TuS Ferndorf dominiert und bezwingt die HSG Rodgau Nieder-Roden mit 31:25

(wS/red) Ferndorf 03.12.2023 | Der TuS grüßt weiterhin vom Gipfel und behält auch weiterhin den 2. Platz der gesamten 3. Liga

Man sollte einen Gegner niemals unterschätzen, aber das tut Ferndorf ja auch nicht. Trainer Ceven Klatt analysiert seine Gegner immer vor den jeweiligen Spielen, erkennt die Schwachstellen des Gegners, weiß um ihre Stärke auf verschiedenen Positionen und kennt die Namen derer, deren Wirkungskreis man einschränken oder auf ein Mindestmaß reduzieren sollte. Das sind jetzt keine Zauberformeln, aber wenn der Gegner durch eine neue Taktik uns SEIN Spiel aufzwingen will, muß die Abwehr evtl. umgestellt werden, so kann aus einer meist gespielten 6:0-Abwehr schnell eine 5:1 oder auch eine 3:2 werden.

Gut, letzte Woche hatte die HSG Rodgau Nieder-Roden den Ausfall von TOP-Spieler Nils Hassler zu beklagen, gegen Ferndorf stand er wieder auf der Platte und unsere Keeper mussten direkt sieben mal hinter sich greifen, manche Spieler bekommt man halt nicht immer in den Griff.

Unsere Jungs waren schon darauf vorbereitet, man wusste um die Stärke des Gegners und man wollte auch unbedingt den 3-Punkte-Vorsprung in der Tabelle beibehalten oder durch eine Niederlage des Tabellenzweiten noch vergrößern, was letztlich nicht klappte, denn auch Krefeld gewann sein Spiel. Das nächste gesteckte Ziel ist die Beibehaltung der Tabellenführung, die man gerne mit in die Winterpause nehmen würde.

Es war kein Start-Ziel-Sieg wie vergangene Woche, aber Ferndorf hat souverän gespielt, sie lagen nur zwei mal im Rückstand (0:1 und 12:13), aber man hatte trotzdem nicht den Eindruck, dass das Ding in die Hose gehen könnte. Und man hat auch, wie schon in Dutenhofen, nach hinten raus gewonnen, da die Kräfte des Gegners aufgebraucht waren und die Konzentration nachließ. Wenn es beim TuS mal eng wurde oder man in Rückstand geriet, wurde die Mannschaft nicht nervös sondern konterte mit Spielwitz und Schnelligkeit und einem guten Auge für alle Situationen.

So war es oft Janko Kevic, er hielt die Zügel in der Hand, er dirgierte mit viel Intelligenz und Spielvermögen. Seine oft versteckten oder nicht erwarteten Pässe zum Mitspieler verwirrten oft des Gegners Abwehr und sie endeten meist mit einem Treffer. Klar macht er auch einmal Fehler, aber er tut dem Team gut und die Jungs schätzen seine Erfahrung aus allen Ebenen des europäischen Handballsports.

Tolle 1084 Zuschauer sahen aber auch die Schiris Christian Schneider und Sascha Siebert, die das Spiel „zerpfiffen“. Kleinste Kleinigkeiten und auch Fehlentscheidungen bei klarer Sachlage ließen sie noch nie dagewesene (??) 7 Zeitstrafen gegen Ferndorf verhängen. Das passierte hier fast am laufenden Band, in der 4., 15., 21., 28., 41., 52. und 54. Minute musste 1 TuS-Spieler auf der Bank Platz nehmen.  Nicht zu vergessen die acht Siebenmeter gegen den TuS, wovon 1 von Jonas Wilde gehalten wurde (Plus Nachwurf) Klar waren nicht alle Zeitstrafen unberechtigt, aber wenn z.B. ein Spieler (Fabian Hecker) den Ball an den Oberschenkel bekommt und der Schiri (Fuß) pfeift, stimmt doch etwas nicht. Wir wollen hier keine Brillenwerbung machen, aber das hat doch die gesamte Halle und auch der Schiedsrichterbeobachter gesehen. Aber auch davon ließen sich Klatts Jungs nicht aus der Ruhe bringen, sie zogen ihr Ding durch und behaupteten eindrucksvoll ihre Tabellenführung, alles im Stile eines „Meisters“. Zu diesem Sieg reichten auch diesmal 10 Torhüterparaden, Lucas Puhl hatte keinen guten Tag erwischt und machte Jonas Wilde Platz, der ab der 21. Minute im Kasten stand. Zusammen kamen sie auf 10 Paraden. Bis auf Josip Eres bekamen wirklich alle Spieler ihre Einsatzzeiten. Josip sollte geschont werden, da er die ganze Woche kränkelte.

Ceven Klatt bleibt somit seiner Devise treu, mind. 30 Tore zu erzielen und dem Gegner nicht mehr als 26 Gegentore zu gestatten, also alles richtig gemacht.

So gewann der TuS die 1. HZ mit 18:14 und die 2. HZ mit 13:11, macht unter dem Strich den Sieg von 31:25 aus, Glückwunsch dazu. Beste Feldtorschützen waren GeburtstagsKIND Daniel Hideg und Marvin Mundus mit jeweils 6 Treffern, gefolgt von Janko Kevic mit 5/2 Treffern.

Einige Schlagworte des Gegners VOR dem Spiel:

  • Baggerseepiraten am Samstag vor maximal hoher Hürde.
  • Auf die Mannschaft von Trainer Jan Redmann wartet am kommenden Wochenende eine schier unlösbare Aufgabe.
  • Ansonsten marschieren die Siegerländer in beeindruckender Manier durch die Liga.
  • Wir wissen natürlich, dass dieses Spiel extrem schwer wird.

