(wS/ne) Neunkirchen 22.01.2025 | Ob Hitzeperioden, Überschwemmungen oder Flächenbrände – die Zahl klima- und wetterbedingter Katastrophen hat sich während der letzten 50 Jahren verfünffacht. Angesichts solcher Meldungen kann man den Kopf in den Sand stecken – oder etwas tun, so wie die diesjährigen Gewinner des Klimaschutzpreises. Mit viel Kreativität, Köpfchen und Körpereinsatz zeigen die Preisträger, dass jeder aktiv werden und sich – ganz gleich in welchem Alter – für die Zukunft unseres Planeten einsetzen kann.
Beim Westenergie-Klimaschutzpreis geht es um aktiven Klima-, Natur- und Ressourcenschutz. Seit 1995 wird der Preis verliehen. Im Laufe der Jahre wurden dafür mehr als 9.000 Projekte eingereicht. Auch die Gemeinde Neunkirchen macht seit langem mit. Insgesamt 1.500 Euro (1.000 Euro von der Westenergie und 500 Euro von der Gemeinde Neunkirchen) stehen als Preisgeld zur Verfügung. Sie wurden in diesem Jahr folgendermaßen aufgeteilt: Für die Umsetzung zahlreicher zukunftsfähiger und nachhaltiger Maßnahmen kam die Gemeinschaftliche Sekundarschule Burbach-Neunkirchen auf den ersten Platz, der ob der Fülle an Aktionen mit 800 Euro belohnt wurde. Die Heimatfreunde aus Wiederstein belegten mit der nachhaltigen Pflege ihrer Streuobstwiese Platz zwei und konnten sich über 500 Euro für die Vereinskasse freuen.
Auf dem dritten Platz landete die AWO Kita Zeppenfeld mit ihrer Mammutbaum-Aktion und erhielt dafür 200 Euro. Bürgermeister Marco Schwunk und Achim Loos, Kommunalmanager der Westenergie, lobten das große Engagement der Preisträger. Sie freuten sich auch, dass zur Preisverleihung zahlreiche junge Akteure gekommen waren.
Die Projekte der Gemeinschaftlichen Sekundarschule Burbach-Neunkirchen lassen sich unter dem Überbegriff „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) zusammenfassen.
„Jede unserer Entscheidungen hat Auswirkungen auf die Gesellschaft um uns herum und die Menschheit weltweit für heutige aber auch künftige Generationen. Dafür möchten wir mit verschiedenen BNE-Aktivitäten ein Bewusstsein schaffen“, fasst es Karin Schmidt,Mitglied der Schulleitung, zusammen.
In der „Schule der Zukunft“ beschäftigen sich die Schüler mit der Pflege von Kräutermauer und Hochbeeten, überlegen, wie Artenschutz im Umfeld der Schule intensiviert und lernen in der Näh- und Upcycling-AG wie Kleidung nachhaltig genutzt werden kann. Im Rahmen des Technik-Unterrichts werden Nisthilfen gebaut, gemeinsam mit der Fairtrade- Steuerungsgruppe hat die Schule am Standort Neunkirchen die Ausstellung „Die Reise
einer Jeans“ präsentiert, in der Sparkasse wurden im Rahmen einer Kunstausstellung Bilder und Objekte zum Klimawandel gezeigt und beim Bauern- und Ökomarkt verkauften die Schüler Produkte aus Wildpflanzen. Die Schule nimmt am Aufzuchtprojekt von Laubbäumen zur Wiederaufforstung brachliegender Waldflächen im Siegerland teil, es wird kompostiert, getauscht, gesprayt und gestaltet – alles vor dem Hintergrund, dass uns allen nur ein Planet zur Verfügung steht, dessen Zukunft es zu erhalten gilt, damit auch wir eine Zukunft haben.
Weit in die Vergangenheit reicht indes die Geschichte der historischen Streuobstwiese in Wiederstein: Der Lehrer Robert Beel, der von 1886 bis 1930 in Wiederstein tätig war, leitete seinerzeit die Pflanzung von mehr als 300 Obstbäumen auf einer Fläche von 1,29 Hektar. 2012 nahm sich der Heimat- und Verschönerungsverein des Dörfchens dem Gelände an. Unter der Mitarbeit des Pomologen Theo Morgenschweis wurden von den alten Apfel- und Birnensorten Edelreiser geschnitten, veredelt und angepflanzt. Die Heimatfreunde siedelten zwei Bienenvölker an, errichteten ein großes Insektenhotel und installierten informative Schautafeln zur Geschichte des Areals. Dank ihres Einsatzes bleiben die Apfelsorten auch für die kommenden Generationen erhalten.
Eine kommende Generation, das sind die Kindergartenkinder der AWO Kita in Zeppenfeld.
Doch auch sie reisten in die Vergangenheit: Den Mammutbaum, der mehr als 100 Meter hoch und 1.500 Jahre alt werden kann, gab es schon zu Zeiten der Dinosaurier – und die sind bei Kindern sehr beliebt. Die Erzieherinnen in Zeppenfeld nutzten dieses Interesse und zogen Stecklinge. Dabei lernten die Kinder viel über den eiszeitlichen Baum, dessen Geschichte, Herkunft und Nutzen. Am Weltkindertag konnte sich jede Familie einen Baum mit nach Hause nehmen – und ein besonders großes Exemplar wurde auf dem Gelände des Kindergartens gepflanzt. „Ein kleines Denkmal mit großer Wirkung“, bringt es die Einrichtungsleitung, Kerstin Krupke, auf den Punkt.
Zum Hintergrund: Neben der Energieversorgung engagiert sich Westenergie in ihren Partnerkommunen traditionell in den Bereichen Sport, Kultur, Soziales, Klimaschutz und Bildung. Über Sponsorings und Kooperationen unterstützt das Unternehmen sowohl kleine Initiativen als auch große Vereine, um mit den Menschen vor Ort auch auf gesellschaftlicher Ebene gemeinsam die Zukunft zu gestalten. Allein über die Mitarbeitendeninitiative Westenergie aktiv vor Ort konnten bereits mehr als 12.000 ehrenamtliche Projekte umgesetzt werden. Weitere Informationen unter westenergie.de/klimaschutzpreis.
Viel Grund zur Freude hatten die Preisträger des Klimaschutzpreises, der jetzt in Neunkirchen von Bürgermeister Marco Schwunk und dem Westenergie- Kommunalmanager Achim Loos verliehen wurde.