Ein Zuhause für wohnungslose Menschen

(wS/ca) Siegen 22.11.2023 | „Das Café Patchwork ist mit seinem professionellen Netzwerk ein wichtiger Baustein in der Versorgung wohnungsloser Menschen in Siegen“, betonte Andree Schmidt, Sozialdezernent der Stadt Siegen, bei einem Besuch des Tagesaufenthaltes der Diakonie Soziale Dienste in der Herrenwiese. Initiiert hatte den Vor-Ort-Termin Dr. Bernd Knapp, Mitglied des Seniorenbeirats, der die Einrichtung der Diakonie in Südwestfalen selbst erst seit ein paar Monaten kennt und gemeinsam mit dem Seniorenbeirat bereits zum dritten Mal das Mittagessen für die täglich rund 50 Gäste gespendet hatte.

„Von Beginn an war ich tief beeindruckt von der Arbeit hier“, formulierte Knapp seine Motivation zu helfen. Ihn habe das Engagement, mit dem im Sozialausschuss über das Problem der Wohnungslosigkeit beraten wurde, sehr berührt und so habe er die Idee entwickelt, sich gemeinsam mit Mitgliedern des Seniorenbeirats und des Sozialausschusses im Café Patchwork zu einem Gespräch zu treffen. Zu Mittag gab es Nudeln mit einer Schinken-Sahne-Soße, bunte Salate und wahlweise Pfirsich- oder Zimtquark. „Mittlerweile haben wir ein Gefühl für die richtigen Mengen entwickelt. Das war beim ersten Mal schwieriger“, verriet Karin Piorkowski vom Seniorenbeirat schmunzelnd. Gemeinsam mit Christian Johannes Henrich vom Sozialausschuss hatte sie das Menü gekocht und auch vorbeigebracht.

„Das Café Patchwork ist mehr als nur ein Café, für unsere Gäste ist es ihr Wohnzimmer, ihr Zuhause“, betonte Carsten Dax, Leiter des Dienstezentrums Herrenwiese. Die Gäste können hier nicht nur essen und trinken, es gibt Duschräume, einen kleinen Waschsalon und viel Raum für Gemeinschaft. „Ein besonderes Plus ist bei uns die fachliche Anbindung an weiterführende Hilfen, sei es die Beratungsstelle direkt nebenan, die im Kontakt mit Behörden weiterhelfen kann, oder auch das abgestufte Wohnangebot von vollstationären Einrichtungen bis hin zu ambulant betreuten Wohnungen“, erläuterte Dr. Michael Bräuer, Geschäftsführer der Diakonie Soziale Dienste.

„Was fehlt, ist ein niedrigschwelliges Übernachtungsangebot für Menschen ohne festen Wohnsitz“, so Bräuer weiter. Darin war er sich mit Andree Schmidt, der das Engagement der Mitarbeiter vor Ort explizit lobte, einig. „Gerne kooperieren wir in einem solchen Projekt mit der Diakonie“, bekräftigte Schmidt. Noch gibt es allerdings keine geeignete Immobilie, zentral gelegen, barrierefrei und mit adäquatem Raumzuschnitt, für ein solches Projekt. Deutlich wurde bei dem Besuch des Sozialdezernenten, dass Stadt und Diakonie sich als Partner begreifen und die Fürsorge für die Menschen am Rande der Gesellschaft als gemeinsame Aufgabe sehen.

Zum Austausch im Café Patchwork konnten der Geschäftsführer der Diakonie Soziale Dienste, Dr. Michael Bräuer (links), und der Leiter des Dienstezentrums Herrenwiese, Carsten Dax (rechts), nun (von rechts) Sozialdezernent Andree Schmidt und Christian Johannes Henrich, Mitglied des Sozialausschusses, sowie Karin Piorkowski und Dr. Bernd Knapp vom Seniorenbeirat begrüßen. Foto: Diakonie in Südwestfalen

[plista widgetname=plista_widget_slide]