Erweiterung Friedhof Krombach: Muslimisches Grabfeld eröffnet

(wS/kr) Kreuztal 04.02.2025 | In der Stadt Kreuztal können alle gängigen Bestattungsformen gewählt werden: Sei es das klassische Erdgrab, Urnenwiesenbestattungen, Baumbestattungen oder Urnengemeinschaftsanlagen und Streufelder. Auf dem Krombacher Friedhof können ab sofort auch Bestattungen nach muslimischen Brauch und Ritus angeboten werden.

Die Stadtverwaltung hat dazu einen bislang ungenutzten Bereich im südwestlichen Teil des Friedhofs in enger Abstimmung mit der muslimischen Gemeinde in Kreuztal hergerichtet.

Die Entscheidung, ein muslimisches Grabfeld in Kreuztal anzubieten, hat Bürgermeister Walter Kiß getroffen, nachdem Birgit Cakir vom Bestattungsunternehmen „Würdevoll“, das auch muslimische Bestattungen anbietet, auf die schwierige Lage von Musliminnen und Muslimen hingewiesen hat, die entsprechend ihrer Religion bestattet werden möchten: „Da es in der Region kaum muslimische Grabstätten gibt, müssen Angehörige ihre Verstorbenen auf weit entfernten Friedhöfen beerdigen. Insbesondere für Familien, die auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind, ist das eine große Belastung“, erläutert Birgit Cakir. Für Bürgermeister Kiß war die Entscheidung deswegen klar: „Verschiedene Kulturen und Religionen gehören zu unserer Gemeinschaft in Kreuztal dazu. Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass wir all unseren Mitmenschen eine würdige Bestattungsform anbieten.“

Zur Freigabe des muslimischen Grabfeldes sind zahlreiche Mitglieder der muslimischen DITIB Gemeinde in Kreuztal gekommen, um sich die fertiggestellte Ruhestätte anzusehen und ihren Dank auszudrücken. Der Imam sprach zur Einsegnung ein Gebet und dankte Bürgermeister Kiß sowie allen Beteiligten aus Rat und Verwaltung für die Herrichtung des Grabfeldes.

Das muslimische Grabfeld umfasst insgesamt 2200 m² und bietet Platz für bis zu 170 Einzelwiesengräber sowie 16 Kindergräber und ein Feld für Totgeborene, so genannte Sternenkinder. Das Feld für die Sternenkinder wurde auf Wunsch des DITIB Vereins mit einem Gedenkstein mit der Inschrift „Die Seelen der Kinder sind bei den Vögeln, die im Paradies überall hingelangen“ ergänzt. Ein zentraler Sammelplatz mit Ritualtisch bietet der Trauergemeinde einen Aufenthaltsort während der Beisetzungen. Das Areal wurde mit einer Hainbuchenhecke eingefriedet und mit Tulpenbäumen, Zierapfelbäumen und Blumeneschen ansprechend bepflanzt. Die Planung des Areals hat Johanna Müller aus dem Kreuztaler Tiefbauamt erstellt.

Die Bestattungen auf dem muslimischen Grabfeld finden in Ausrichtung zur Kaaba in Mekka statt und können nach Wunsch in einem Sarg oder in einem Leichentuch vorgenommen werden; diese Bestattungsform war durch die Kreuztaler Friedhofssatzung bereits grundsätzlich gestattet. Beerdigungen auf dem muslimischen Grabfeld sind ausschließlich für Kreuztaler Bürgerinnen und Bürger möglich. Ein ewiges Ruherecht besteht nicht, die Ruhezeit beträgt grundsätzlich höchstens 30 Jahre.
Die Kosten für die Herrichtung und Erschließung sowie die Neupflanzungen betragen insgesamt rund 125.000 €.

Fotos: Stadt Kreuztal

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