(wS/red) NRW 10.04.2025 | Deutschland, einst Wirtschaftslokomotive Europas, ist 2025 zu einem Bürokratiestaat im Leerlauf verkommen. Das südwestfälische Handwerk liefert den Beweis schwarz auf weiß: Aufträge brechen weg, Investitionen werden verschoben, Betriebe steuern auf Stillstand. Warum? Weil die Politik lieber palavert als handelt.
„Wir arbeiten – Berlin diskutiert.“
So bringt es ein Handwerksmeister aus dem Hochsauerland auf den Punkt. Und er ist nicht allein: Fast 20 % der Betriebe sprechen inzwischen von einer schlechten Geschäftslage. Die Auftragsbücher leeren sich, die Löhne steigen, Energiepreise drücken – und die Bundesregierung? Sie wartet scheinbar auf ein Wunder.
Nach der Bundestagswahl im Februar 2025 herrscht politisches Vakuum statt Aufbruchsstimmung. Keine Klarheit, keine Richtung – aber jede Menge Kosten, Regeln und Vorschriften, die jedem Betrieb die Luft zum Atmen nehmen.
„Die Bürokratie ist das, was uns endgültig den Stecker zieht.“
So deutlich ist das Votum der Betriebe: An erster Stelle ihrer Forderungen steht der Bürokratieabbau – und das mit weitem Abstand. Ob Steuern, Ausschreibungen, Fördermittel oder Bauvorschriften – der Staat hat sich zum Verhinderer gemacht. Die Politik liefert kein Werkzeug, sie wirft nur neue Ketten.
Früher Wirtschaftsmacht, heute Verwaltungsfall
Was ist nur aus diesem Land geworden?
Deutschland war mal Weltspitze in Technik, Mittelstand und Handwerkskunst. Heute bleibt davon nur ein müdes Lächeln und ein wachsender Frust. Das Handwerk – einst stolzes Rückgrat – wird mittlerweile zum Prügelknaben einer Politik des Nickens und Wegsehens.
Lebensmittelhandwerk? Im freien Fall.
40 % der Betriebe stöhnen unter der Last aus Strompreisen, Rohstoffkosten und Konsumzurückhaltung.
Baugewerbe? Abgewürgt.
Genehmigungen? Dauern ewig. Zinsen? Bremsen alles. Der Staat? Streut Sand statt Öl ins Getriebe.
Investitionen? Vergiss es.
Jeder dritte Betrieb spart sich größere Schritte – weil niemand weiß, was morgen gilt. Weil Gesetze sich schneller ändern als ein Akku lädt. Weil Berlin mit heißer Luft regiert.
Der Preis des politischen Schlafwandels
Während in Brüssel und Berlin gestritten, vertagt und vernebelt wird, müssen Betriebe Mitarbeiter entlassen. Lehrstellen bleiben unbesetzt. Maschinen stehen still. Von den versprochenen „Chancen der Transformation“ bleibt: ein Kassensturz ohne Deckung.
„Man kann nicht gleichzeitig Wachstum wollen und es durch Steuern, Vorschriften und Energiepreise unmöglich machen.“
Deutschland verliert seine Substanz – nicht wegen globaler Krisen, sondern weil die eigene Politik ihre Basis opfert. Man opfert das, was dieses Land aufgebaut hat: den Mittelstand, das Handwerk, den gesunden Menschenverstand.
Fazit: Schluss mit dem Ducken – es reicht!
Es braucht keine Kommissionen, keine Runden Tische und keine weiteren Entlastungspakete auf Papier. Es braucht Klartext, Mut und ein politisches Aufwachen. Die Betriebe haben geliefert – jahrzehntelang. Jetzt ist die Politik am Zug. Und zwar schnell.
Sonst bleibt am Ende von „Made in Germany“ nur noch ein Etikett – und das fällt früher oder später auch ab.

HwK-Hauptgeschäftsführer Hendrik Schmitt Foto: Boris Golz
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