Ceven Klatt zum Spiel

Ich finde, es war einmal mehr ein guter Heimauftritt von uns. Wir hatten eine ausgegliche Anfangsphase bis zum 11.11, dann nehme ich die Auszeit in der ersten Halbzeit, ungefähr nach 20 Minuten und dann haben wir ein bisschen umgestellt und gehen mit 18:14 in die Halbzeit. Ich glaube, dass es gut war heute das Jonas Wilde von der Bank reingekommen ist und uns guten Impuls gegeben hat.

Im Tor finde ich, war er ein wichtiger Faktor heute, ich finde auch, dass man gemerkt hat, dass wir mit Daniel Hideg im Rückraum noch mal andere Optionen und ein anderes Spiel haben, wenn wir mit ihm spielen. Ich bin zufrieden damit, dass wir von allen Positionen erfolgreich waren. Also sprich über den Kreis aus dem Rückgang über die Aussen, über das Tempospiel und auch gute Abschlüsse und Chancen gefunden haben.

Am Ende ist der Schlüssel zum Sieg die Abwehr. Die bleiben wegen der Mannschaft die im Schnitt 32 Tore wirft, wieder nur bei 25 Gegentoren und das ist einfach gut.
Red. Auch hier haben wir wieder gefragt, warum der Gegner so viele Tore über die Aussenpositionen geworfen hat:

Ceven Klatt diskutiert mit dem siebenfachen Torschützen Filip Brühl.

Ceven Klatt:

Ich will das immer, oder ich habe das gerne, wenn die Mitte etwas kompakter ist und dass wir hier die Würfe von der Außenposition zulassen oder bekommen, im Prinzip von Außen und Draußen, so nach diesem Motto.

Man denkt dann immer, von Außen kriegen wir hier aber viele Tore, nur wenn dann der ganze Rückraum keine Tore wirft, hat das auch seinen Grund, warum wir nur 25 Gegentore bekommen. Ansonsten finde ich, die Jungs haben es sehr gut gemacht, weil man darf nicht vergessen, wir haben heute eine Viertelstunde, also ein Viertel des Spiels, in Unterzahl gespielt und das muss man auch sehen. Damit war ich heute nicht einverstanden, was das Verhältnis an Zeitstrafen betrifft. Das war ganz einfach zu einseitig.

Angesprochen auf die wirklich schlechten Schirileistungen sagte Ceven Klatt:

Ich gehe noch gleich in den Diskurs (Red. Sachliche Diskussion) mit ihnen und werde sie auch fragen, wie sie die Sache sehen. Es kann nicht sein, das zb. Fabian Hecker der Ball an den Oberschenkel fliegt und der Schiri „Fuß“ pfeift. Mal sehen, wie die Diskussion ausgeht, es war ja auch ein Schiedsrichterbeobachter vor Ort.

Redaktion:

Der Schiedsrichterbeobachter spielt in diesem Prozess oft eine entscheidende Rolle, indem er eine unabhängige Bewertung der Leistung des Schiedsrichters liefert. Schulungen, konstruktives Feedback und die Möglichkeit zur Verbesserung sind entscheidende Elemente, um die Qualität der Schiedsrichterleistung zu fördern.

 

Geburtstags“kind“ Daniel Hideg sagte zum Spiel

Es war relativ souverän von uns und auch so, dass wir das Spiel immerhin kontrolliert haben. Aber irgendwie haben wir das trotzdem nicht geschafft, in der Abwehr den nötigen Zugriff zu bekommen, sodass wir uns dann ein bisschen absetzen können. Ich glaube, das war unser größtes Problem. Vorne haben wir eigentlich ganz gute Lösungen gefunden. Wir wussten, dass uns eine gute Mannschaft bevorsteht, die vor allem ihre Stärke in der Offensive hat. Das haben sie heute auch gezeigt. Da hätten wir vielleicht ein bisschen aggressiver dagegenhalten müssen.

Die Grundausrichtung in der Abwehr ist schon, dass wir uns die Mitte vom Kopf halten und die Gegner dazu bringen, dass sie immer einen Pass mehr spielen müssen als bis zum Außen. Das haben wir ihnen heute aber auch ein bisschen zu einfach gemacht. Man muss halt auch sagen, wir haben die Außen im zu großen Winkel kommen lassen, und die Chance haben sie dann halt auch gut genutzt.

Zahlen und Fakten:

  • 7 Zeitstrafen gegen Ferndorf (2 gegen die HSG)
  • 8 Siebenmeter gegen Ferndorf (2 gegen die HSG)
  • 1 gelbe Karte (HSG 0)
  • Jonas Wilde hält einen Siebenmeter einschließlich Nachwurf
  • Die Brigade C mit vielen Fahnen und Gesängen, die lautstarken Trommler der Ferndorfer Füchse und der Chor der TuS Fans auf der Tribüne erzeugten ein Handballspektakel
  • Die Redaktion gratuliert hier auch nochmal Daniel Hideg zum Geburtstag und zu seinen 6 Treffern
  • Team-Time-Out Ferndorf 19:58 und 54:54
  • Team-Time-Out HSG 24:09 und 46:57
  • Filip Brühl und Nils Hassler erzielten alleine 15 der 25 Tore des Gegners

Torschützen:

Daniel Hideg und Marvin Mundus je 6

Janko Kevic 5/2

Gabriel da Rocha Viana 4

Valentino Duvancic 3

Julius Fanger, Mattis Michel und Nikita Pliuto je 2

Fabian Hecker 1

Bericht: Peter Trojak

Fotos: Andreas Domian + Peter Trojak

 

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