere Treffer erzielen, fast leer ausgingen (Fanger, Mundus, Obermann, Persson je 1). Andere Spieler kamen jedoch auch zu wenig Einsatzzeiten, wie z. B. Polishchuck, Karaula, Reimann und Hecker.

Ja, der TuS Vinnhorst spielte hervorragend und Ferndorf hatte in der zweiten Halbzeit keine Antwort darauf. Die Fehlerquote der Gastgeber war zu hoch und der Gegner bestrafte sie umgehend. Deshalb geht der Sieg des TuS Vinnhorst sogar in der Höhe in Ordnung. Vor dem Spiel sprach Robert Andersson von der Notwendigkeit, Lösungen zu finden, um Vinnhorst zu besiegen. Leider wurde dies und auch anderes nicht umgesetzt. Nun ist es Pflicht, am kommenden Samstag (29.04.) die ersten zwei Punkte in Braunschweig zu holen.

Tor: Lucas Puhl, Tim Hottgenroth (11 Paraden)

Torschützen:

Josip Eres 6

Valentino Duvancic 4

Niklas Diebel 2

Julius Fanger, Marvin Mundus, Alon Oberman, Jörn Persson und Fabian Hecker je 1

Auf Stimmenfang:

Gästetrainer Davor Dominikovic

Wir haben uns auf Ferndorf gut vorbereitet und wir wussten, dass Ferndorf nach der Niederlage in Aue mit mehr Aggressivität ins Spiel gehen würde und das haben sie in der 1 HZ auch gezeigt. Wir wollten 1:1 spielen, aber gegen eine so kräftige Mannschaft mit einer geschlossenen Abwehr war es nicht möglich. Am Ende denke ich, haben wir auch verdient gewonnen.

Trainer Robert Andersson

Glückwunsch an Vinnhorst, sie haben verdient über 60 Minuten gewonnen. Wir wollten uns heute anders präsentieren und das haben wir in der ersten Halbzeit auch hervorragend gemacht. Die Abwehr stand super und wir waren viel, viel besser. Mit Tim Hottgenroth im Tor kamen wir dann auch besser ins Spiel, aber mit 17 Toren kann man kein Spiel gewinnen. Wir haben zu viel verworfen und zu viele technische Fehler gemacht. Egal, ob beim 1:1, 6:6, 3:2 oder 7 gegen 6, wir haben für nichts eine Lösung gefunden. Vinnhorst stand super in der Abwehr. Sie haben diese Erfahrung auch schon, da sie in den beiden davorliegenden Jahren bereits in den Play-offs gespielt haben. Man braucht halt Zeit, um sich individuell zu entwickeln, und in dieser Phase befinden wir uns gerade. Wir haben zwei Spiele verloren und noch sieben Spiele vor uns, in denen wir alles geben werden. Wir müssen die Fehler wegstecken und insgesamt versuchen, über 60 Minuten besser zu spielen. Wir wollen mit dieser Einstellung, die die Jungs haben, weitermachen. Auch wenn es hart war, haben sie heute immer alles versucht und haben nie aufgegeben.

Co-Trainer Jannis Michel

Wir waren bis zur Pause voll im Spiel, haben aber leider zu viele Bälle vorne verworfen. Unser Überzahlspiel war dann auch nicht effektiv genug. Hinten haben wir super verteidigt und das, obwohl Mattis schon sehr früh ausgefallen ist. In der zweiten Halbzeit kommen wir gar nicht gut rein und Vinnhorst hat uns direkt gnadenlos bestraft. Dann kommt so ein hohes Ergebnis leider zustande. Die Qualität von einer Mannschaft wie Vinnhorst muss man anerkennen. Ich denke nicht, dass man nach zwei Spieltagen schon alles entschieden ist. Wir haben zwei absolute Top-Teams bespielt und dürfen uns natürlich jetzt keine Niederlage mehr leisten.

Jörn Persson

Bis Mitte der ersten Halbzeit war es auf Augenhöhe. Dann verlieren wir in der Abwehr mit Mattis Michel einen sehr wichtigen Spieler, erlauben uns gegen den eingewechselten Keeper Hahnemann ein paar Fehlwürfe und gehen mit 10:13 in die Pause. Nach der Pause kommen wir ganz schlecht ins Spiel, und es steht (glaube ich 11:18) in der 40. Da verlieren wir wie in Aue zu schnell das Spiel nach der Pause. An Ende haben wir zu viele Fehler und Fehlwürfe, Vinnhorst spielt es abgeklärt und auf den Punkt, nimmt verdient die beiden Punkte mit nach Hause. Aber es ist noch alles möglich, wir arbeiten weiter und geben alles.

Keeper Tim Hottgenroth

Ich glaube, dass wir bis zur 24. Minute eigentlich ein gutes Spiel machen. Leider scheitern wir in der ersten Halbzeit dann schon zu oft am Torwart von Vinnhorst, wodurch wir ein möglicherweise besseres Halbzeitergebnis verpassen. In der zweiten Halbzeit tun wir uns zu schwer Lösungen gegen Vinnhorsts Deckung zu finden und wenn wir uns eine Chance kreiert haben, sind wir auch zu oft am gegnerischen Torwart gescheitert. Außerdem hat Vinnhorst uns gerade in der zweiten Halbzeit nach Fehlwürfen oder technischen Fehlern gnadenlos bestraft.

Josip Eres

Es ist noch nichts vorbei, wir müssen weiter Vollgas geben und versuchen die Spiele zu gewinnen. Allerdings hat man gestern gesehen, dass Vinnhorst eine bessere Qualität hat als wir.

Bericht: petro

Bilder: Peter Trojak

Der Fantross aus Vinnhorst, sie sorgten auch ordentlich für Stimmung.

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