„An Sieg und Rhein“ spielt so manch ungewöhnliche Geschichte

(wS/red) Kreuztal 11.11.2024 | „Eins steht mal fest: Der Mann kann schreiben!“, befand ein Literaturwissenschaftler und verglich ihn mit dem britischen Schriftsteller Roald Dahl, ein Redakteur zog den
Vergleich zum Baron von Münchhausen, eine Rezensentin zum Rheinländischen Erzähler Johann Peter Hebel – allesamt berühmte Vorbilder für den Freudenberger Autor Bertram Münker, dessen ungewöhnliche Geschichten, veröffentlicht in dem Erzählband „An Sieg und Rhein“, überwiegend im Siegerland spielen, aber auch im Sauerland, und eben weiter an Sieg und Rhein.

Viel Erlebtes und manch Erfundenes, kunterbunt gemischt, gibt es da auf 322 Seiten zu lesen und mitzuerleben, unterhaltsame und humorvolle, spannende und haarsträubende Geschichten mit überraschendem Ende, nach Münkers Motto: Jede Art zu schreiben ist erlaubt, nur nicht die langweilige. Und von Langeweile kann wahrlich nicht die Rede sein, wenn etwa ein „Schrecken überm Alten Flecken“ den jungen Autor und Fotografen mit einem Schlag heimsucht; wenn ein Freund auf einer Winterwanderung des Nachts einem ganz anderen Schrecken zu entkommen sucht, dem er aber unmöglich entkommen kann; wenn ein „Anruf genügt“ und ein ganzes Leben verändert; wenn sich ein „Alcher Postverkehr“ als eindeutig zweideutiger Kundenservice entpuppt; wenn ein „Freund in der Not“ zur Stelle ist, während alle anderen nur untätig herumstehen; wenn ein stadtbekannter Maler mit seinem „Künstlerpech“ eine feierliche Einweihung zunichtemacht; wenn in größter Not eine „wundersame Rettung“ erfolgt; wenn es „Am Rhein so schön“ hätte sein können, wäre die unfreiwillige Sitzung am belebten Ufer kein Zwangsaufenthalt in glühender Sonne geworden.

All diese und weitere amüsante Begebenheiten und Ereignisse aus seinem Leben schildert Bertram Münker anschaulich und augenzwinkernd mit viel Selbstironie.
Über sich selbst lachen zu können, ist ein gutes Mittel, die eigenen Probleme nicht allzu schwer zu nehmen, ist seine Devise. Was aber auch ihm nicht immer gelingt:
Der Freudenberger musste, im Abstand von zwanzig Jahren, zwei verschiedene Krebserkrankungen sowie eine vollständige Lähmung bewältigen, lebt dank einer Stammzelltransplantation vor über neun Jahren „in der Nachspielzeit“ oder „Verlängerung“, wie er es umschreibt. Und nur deshalb, dank eines passenden Spenders, konnten letztendlich die ungewöhnlichen Geschichten überhaupt erscheinen.

Bertram Münker mit seinem Buch: „An Sieg und Rhein“ Foto: Christian Janusch

Bertram Münker: An Sieg und Rhein, Rediroma-Verlag, Remscheid, 322 Seiten, 15,95 €, erhältlich im Buchhandel, bei Amazon.de sowie in der Geschäftsstelle von wirSiegen.de in Kreuztal – Marburger Straße 17.

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